Die Sommertour des Saar-Ministerpräsidenten Per Rad zu den Römern und wieder retour

Bliesbruck-Reinheim · Die Sommertour des Saar-Ministerpräsidenten Tobias Hans führte auch in den Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim.

Im Rahmen seiner Sommertour kam Ministerpräsident Tobias Hans mit dem Fahrrad angereist.

Im Rahmen seiner Sommertour kam Ministerpräsident Tobias Hans mit dem Fahrrad angereist.

Foto: Wolfgang Tauchert/Landesregierung

Unkompliziert ist er. Freundlich wie immer ist er. Und deshalb löst er sich mal kurz aus dem gewaltigen Tross, der ihm bislang folgte. Er setzt sich lächelnd aufs Rad und lässt sich – auf einen besonderen Wunsch hin – ganz allein ablichten vor den abgeernteten Feldern und runden Heuballen, bei deren Anblick man einen Hauch von Herbst im Genick verspürt.

Ministerpräsident Tobias Hans auf Sommertour. Im Rahmen dessen gelangte er am Mittwoch auch nach Bliesbruck-Reinheim. Ein paar Kilometer ist er mit dem Fahrrad gefahren, hat wohl keine seiner Akten vermisst und die vier Wände seines Büros. Hier, im Europäischen Kulturpark bricht – trotz des rund 25-köpfigen Gefolges – zu keiner Minute die Hektik aus. Der lässig gekleidete 41-jährige Gast lässt, bei herrlichem Spätsommerwetter, auch keine Unruhe aufkommen. Ganz im Gegenteil. Sehr genau hört er zu, als er unter anderem von Stefan Munz, Geschäftsführer der Stiftung Europäischer Kulturpark, und Jean-Paul Petit, sachkundiger Chef des Areals auf französischer Seite, die neuesten Neuigkeiten erfährt und die wichtigsten Eckpunkte in diesem so wichtigen Gebiet, das auch Tobias Hans nicht gern „Grenzraum“ nennen möchte.

So viele Funde aus längst vergangener Zeit. Und so viele Infos drumherum. Und doch sticht da die ein oder andere Neuigkeit heraus. Etwa die, dass es nun eine virtuelle Erlebniswelt gibt. Man lustwandelt also mit einem Tablet durch den Kulturpark und dieser erwacht zu neuem Leben. Mit den Gebäuden, die hier einst standen, mit den Menschen, die hier einst lebten, inklusive Pferdegewieher und musikalischem Klangteppich. All dies ist jetzt möglich, lässt die Antike und das, was sie prägte, wieder auferstehen.

Nach Aufenthalt im Ausstellungszentrum auf französischer Seite geht es zu den markanten Punkten quer durchs Gelände. Da gibt es beispielsweise ein „Gebäude an der Grenze“, auch als „Pavillon sur la frontière“ tituliert. An der Grenze, auf der Grenze – Spitzfindigkeiten sind es, die ein wenig Verwirrung  offenbaren. Im Gespräch mit der SZ fasst der Ministerpräsident die Sachlage so zusammen: Es gebe eine gemeinsame Geschichte, die Deutsche und Franzosen verbindet, längstens sei man schon zusammengewachsen. Was unbedingt weiterentwickelt werden müsse – ganz ohne Hemmnisse. Allerdings müsse man auch die beiden unterschiedlichen Rechtssysteme berücksichtigen, aber auch den Aachner Vertrag zwischen Deutschland und Frankreich (wir berichteten). Er forciert das Zusammenrücken beider Nationen in wirtschaftlicher wie auch gesellschaftlicher Hinsicht.

Den Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim bezeichnete Tobias Hans als „touristisches Highlight“, Land und Landkreis würden sich gemeinsam bemühen, die Einzigartigkeit der Anlage noch stärker zu vermarkten.

 Per interaktiver Tour wird das Areal und seine Highlights wieder sehr lebendig. Davon konnte man sich ganz aktuell überzeugen.

Per interaktiver Tour wird das Areal und seine Highlights wieder sehr lebendig. Davon konnte man sich ganz aktuell überzeugen.

Foto: Foto: Michèle Hartmann
Letzter Aufenthalt: die Außenterrasse der schönen Taverne, die auch Platz für größere Gesellschaften bietet.

Letzter Aufenthalt: die Außenterrasse der schönen Taverne, die auch Platz für größere Gesellschaften bietet.

Foto: Michèle Hartmann

Das Gespräch der SZ mit dem Politiker aus der Landeshauptstadt fand zum Abschluss der Tour auf der großen und einladenden Terrasse der „Taverne“ statt.  Betrieben wird das gastliche Haus von der gemeinnützingen Gesellschaft CJD (Jugenddorf Berufsbildungswerk) mit Sitz in Homburg. Ein integrativer Betrieb, der so auch behinderten Menschen eine Beschäftigung bietet. „Ein Aushängeschild“, sagt Hans, „und auch deshalb bin ich froh, dass ich hier sein durfte“.

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