Wenn das Drehen der Kurbel für Musik sorgt

Habkirchen · Im Foyer Saint Jacques gab's abends ein Konzert: Drehorgelspieler aus der ganzen Region kamen zum dritten Treffen nach Frauenberg. Bei der dritten Auflage gab es wieder viel zu sehen und zu erleben.

 Drehorgelspieler beim Treffen in Frauenberg mit (von links) Raimond Cordary, Adrian Wagner, Christian Drews, Susanne Drews, Justine Oster und Charles Oster. Foto: Wolfgang Degott

Drehorgelspieler beim Treffen in Frauenberg mit (von links) Raimond Cordary, Adrian Wagner, Christian Drews, Susanne Drews, Justine Oster und Charles Oster. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Der kleine Ableger des Saargemünder Drehorgelfestivals, dem "Festival d'orgues barbarie", lockte viele Interessierte nach Frauenberg. Der Saargemünder "Club de Barbarie en fête" mit seinem Präsidenten Adrian Wagner hatte es gemeinsam mit dem örtlichen Burgverein (ASCPF) zum dritten Mal organisiert. Gekommen waren "Leierkastenmänner" aus der Umgebung, aber auch dem Elsass. Komplettiert wurde die Spielmanns-Schar durch deutsche Drehorgelspieler, beispielsweise aus Edenkoben und Landau, aber auch dem benachbarten Bliesmengen-Bolchen. Alle postierten sich in den Straßen des kleinen Grenzortes, boten musikalische und optische Vielfalt. "Ich bin bei einem Besuch auf dem Saargemünder Weihnachtsmarkt zur Drehorgel gestoßen", wusste der Saargemünder Charles Oster zu berichten. Das war 2004. Seitdem hat er zusammen mit seiner Frau Justine viele Festivals, darunter auch das größte in Les Gets in der französischen Region Rhône-Alpen besucht.

Wagner war durch Oster zum Drehorgelspielen gekommen. Vor drei Jahren gründeten sie den Verein, dem jetzt rund 30 Aktive angehören. Zumeist bauen sie sich ihre Drehorgeln selbst. Mit einer Orgel der berühmten Firma Deleika in Dinkelsbühl war das Ehepaar Susanne und Christian Drews (Bliesmengen-Bolchen) gekommen. Die ausgebildete Lehrerin will das Orgelspiel insbesondere bei der Senioren- und Behindertenarbeit einsetzen, aber auch Schulen könnten Einsatzgebiete sein. Ihr Mann teilte mit, dass die Notenbänder, die Programmträger, in vielfältigen Zusammenstellungen zu bekommen seien und somit auch ein breites Repertoire präsentiert werden kann.

Abends gaben die Drehorgelspieler im Foyer Saint Jacques ein Konzert. Beim großen Bruder, dem Festival am Schloss in Saargemünd, kommen alle zwei Jahre auch Hunderte von Spielern aus Slowenien, Tschechien, der Schweiz und Deutschland. Das nächste findet im kommenden Jahr statt.

Neben den Musikanten war im Rathaus, der Mairie, eine große Ausstellung mit über 200 wertvollen Exponaten aus der Saargemünder Faiencerie zu besichtigen. Dort wurde auch noch ein Fotoalbum "Frauenberg im Wandel der Zeit" vorgestellt.

Innerhalb des Dorfes hatten sich Oldtimer, Fahrzeuge aller Art, postiert und konnten bewundert werden. Darunter war auch ein Chevrolet C10 Bonanza, Baujahr 1969, und ein Traktor Farmer 2 DE. Am Place St. Jacques hatte sich der 1925 gebaute blaue Renault NN Torpédo, postiert. Abgerundet wurde das Angebot dadurch, dass das Habkircher Zollmuseum seine Pforten geöffnet hatte. Dort wurde nochmals die Zeit wach, als ein Schlagbaum die beiden Nationen trennte.

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