Ohne Wahlplakate geht's allen besser

Am Sonntag wird in Kirkel gewählt. Gott sei Dank, denken da die meisten Beteiligten, denn Wahlkampf ist auf Dauer nicht besonders angenehm - es sei denn, man ist so extrovertiert veranlagt, dass es einem Spaß macht, sich ständig als Rad schlagender Polit-Pfau durchs Land zu bewegen

Am Sonntag wird in Kirkel gewählt. Gott sei Dank, denken da die meisten Beteiligten, denn Wahlkampf ist auf Dauer nicht besonders angenehm - es sei denn, man ist so extrovertiert veranlagt, dass es einem Spaß macht, sich ständig als Rad schlagender Polit-Pfau durchs Land zu bewegen. Das ist übrigens eine der Schwächen der Demokratie: Die Kandidaten müssen sich einerseits öffentlich anpreisen, sollen sich aber, nachdem sie gewählt sind, gefälligst mit Sacharbeit abgeben und nicht als Selbstdarsteller auffallen. Ein schwieriges Geschäft, das bei weitem nicht nur auf Kirkel zutrifft. Was hingegen Kirkel-spezifisch ist, war die weise Entscheidung aller Parteien, die drei Ortsteile nicht mit Porträts der Kandidaten zuzukleistern. Damit wurden nicht nur das Aussehen der Straßen, sondern auch die Geduld der Autofahrer geschont, die täglich in den Durchgangsstraßen unfreiwillig zu Porträt-Betrachtern geworden wären. Wer sich für seine Gemeinde interessiert, erfährt ohnehin, worauf es ankommt, da müssen keine Kandidatenköpfe von den Laternen baumeln. Und so kann man den Wahlausgang am Sonntagabend ganz gelassen erwarten. Ansonsten hätte man gequält aufgeseufzt, dass der Wahlkampf schon deshalb endlich vorbei sein müsse, weil man die Kandidaten nicht mehr sehen kann. Das ist nun zum Glück nicht der Fall. Wer auch immer gewinnen mag: Wir sehen ihn gerne!

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