Über 100 Bürger protestieren

Wittersheim. Riesengroße Resonanz bei der Bildung der Interessengemeinschaft (IG) "Erhalt der Kulturlandschaft bei Bebelsheim und Wittersheim": Weit über 100 Bürgerinnen und Bürger besuchten die Versammlung in der Wittersheimer Festhalle und traten dem Zusammenschluss bei

Wittersheim. Riesengroße Resonanz bei der Bildung der Interessengemeinschaft (IG) "Erhalt der Kulturlandschaft bei Bebelsheim und Wittersheim": Weit über 100 Bürgerinnen und Bürger besuchten die Versammlung in der Wittersheimer Festhalle und traten dem Zusammenschluss bei. Damit demonstrierten sie ihren Willen, bei der geplanten Ausweisung des Naturschutzgebietes "Muschelkalkhänge bei Bebelsheim und Wittersheim" durch das Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr des Saarlandes Widerstand zu leisten.Peter Hack, Sprecher der Interessengemeinschaft, erläuterte den Besuchern die Zielsetzung. Demnach wolle man mit gemeinsamen, formalen und inhaltlichen Einwendungen Einspruch erheben. Hack kritisierte, dass die geplante Verordnung ohne Wissen, Befragen und ohne direkte Information der Grundstückseigentümer und Pächter formuliert worden sei. Damit verletze das Ministerium elementare Grundrechte der Betroffenen. "Wir fühlen uns nicht mitgenommen, sondern vor den Kopf gestoßen", so Hack zu dieser Verfahrensweise. Im Übrigen enthalte die geplante Verordnung viele Widersprüche, sie spreche beispielsweise von Erhalt, Wiederherstellung und Entwicklung gleichermaßen.

Hack machte auch seinem Ärger darüber Luft, dass von behördlicher Seite aus die bisherigen Leistungen der Eigentümer und Pächter völlig ignoriert würden. Schließlich hätten diese dafür gesorgt, eine intakte Kulturlandschaft zu schaffen. Die Interessengemeinschaft, so ihr Sprecher weiter, verfolge jedoch nicht nur den reinen Protest, man habe auch ein Gegenmodell anzubieten. Man plädiere für den Erhalt der heutigen Kulturlandschaft, den Schutz der Interessen der Eigentümer und Pächter, die Bewahrung und Pflege der Grundstücke in Eigenverantwortung von mündigen Bürgern und eine aktive Mitgestaltung. Vom Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr erwarte man durch den Einspruch eine Reaktion in Form eines Faktenchecks am Runden Tisch, die Würdigung der bisherigen Leistungen der Eigentümer und Pächter, und vor allem die Aussetzung des Inkrafttretens der Verordnung.

Angesichts dieser Aussichten trugen sich binnen einer Stunde mehr als 110 Gegner der Verordnung in die Unterschriftsliste der Interessengemeinschaft ein. Diese soll nun mit dem Einspruch bis zum 28. Januar an das Ministerium weitergeleitet werden, denn an diesem Tag endet die Widerspruchsfrist. Peter Hack freute sich über die "breite Front", denn die Interessengemeinschaft wolle ein Beispiel abgeben, wie man als Demokraten auftreten könne. Der Bürgermeister von Mandelbachtal, Herbert Keßler, wies in der Versammlung darauf hin, dass sich neben den beiden Ortsräten von Bebelsheim und Wittersheim auch der Gemeinderat gegen die Ausweisung des Naturschutzgebietes ausgesprochen hätte. Zu dem individuellen Einspruch der Grundstückseigentümer und Pächter komme nun der kollektive Einspruch der Interessengemeinschaft als dritte Säule der Ablehnung hinzu, so Keßler.

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