Seniorenpark in Ommersheim Die Planungen für den Seniorenpark Gangelbrunnen

Ommersheim · Die Präsentation im Rahmen der Ortsratssitzung in der Saarpfalz-Halle stieß auch auf großes Interesse der Bevölkerung.

 Rainer Martin, beratender Ingenieur (stehend), präsentierte dem Ortsrat und den zahlreichen Gästen die Planungen für den „Wohn- und Servicemark Gangelbrunnen“.Foto: Erich Schwarz

Rainer Martin, beratender Ingenieur (stehend), präsentierte dem Ortsrat und den zahlreichen Gästen die Planungen für den „Wohn- und Servicemark Gangelbrunnen“.Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Es gibt in der Gemeinde Mandelbachtal eine Senioreneinrichtung in Ormesheim. Das soll sich nun ändern. In der Ortsratssitzung in der Saarpfalz-Halle in Ommersheim wurde am Dienstagabend das Konzept eines „(Mehr)-Generationen Wohn- und Serviceparks Gangelbrunnen“ vorgestellt. Die Planungen stoßen offensichtlich auch in der Bevölkerung auf großes Interesse, hatten sich doch über 50 Gäste zur Sitzung eingefunden.

Rainer Martin, beratender Ingenieur, stellte das Konzept vor, realisiert werden soll das Ganze von der „Schmeer Immobilienentwicklung und -vermarktungsgesellschaft“ aus Saarbrücken. „Wir planen hier etwas Innovatives, das es so im Saarland noch nicht gibt“, wagte sich der planende Ingenieur weit aus dem planerischen Fenster. Der Bedarf ist offensichtlich da. Nach Analysen der Planer deckt die bestehende Einrichtung in Ormesheim nicht einmal ein Drittel des Bedarfs im Mandelbachtal ab. Wie der Chefingenieur weiter mitteilte, gehen Untersuchungen davon aus, dass zukünftig etwa zehn Prozent der über 65-Jährigen an Demenz leiden werden, Tendenz steigend. Geplant ist deshalb ein am Ende etwa 21 000 Quadratmeter großes Areal mit Blick auf die Ommersheimer Weiheranlage. Die Anlage soll im Wesentlichen aus einem sogenannten Zentralgebäude bestehen, wo die klassische Pflegeinfrastruktur vorgehalten werden soll. Neben einem Gebäude mit Wohnungen für die Beschäftigten soll es dann auf einem weiteren Teilstück des Areals eine Siedlung von Bungalows geben, die für Senioren und deren Partner ein Höchstmaß an Individualität und Selbstständigkeit gewährleisten soll. Hier werde niemand das Gefühl haben, in einer „Einrichtung eingesperrt“ zu sein. Dabei können die Bewohner und Bewohnerinnen bei Bedarf auf Pflege- und Hilfsleistungen der Einrichtung zurückgreifen. Um zu gewährleisten, dass nicht durch Erbfolge ein Bungalow-Park für jüngere Erben der Bewohner entsteht, werden die Häuser nach dem Tod der Senioren an die Betreiber zurückfallen, die Erben erhalten den Zeitwert zurückbezahlt. Die Bungalows werden selbstverständlich barrierefrei und behindertengerecht erstellt werden. Der Gemeinde Mandelbachtal sollen keine Kosten entstehen.

Bei der sich auf die Präsentation anschließenden Aussprache zeigte sich erneut das Dilemma solcher Veranstaltungen. Martin Wannemacher (CDU), stellvertretender Ortsvorsteher, der für den erkrankten Stephan Piorko die Sitzungsleitung übernommen hatte, wies mehrfach darauf hin, dass es nach dem Kommunalen Selbstverwaltungsgesetz kein Rederecht für örtliche Zuhörer gibt. Wannemacher hatte dies mehrfach deutlich gemacht, aber einige Gäste wollten sich mit dieser Regelung nicht abfinden. Wannemacher blieb gleichwohl ruhig und leitete die Sitzung bedächtig. Die wiederholt gestellte Frage nach einem künftigen Träger blieb zunächst unbeantwortet, handelte es sich doch bei der Präsentation „um einen ersten Aufschlag“, wie Carsten Schmeer von der Entwicklungsgesellschaft betonte.

Wichtigster „Knackpunkt“ für Gäste wie auch für die Ortsratsmitglieder war der finanzielle Aspekt: „Kann ich mir das mit einem normalen Einkommen leisten“, stellte etwa Gerhard Hartmann (FWG) stellvertretend sicherlich für viele die entscheidende Frage. „Für Gutbetuchte zu bauen, stellt meist kein größeres Problem dar. Wir wollen hier bewusst eine Anlage schaffen, die sich auch der normale Bürger leisten kann“, so Carsten Schmeer noch einmal zur Intention. Man könne zu diesem Zeitpunkt sicherlich noch keine bindende Aussage über Preise treffen, aber man wolle die Baupreise im üblichen Rahmen halten, damit dann am Ende die Bungalows auch erschwinglich blieben.

Bei der SPD-Fraktion gibt es Bedenken zum Standort in der Nähe der Weiheranlage. Hier erläuterten die Planer, dass man bewusst kein „Ghetto“ außerhalb des Ortes realisieren wolle und man die Freizeiteinrichtung Gangelbrunnen durchaus bewusst einbeziehen wolle. Hans Berger (CDU) unterstrich, dass er es für dringend geboten halte, eine öffentliche Informationsveranstaltung zu terminieren, bei denen die Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen und Bedenken vortragen könnten. Dies, so Ingenieur Martin und auch Carsten Schmeer für die Entwicklungsgesellschaft, sei auch im Interesse der Planer.

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