Rückepferde räumen den Wald aufTradition und Innovation

Einöd. Mit einer Besonderheit wartet das Biosphärenfest am Sonntag, 29. August, in Einöd auf. Der Homburger Stadtteil gilt weit über die Grenzen auch als "Pferdedorf". Es werden so genannte Rückepferde zum Einsatz kommen. Sie werden in der ökologischen Forstwirtschaft eingesetzt

 Zur Umwelterziehung in saarpfälzischen Schulen und Kindergärten gehört auch das Wissen um die Öko-Waldwirtschaft. Foto: SZ

Zur Umwelterziehung in saarpfälzischen Schulen und Kindergärten gehört auch das Wissen um die Öko-Waldwirtschaft. Foto: SZ

Einöd. Mit einer Besonderheit wartet das Biosphärenfest am Sonntag, 29. August, in Einöd auf. Der Homburger Stadtteil gilt weit über die Grenzen auch als "Pferdedorf". Es werden so genannte Rückepferde zum Einsatz kommen. Sie werden in der ökologischen Forstwirtschaft eingesetzt. Die Beschreibung der beiden Tiere lässt sicherlich die Herzen der Tierliebhaber und Naturliebhaber hochschlagen. Die Stute "Rispe" ist ein Schwarzwälder Fuchs, Alter: sieben Jahre, Gewicht um die 750 Kilogramm. Die aus dem südlichen Schwarzwald stammende Pferderasse gilt als kraftvoll und ausdauernd, besonders auch zum Einsatz in Hanglagen geeignet. "Das Pferd ist speziell als Holzrückepferd ausgebildet, zieht Hölzer bis zu einem Gewicht von 200 bis 300 Kilo", sagt Helmut Wolf, Revierförster im Stadtwald Blieskastel, wo "Rispe" seit diesem Mai eingesetzt wird. Ihr Einsatz ist "das Vorliefern von Schwachhölzern bis zu einer Masse von 0,35 Festmeter aus dem Waldbestand bis an die jeweiligen Rückegassen". Möglicherweise kommt auch der fünfjährige Ardenner-Wallach "Ruby" zum Einsatz. Wolf freut sich über den Neuzugang, der erst seit Mittwoch in der Saarpfalz ist. "Zur Ausbildung war das 950 Kilo schwere Rückepferd auf der Schwäbischen Alb", sagt Wolf, der als Revierleiter auch zuständig ist für Planung, Koordination und Durchführung der Waldarbeiten. Er nennt als Vorteile des Einsatzes von Rückepferden bei der Waldarbeit "den Schutz des Waldbodens vor Verdichtung, Vermeidung von Rückeschäden an stehenden Waldbäumen und wetterunabhängiges Arbeiten auch bei nasser Witterung." Mit Romantik oder Nostalgie habe die Entscheidung für die Rückepferde eigentlich wenig zu tun. Seilschlepper sind sehr teuer, sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb. Mit dem Pferd, das nicht nur billiger und wendiger ist, kommt man überall hin; das schont den Bestand. Wolf: "Der gezielte Pferdeeinsatz gilt als Paradebeispiel der Integration ökologischer und ökonomischer Aspekte, des Biosphärengedankens und ist Sinnbild für Harmonie von Mensch und Umwelt." Gleichzeitig sei es ein zusätzlich hervorragendes waldpädagogisches Element zur praktischen Darstellung des naturverträglichen Zusammenwirkens von Mensch und Tier im Dienste einer nachhaltigen und naturnahen Waldwirtschaft. Die Besucher können sich auf etwas Besonderes freuen. Einöd. "Das Biosphärenfest am Sonntag, 29. August, ab 10 Uhr, geht in diesem Jahr in die siebte Runde, und ein Blick auf das Festprogramm verführt zu einem Besuch des Festtages", sagt Pia Schramm, Organisatorin des Festes. 93 Aussteller und das Rahmenprogramm versprechen den Besuchern Spannung, Abwechslung, Spaß und auch jede Menge interessante Informationen. Tradition und Innovation haben ihren festen Platz bei dieser Veranstaltung, denn sie zeigen die Bandbreite der Themen in einem Unesco-Biosphärenreservat. So ist etwa der Klimaschutz derzeit aus gutem Grund in aller Munde. Ein Schwerpunkt ist Solarenergie und Wärmedämmung. Generell geht es um lokale und regionale Handwerke und Produkte. Die Vereine zeigen Einblicke in Miteinander. Essen und Trinken kommt ebenfalls nicht zu kurz. jkn

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort