Des Ortsvorstehers Wünsche für Bebelsheim Den Jungen im Dorf will er Perspektiven bieten

Bebelsheim · Serie „Bliesgau? Natürlich!“: Heute sind wir bei Ortsvorsteher Bertram Nagel in Bebelsheim zu Besuch.

 Das ist der Ortsvorsteher von Bebelsheim, Bertram Nagel. Hier hat er am mit Blumen geschmückten Dorfbrunnen in seinem Heimatort Platz genommen.

Das ist der Ortsvorsteher von Bebelsheim, Bertram Nagel. Hier hat er am mit Blumen geschmückten Dorfbrunnen in seinem Heimatort Platz genommen.

Foto: BeckerBredel

Ortsvorsteher Bertram Nagel (CDU) lebt schon sein ganzes Leben in Bebelsheim und auch seine Großeltern haben schon in dem kleinen Ortsteil im Mandelbachtal gewohnt. Seine Verbundenheit mit dem 704-Seelen-Dorf ist groß. Trotzdem sträubte er sich anfangs, Ortsvorsteher zu werden. „Seit 2016 bin ich im Ortsrat tätig. Mein Vorgänger Werner Untersteller wollte mich als Nachfolger, doch zunächst war ich nicht interessiert. Als die Kommunalwahl 2019 anstand, habe ich mich aber doch für eine Kandidatur entschieden, um mich für das Dorf zu engagieren.“ Aufgrund seines Berufes bei der Berufsfeuerwehr Saarbrücken habe er die Möglichkeit, seine Zeit und die Arbeit gut einzuteilen.

Der Ort hat sich seit Nagels Kindheit sehr gewandelt. „Viele alte Leute sind gestorben und die Jungen ziehen weg. Entweder weil sie woanders bessere Berufschancen haben, oder ein Baugrundstück finden.“ Doch dem Ortsvorsteher ist daran gelegen, gerade den jungen Leuten Perspektiven zu bieten. „Für die Jugendlichen haben wir einen Jugendclub und auch viele Vereine. Für die ganz Kleinen gibt es einen Abenteuerspielplatz, der über die Dorfgrenzen hinaus bekannt ist.“ Eine Verbesserung der Infrastruktur in Form eines Radwegs zwischen Bebelsheim und Habkirchen sei auch in Planung. „Wenn die Kinder in Habkirchen in den Kindergarten gehen, können die Eltern sie dann auch mit dem Fahrrad dorthin fahren. Das ist zurzeit nicht einfach so möglich. Es soll auch bald ein Discounter in Habkirchen entstehen, der dann mit der Radanbindung zu erreichen wäre.“

Eine Investition, die ansteht, ist die Sanierung des Dorfbrunnens. Diese ist Bertram Nagel sehr wichtig, denn das war eines seiner Wahlversprechen. „Der Dorfbrunnen ist ein Stück weit die Seele des Dorfes. Hier haben sich früher die Menschen getroffen, um sich auszutauschen. Ich freue mich sehr, dass diese Tradition heute nicht ganz verloren gegangen ist.“ Einen richtigen Lieblingsplatz im Dorf gibt es für den 50-Jährigen allerdings nicht. „Wenn Dorfbrunnenfest ist, ist mein Lieblingsplatz natürlich der Dorfbrunnen, da man dort in guter Gesellschaft zusammensitzen kann. Wenn unser Musikverein ein Konzert gibt, ist mein Lieblingsplatz dort, wo das Konzert stattfindet.“

Ein Traum des Ortsvorstehers ist es wieder einen traditionellen Dorfladen zu haben. „Das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag bei einem Dorfladen ist nicht sehr gut. Die meisten gehen zu Netto oder Aldi, um sich Brötchen und Wurst zu kaufen. Früher hatten wir in Bebelsheim vier Tante-Emma-Läden. Heute gibt es keinen mehr. Wenn man mit einem guten Business-Plan und Engagement zu mir kommen würde, um einen solchen Laden noch einmal zu eröffnen, würde ich dieses Vorhaben auf jeden Fall unterstützen.“ In zwei Jahren feiert das Dorf sein 800-jähriges Jubiläum. „Es wäre schön, zum 800-jährigen Bestehen wieder 800 Einwohner zu haben. Ich weiß, diese Zahl ist utopisch, aber ich bin ein Fan von solchen Symbolen“, sagt Nagel und lacht.

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