MGV Frohsinn Jubiläumsfeier mit guten Freunden

Rohrbach · Der MGV Frohsinn St. Ingbert sang sich und dem treuen Publikum in Rohrbach ein Ständchen: Seit 125 Jahren gibt es das Ensemble schon.

 Der MGV Frohsinn St. Ingbert sang anlässlich seiner Feier zum 125-jährigen Bestehen im Jugendheim Rohrbach.

Der MGV Frohsinn St. Ingbert sang anlässlich seiner Feier zum 125-jährigen Bestehen im Jugendheim Rohrbach.

Foto: Jörg Martin

Das war beinahe eine Atmosphäre wie auf einer Kappensitzung. Die Feier des MGV „Frohsinn“ St. Ingbert zu dessen 125-jährigen Bestehen im Jugendheim Rohrbach war nämlich mehr als stimmungsgeladen. Den Vergleich mit der Fastnacht braucht der Jubilar nicht zu scheuen. Ist er doch vielfältig in das närrische Geschehen eingebunden. Die Leute mussten sich vor allem am Schluss der Veranstaltung Tränen aus den Augen reiben und lauthals vor Erheiterung losschreien. Da wurden von verschiedenen Vereinsvertretern Grußworte gesprochen und der Heribert Wallacher, der MGV-Vorsitzende, nahm Glückwünsche, Urkunden und Geschenke entgegen. Nichts Ungewöhnliches. Auch nicht, als Sigfried Neugebauer und Kurt Peters vom MGV Sängerbund Essen-Überruhr Wallacher eine gebackene Gedenktafel zur langjährigen Freundschaft der beiden Vereine überreichten.

Spätestens als Peters mit Hilfe des Publikums – unterstützt durch die Rohrentalmusikanten – „An Tagen wie diesen“ zu singen anfing, ahnte man, dass etwas Besonderes bevorstand. Dietmar Köhler, Geschäftsführer der Ruhrgebietssänger, kam als „Monsignore Dietmario Bartholomeo“ auf die Bühne. Er überbrachte nicht nur die Grüße des Heiligen Vaters, sondern hielt auf „italienisch“ eine Rede. Gut, die bestand ein wenig arg viel aus Pizza, Pasta und Ravioli. Dafür wurde sie sehr frei, extrem vereinfacht und die Lachsalven abschießend, von Kurt Peters übersetzt. „Die Chöre leben von der Freude am Leben“, lobte Frohsinns-Chef Wallacher den Auftritt der Freunde aus dem Pott.

Die Leistungen des Männergesangvereins brachte Elmar Becker, Elferratspräsident der BKG „Nix wie druff“ auf den Punkt: Zwei mal elf Jahre Mitglied im Verband Saarländischer Karnevalsvereine, 69 Jahre aktive Fastnacht und 125 Jahre Verein. „Das ist fast so lange wie Andreas Theis aussieht“, nahm Becker seinen MGV-Amtskollegen auf die Schippe. Nicht, ohne Ortsvorsteher Ulli Meyer voreilig als bereits amtierenden St. Ingberter Oberbürgermeister auszurufen, was zu großem Applaus führte. Der Finanzstaatssekretär vertrat den Schirmherrn, Ministerpräsident Tobias Hans, und bedankte sich mit „Ohne MGV gäb’s Dengmert nit“. Auch das Fastnachts-Bütten-Ass des Frohsinn, Konrad Weisgerber, nutzte sein Grußwort als Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsverein St. Ingbert zu einer mehr als humorvollen Rede. „Das war die reinste Comedy“, freute sich lange danach noch ein MGV-Sänger. Klaus-Ludwig Fess, Präsident des Bund Deutscher Karneval, schenkte dem MGV eine Standarte. Hans-Werner Strauß, Präsident des Verband saarländischer Karnevalsvereine, betonte die Kombination von Gesang und Fastnacht des Vereins, die es wohl nur im Saarland gibt. Zuvor hatte Heribert Wallacher seinen Verein in einer informativen und unterhaltsamen Präsentation mit dem Titel „Der MGV Frohsinn von A bis Z“ vorgestellt. Dabei konnte er an die Auftritte in der Dresdner Semperoper ebenso erinnern wie in der Arena von Verona. „Wir waren der erste Verein, der nach dem Kriege einen Umzug organisiert hatte.“.Auch zu den Sängern von der Harmonie der St. Ingberter Partnerstadt Radebeul unterhält man seit 28 Jahren eine Freundschaft.

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