Mountainbker in Bebelsheim Toller Start für „Rider der Tafelrunde“

Bebelsheim · Mountainbiker aus Bebelsheim sind zurzeit zwischen Fahrrad und Aktenordner hin- und hergerissen. Es gibt große Pläne: Der Bikepark soll rechtssicher geöffnet werden und eine Querfeldein-Strecke rund um dem Ortsteil entstehen.

 Es geht auch freundlich – die Bebelsheimer Mountainbiker suchen den guten Kontakt mit den weiteren Waldnutzern. Hier ist Yannick Uhl mit seinem Rad unterwegs.

Es geht auch freundlich – die Bebelsheimer Mountainbiker suchen den guten Kontakt mit den weiteren Waldnutzern. Hier ist Yannick Uhl mit seinem Rad unterwegs.

Foto: Maximilian Vogelgesang

„In diesem Papierkram noch durchzublicken – ohne die Hilfe von Bertram Nagel hätten wir es nie geschafft.“ Alexander Emrich schleppt zwei prall gefüllte Aktenordner mit sich. Mit unserer Zeitung spricht er über die Gründung der „Rider der Tafelrunde“. Ein Verein von und für Mountainbiker. Der bei den Mandelbachtaler Bikern bis vor ein paar Wochen überhaupt kein Thema war. Bis der Bikepark, den die engagierten Querfeldein-Radler gebaut hatten, durch das Bauamt des Saarpfalz-Kreises dichtgemacht wurde (die Saarbrücker Zeitung berichtete).

Am Ortsausgang von Bebelsheim liegt der schöne Parcours. Um ihn wieder zu eröffnen muss ein Verein gegründet werden. Dieser kann den Platz versichern, und bei Haftungsfragen bietet der Verein eine sichere Heimat für die Radler. Wenn allerdings Alexander Emrich und seine Kumpels ein solches Unterfangen in Angriff nehmen, machen sie mehr daraus als bloß einen rechtlich sauberen Mantel für einen Bikepark. „Wir waren im Nu Leute genug, um einen Vereinsvorstand zu bilden. Dann musste eine Satzung her. Die hat unser Ortsvorsteher Bertram Nagel formuliert und mit den Vorstandsmitgliedern diskutiert. Jetzt warten wir auf den Notartermin, dann kann der Verein eingetragen werden und er wird handlungsfähig. Die Gemeinnützigkeit haben wir auch schon beantragt.“ Alexander Emrich ist begeistert. „Dass wir so viel Rückhalt erfahren, von Bikern, die in den vergangenen Tagen ihre Mitgliedschaft beantragt haben, aber auch von Firmen und Einrichtungen, die uns finanziell und organisatorisch unter die Arme greifen – es ist fantastisch!“

Jonas Zollonds hatte, weil eine WhatsApp-Gruppe schließlich irgendeinen Namen haben muss, die „Rider der Tafelrunde“ spaßeshalber als Arbeitstitel eingegeben. Alle fanden den Einfall toll – der Verein wird nun so heißen. „Der Name steht auf der einen Seite für unseren Sport, aber die Tafelrunde ist genau so wichtig, denn die Geselligkeit und Kameradschaft im Verein spielen eine große Rolle“, erklärt Emrich. Alle warten, dass die Kontaktbeschränkungen gelockert werden und dieses Thema wieder ernsthaft angegangen werden kann. Wie auch die Planung der Bike-Strecke rund um Bebelsheim. Auf vielen Skizzen schleppt sie Alexander Emrich schon in seinen Ordnern mit sich herum.

 Alexander Emrich ist Gründungsvorsitzender der „Rider der Tafelrunde“. Der Verein in Gründung will eine Fülle von Angeboten für Mountainbiker entwickeln.

Alexander Emrich ist Gründungsvorsitzender der „Rider der Tafelrunde“. Der Verein in Gründung will eine Fülle von Angeboten für Mountainbiker entwickeln.

Foto: Peter Gaschott

Durch die schönste Landschaft der Biosphäre wollen die Bebelsheimer „Rider der Tafelrunde“ viele Mountainbiker lotsen. Ähnlich wie in St. Ingbert die PUR soll hier eine Strecke durchmarkiert werden, die anspruchsvollen Radsport ebenso ermöglicht wie genussvolles Naturerleben. Auf 54 Kilometern geht es rund um Bebelsheim, 1300 Höhenmeter warten auf konditionsstarke Sportler. Großen Wert legen die Sportler auf ein gutes Miteinander aller Waldnutzer. „Platz ist genug, und wenn jeder ein wenig auf den anderen Rücksicht nimmt, kann jeder unsere einzigartige Landschaft auf seine Art genießen.“

„Mittlerweile sind wir 20 Aktive in unserem Verein“, zählt Alexander Emrich. So schnell wie die Mitglieder kamen, so schnell entwickelten sich neue Ideen. „Wir werden professionelles Training anbieten. Die Zugehörigkeit zu den Mountainbike-Spitzenverbänden eröffnet unserem Verein eine Menge hochkarätiger Möglichkeiten. Wir können Trainer ausbilden lassen, die wiederum unsere Mitglieder betreuen. Dann hat sich schon eine Senioren-Radgruppe gebildet. Außerdem werden wir Familien-Radtouren organisieren, damit jeder etwas vom Verein hat.“ Emrich plant in die Zukunft. Er schwärmt von der Programmstruktur des Alpenvereins, zu dem er einen guten Draht hat. „Dort sorgt man dafür, dass keiner in der Familie abseits steht. Es werden Programmangebote für Alle entwickelt.“ Auch die „Rider“ planen in diese Richtung. „Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass wir gemeinsam Urlaubsangebote rund ums Fahrrad organisieren, an denen Jung und Alt mit Begeisterung mitmachen können“, verspricht er.

Momentan allerdings werden die Ordner des jungen Vereins ständig dicker. „Webseite, Versicherungen, Mitgliederverwaltung – da müssen wir einiges stemmen, aber wir bezeichnen uns schon als Verein 2.0, denn vieles läuft digital.“ Der Vorsitzende wird tatkräftig unterstützt von seinem Stellvertreter Dominique Linz, Kassierer ist Christopher Kuntz, Schriftführer Jonas Zollonds.

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