Wenn „Sex Bomb” zum Sirtaki wird

Ormesheim · Comedian Daphne de Luxe wagte sich beim Café Noir an Tom Jones und eroberte wie alle Akteure die Herzen der Kleinkunstfreunde.

 Die Magic Artists traten am Wochenende beim Café Noir des Kultur- und Theatervereins Ormesheim im Saal Niederländer auf. Foto: Jörg Martin

Die Magic Artists traten am Wochenende beim Café Noir des Kultur- und Theatervereins Ormesheim im Saal Niederländer auf. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Rufen Sie sich einmal den Tom Jones-Ohrwurm "Sex Bomb" in Erinnerung. Und nun stellen Sie sich das Ganze auf Sirtaki-Musik vor. Geht nicht? Doch. So geschehen als Zugabe beim Auftritt der Comedian Daphne de Luxe. Die Gewinnerin der St. Ingberter Pfanne 2016 hatte am Wochenende bei der 31. Auflage des Café Noir des Kultur- und Theatervereins Ormesheim (KTV) im Saal Niederländer schnell die Herzen der Kleinkunstfreunde erobert. Der Sirtaki als Zugabe war neben den stehenden Ovationen nur ein Punkt der aus dem "Kosovo-Albanien Bayerns" - so nennt die dralle Gagbombe ihre Heimat Franken - stammenden Frau.

"Ich bin das Appetithäppchen des Abends", meinte sie. Ja, das Thema der Pfunde zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Programm. Sie macht die vermeintlichen Schwächen zu Stärken. "Man kann auch mit etlichen Kilos zuviel aussehen wie ein gutes Rennpferd", so ihr Credo. Immerhin ist auch die Couch bezahlt, nicht nur der Beitrag zum Fitness-Studio. Also Frieden schließen mit den Schwächen und damit kokettieren. Immerhin sind Dicke schwerer zu entführen als Dünne, hat Daphne de Luxe festgestellt.

Deshalb wohnt sie auch im Speckgürtel Hannovers. Zuvor hatten die Beckinger "Magic Artists", frisch zurück von der Andrea-Berg-Tour, mit ihrer atemraubenden Show aus Akrobatik, Tanz, Breakdance die Stimmung im Saal regelrecht hochgekocht. Die acht Männer und Frontfrau Katja Kirsch sorgten bei vielen für Faszination. Dies alleine wegen der Schwarz-Licht-Show und den zahlreichen, unerwarteten Feuer-Effekten. Schnell die Stimmung der Menschen erreichte auch Ulrik Remy. Der Liedermacher und Weltenbummler kam insbesondere wegen seiner immensen Liedervielfalt an. In Kombination mit der sehr angenehmen "Erzähl-Onkel-Stimme" kamen auch Themen wie Katerstimmung lustig rüber, ohne ihren ernsten Hintergrund zu verlieren.

Ein Wiedersehen mit dem Zwillingsbruder von Albert Einstein bescherte Frank Hartmann (KTV). Er reimte über die Wissenschaft und den Vergleich zum großen Bruder. Tänze wie Rumba, Cha-Cha-Cha und Jive gaben der erst zwölf Jahre alte Til Braun aus Ormesheim und Emma Bertsch (11) aus Ballweiler, gleichsam die Jüngsten im von Moderator Reiner Pirrung zusammengestellten Programm, zum Besten. Schnell die Lacher auf seiner Seite hatte der Saarbrücker Poetry-Slamer Mark Heydrich. Sein schlüpfriger Text über die Affäre zu einer Frau, die gut Königsberger Klopse kochen kann, war wohl genau das, was das Publikum hören wollte. Unterhaltend, aber mit leichtem Hintersinn und nicht zu flach.

Auch bei "Maike & The Mechanics", dem Niederwürzbacher Quartett, welches am Freitagabend erstmals auftrat, sprang der Funke schnell über. Dies alleine schon wegen "This ist the Life" von Amy Macdonald. Die Vier sind ein Zusammenschluss der Gitarristen Latz & Latz (Hans-Werner und Georg), Reiner Pirrung (Drums) und dessen Tochter Maike (Gitarre).

In die Weltstadt New York entführte Dieter Ruppert mit Fotos.

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