Zwischen Symphonie und Beat
St. Ingbert. "Wir feiern heute 160 Jahre", hatte Stefan Weber, der Leiter des Musikvereins Ommersheim, zu Beginn des Konzertes in der Stadthalle verkündet. Sowohl die Ommersheimer als auch das Polizeimusikkorps des Saarlandes werden in diesem Jahr 80 Jahre alt. Am Samstagabend hatten beide Gruppen den Erlös des gemeinsamen Abends der Josefskirche in St. Ingbert gewidmet
St. Ingbert. "Wir feiern heute 160 Jahre", hatte Stefan Weber, der Leiter des Musikvereins Ommersheim, zu Beginn des Konzertes in der Stadthalle verkündet. Sowohl die Ommersheimer als auch das Polizeimusikkorps des Saarlandes werden in diesem Jahr 80 Jahre alt. Am Samstagabend hatten beide Gruppen den Erlös des gemeinsamen Abends der Josefskirche in St. Ingbert gewidmet. Einen klanggewaltigen Einstieg in das Programm hatten die Ommersheimer Musiker, als sie die "Apallachian Ouvertüre" von James Barnes zu Gehör brachten. Phantom begeisterteNach und nach steigerte sich die Stimmung, was sich bereits bei "The Phantom of the Opera" zeigte. Der populäre Musicaltitel verzauberte so sehr, dass man hätte beinahe meinen können, das Phantom geistere durch die "Katakomben" der Stadthallenunterwelt. Die typischen Musicalpassagen trieben einem stellenweise einen Schauer über den Rücken, meinte eine Besucherin gar in der Pause. Richtig "großes Orchester" zeigte der Jubilar aus dem Mandelbachtal, als man die Filmmusik zum Kinofilm "The Rock" in einer Perfektion präsentierte, die ihresgleichen sucht. Spannend, dramatisch und fetzig zugleich, sind Attribute, die an diesen musikalischen Leckerbissen nur im Ansatz heranreichen. Begeisterung durch alle Reihen der gut besuchten Stadthalle war den Musikern sicher. Diese gipfelte beim Folgestück, den "Benny Goodmann Memories", als exakt auf den 100. Geburtstag des "King of Swing" stehende Ovationen den ersten Konzertteil abschlossen. Nicht vergessen werden darf bei diesem Medley das beeindruckende Solo von Klarinettist Jan Slotta. Phasenweise im Stehen wurde die Zugabe, ein Medley aus den 50ern musiziert. Er habe bei diesem Stück dirigieren müssen "wie ein Teufel" und seine Musiker hatten es spielerisch ihm gleich tun müssen, versicherte Thomas Becker nach "Donna Diana" als romantischer Overtüre. Der musikalische Leiter des Polizeimusikkorps ist für seinen Humor bekannt. Man habe ein sehr modernes Programm, welches umgekehrt proportional zur Haarfarbe der Musiker sei. "Wie im Himmel"Bei "Get Back" von den Beatles kam es zur gekonnten Verbindung zwischen Symphonie und Beat. Verstärkt durch die Soli von Stefan Wunn (Drums) und Thomas Ast (Pauken) konnte man im Publikum Mitwippen bei vielen Besuchern feststellen. Dirigiert von Rainer Dietrich ging es dann zum Giacchino-Filmtitel "The Incredibles". Auf Schwedisch trug Sängerin Susanne Thewes den Titel zum Kinofilm "Wie im Himmel" vor und hatte die Herzen der Zuhörer gleich auf ihrer Seite. Die Saxofonisten Wolfgang Gusenburger und Matthias Jung hatten mit "Omens of Love" einen japanischen Titel der Gruppe Timesquare im Gepäck, der hier immer beliebter wird. "Wir machen Musik", ein musikalischer Querschnitt über die 80-jährige Geschichte der beiden Orchester (Gesang: Thomas Becker, Susanne Thewes, Rainer Dietrich und Harald Keller) bildete den Schlusspunkt, ehe der Bayrische Defiliermarsch mit beiden Orchestern als zweifache Zugabe den Abend beendete.