Zollmuseum in Habkirchen Schusssichere Weste ist die neue Attraktion

Habkirchen · Im Habkircher Zollmuseum ist jetzt auch ein Kleidungsstück zu sehen, das den Besuchern seine Wirkung bei Einschüssen zeigt.

Neueste Attraktion des Habkircher Zollmuseums ist eine schuss- und kugelsichere Schutzweste, auf die geschossen wurde. Bei dem Ausstellungstück handelt es sich um eine Schutzweste der Schutzklasse eins und schützt vor den üblichen Kurzwaffenpatronen bis Kaliber 45 Winchester Magnum. Somit kann sich jeder hautnah über die Funktion und die Schutzfunktion des so wichtigen „Dienstkleidungstückes“ eines jeden Zollbeamten informieren.

Museumsleiter Franz-Josef Fries, selbst jahrzehntelang Zollbeamter, freute sich, dass ein solch ballistisches Kleidungsstück seitens des Hauptzollamts Saarbrücken über den hauptamtlichen Schießtrainer Michael Dietz zur Verfügung gestellt wurde. „Ich selbst besaß noch eine Weste, die in den 1970er Jahren benutzt worden ist, als die gefährlichen Terroristen der Baader-Meinhof-Bande gejagt worden waren“, kann Fries berichten. Seine Weste wog jedoch über zehn Kilogramm und sollte noch Geschosse aus automatischen Kalaschnikows trotzen, während das neue Schauobjekt wesentlich leichter ist.

Eigens zu Demonstrationszwecken wurde die Weste aufgeschnitten, nachdem fünf Pistolen- und Revolverschüsse mit unterschiedlichen Kalibern aus nächster Nähe auf sie abgefeuert wurden. Die Aufprallwucht der Geschosse liegt zwischen 500 und 1000 Joule (der Maßeinheit für die Energie). Zum Vergleich: Ein gutes Luftgewehr besitzt eine Energie von sieben Joule.

Im Innenleben der Schutzweste ist zu sehen, wie die lebenswichtigen Organe der Zollbediensteten durch 30 bis 40 Lagen einer speziellen PE-Folie geschützt sind. Dabei bietet diese Weste auch noch einen hervorragenden Stichschutz, der gerade in der heutigen Zeit immer wichtiger wird. Fries weiß auch zu berichten, dass jede Weste maximal zehn Jahre im Gebrauch bleibt. Der Schutz der Weste geht zwar nicht verloren, aber der Hersteller übernehme nach einem Jahrzehnt keine Gewährleistung mehr. Sollte vor Ablauf der zehn Jahre drauf geschossen worden sein, werde sie unverzüglich „aus dem Verkehr“ gezogen.

Jede Weste wird für den Träger einem der wenigen einschlägigen Herstellern maßgeschneidert und passgenau angefertigt. Übrigens besteht für diese Westen eine Trageverpflichtung für Bedienstete im Außendienst. Neben vielen anderen Exponaten können ab sofort auch die schusssicheren aber auch stichsicheren Westen beim nächsten Öffnungstag am Sonntag, 17. November, in Augenschein genommen werden.

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