In der Dorfmitte von Wittersheim Umweltministerium schafft Ersatz für gestohlene Sitzgarnitur
Wittersheim · Unbekannte hatten die Außenmöbel vor kurzem vom Dorfplatz gestohlen. Jetzt soll ein großer Stein einen erneuten „illegalen Abtransport“ verhindern.
Dienstagnachmittag in der Dorfmitte von Wittersheim. Es ist ungemütlich bei gerade einmal zwei Grad. Schneeregen, nasses und eiskaltes sowie windiges Wetter machen es auf der „Dorfmitte am Bach“ nicht gerade gemütlich. Das Gelände ist der Freundschaft mit Wittersheim/Elsass gewidmet. Etliche Menschen haben sich unter der Überdachung, die sich im hinteren Winkel in Bachnähe befindet, untergestellt. Es ist weder das typische Wetter noch die klassische Uhrzeit für eine Zusammenkunft. Immer mehr Menschen strömen herbei. Im Durchgangsbereich von der Saargemünder Straße auf den Platz bleibt ein Wittersheimer stehen. Dort befinden sich ein großer, stämmiger Holztisch und zwei genauso massive Sitzbänke. „Wie? Habt Ihr die Täter gefunden und jetzt ist die Garnitur wieder da?“, will er völlig überrascht wissen. Es ist nicht ganz klar, ob er scherzt oder es ernst meint.
Ein anderer Bewohner verneint die Frage des Nachbarn. Die vor 14 Tagen gestohlene Garnitur bleibt weiterhin verschwunden. Vielmehr handelt es sich bei den Möbeln um eine Spende des Umweltministeriums, klärt der Mann auf. Doch der Reihe nach.
Auf den Aufruf des Ortsvorstehers (wir berichteten ausführlich) in der Presse vor gut zehn Tagen habe sich niemand gemeldet, lässt uns Wendelin Lonsdorf (SPD) wissen. Die Garnitur wurde in der Nacht vom 19. auf den 20. Januar gestohlen. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur. „Die Polizei war skeptisch, dass sie die Täter finden kann. Ich befürchte, die sind längst über alle Berge“, meint Lonsdorf. Man behalte das Internet und vor allem die gängigen Kleinanzeigen-Portale dort im Auge. Es könnte ja sein, dass die Diebe Bänke und Tisch dort anbieten. Auch geht der Ortsvorsteher weiter von mehreren Tätern aus. Allein die Reifenspuren von der Saargemünder Straße in Richtung der Stelle, an der die Möbel standen, deuten darauf hin, dass es sich um einen Transporter oder ein Fahrzeug mit Anhänger gehandelt haben muss.
Reinhold Jost (SPD), selbst Ortsvorsteher von Siersburg, weiß ein Lied von solchen Vorfällen zu singen. Bei seiner kurzen Ansprache in Wittersheim war ihm die Wut immer noch anzumerken. „Das steht sicher in einem Hinterhof oder auf einer Wiese hinterm Haus. Ich hoffe sehr, dass sich der Täter seine Hose darauf zerreißt“, meinte der Umweltminister. Es lasse ihn nicht ruhen, wenn der Platz durch einen Diebstahl entwertet wird. Allein vor dem großen Engagement der Dorfbevölkerung habe er großen Respekt und Anerkennung. Seine Behörde habe gut und schnell gearbeitet. Deshalb habe er, direkt, als er den Zeitungsartikel gelesen habe, dafür gesorgt, dass der Saar-Forst Ersatz schafft. „Wir werden den alten Wert ersetzen. Ihr habt so schon Arbeit genug. Und es muss nicht sein, dass man Euch noch in die Tasche greift‘“, sprach Reinhold Jost zu den Anwesenden. „Es wird alles wieder gut“, freue sich Wendelin Lonsdorf über die Spende des Ministers. Auch die neue Garnitur wird wieder mitten auf den Platz, auf die Wiese kommen. Doch es gibt ein Hindernis für einen möglichen, erneuten Diebstahl: Ein großer, massiver Stein am Rande des Platzes, direkt neben dem Bürgersteig, wird eine Art Sperre darstellen, damit sich das Drama nicht wiederholt. „Mehr kann man nicht machen“, so der Ortsrats-Chef.