Beim Kommers im Zelt auf der Sportanlage Hemmshof sprach Finanzvorstand Jürgen Fuchs, der selbst in 31 Jahren rund 700 Spiele absolviert hat, davon, dass dies eine nicht „zu verachtende“ Zeit sei. „Man braucht geballte Energie, ständig neue Ideen, viel Durchhaltevermögen und vor allem eine gute Kommunikation, um das Vereinsschiff am Laufen zu halten.“ Die Führungsspitze komplettiert der Sportvorstand Christian Hassler.

Fuchs bedauerte, dass es derzeit an Nachwuchs fehle. Im aktiven Bereich sorgten viele auswärtige Spieler dafür, dass der Spielbetrieb noch laufen könne. Fuchs erinnerte an ein denkwürdiges Spiel in der Vereinsgeschichte, das Viertelfinale im Saarlandpokal 1998 vor großer Kulisse gegen den Regionalligisten 1. FC Saarbrücken, der später den Wettbewerb gewann.

Neben Fußball hatten auch immer gesellschaftliche Ereignisse einen besonderen Stellenwert. So werde man Ende September das 25. Oktoberfest veranstalten. Hier zahle sich die Zusammenarbeit mit dem 1997 gegründeten Förderverein aus. Auch die Musical-Abende und das zweimal stattgefundene Schlager-Open-Air seien weit über die Dorfgrenzen bekannt. Mit Ortschronist Heribert Ochs durchstreiften die vielen Zuhörer sieben Jahrzehnte Spielvereinigung. Sie habe in der Gründungsversammlung am 31. Oktober 1953 das Licht der Welt erblickt und verstehe sich als Nachfolger zweier Clubs, die bereits 1922 dafür gesorgt hätten, dass am Mandelbach organisiert Fußball gespielt werden könne: der SC Bebelsheim und der FC Wittersheim.

In der Saison 1957/58 habe jedoch kurzfristig der Spielbetrieb eingestellt werden müssen, um ihn 1962 wieder aufzunehmen. 1965 holte die E-Jugend die erste Meisterschaft in der Vereinsgeschichte einer der ältesten Spielvereinigungen des Landes. Herausragend sei auch die Vize-Saarlandmeisterschaft der A-Jugend 1970 gewesen. Die Mannschaft sei der Grundstock für weitere Erfolge geworden. 1971 errang die erste Mannschaft die Meisterschaft und legte zwei Jahre nach, stieg sie in die A-Klasse auf. 1970 sei die Flutlichtanlage, 1974 das Sportheim und 2002 der heutige Kunstrasenplatz gebaut worden. Der letzte Aufstieg erfolgte 2014 in die Landesliga, der man heute noch angehört.

Schirmherr Esra Limbacher, SPD-Bundestagsabgeordneter, lud den Ehrenpräsidenten Gerd Keipert, der den Verein 40 Jahre führte, mit seiner Frau Maria zu einem viertägigen Besuch nach Berlin ein. Bürgermeisterin Maria Vermeulen dankte allen, die es geschafft haben, den Verein in den beiden kleinen Orten so lange aufrechtzuerhalten. Dies sei eine große Leistung.

Sowohl Achim König, der stellvertretende Ortsvorsteher von Bebelsheim, als auch der Ortsvorsteher von Wittersheim, Wendelin Lonsdorf, gratulierten, wie der Kreisjugendleiter Patrick Wyss, der die gute Jugendarbeit heraushob, für die schon seit Jahrzehnten der heutige Jugendvorstand Hans-Georg Huy verantwortlich sei.

Geehrt wurden zahlreiche Vereinsmitglieder. 60 Jahre gehören Manfred Ernst, Eberhard und Gerd Keipert, Alois und Helmut Kihl, Leo Lang, Andreas Port Senior, Berthold Simon und Werner Vinzent zur Vereinsfamilie. Für ein halbes Jahrhundert Vereinstreue wurden Horst Fohs, Jürgen Fuchs, Martin Gehder (Wittersheim), Barthold und Georg Groh, Michael Haßler, Alfons Hermsen, Karl-Heinz und Martin Herrmann, Hans-Georg Huy, Adrian, Elmar und Harald Keipert, Michael Kunz, Herbert Lonsdorf, Thomas Malick, Stefan Müller, Martin, Paul und Thomas Neu, Uwe Retzlaff, Hans-Jürgen Schmitt, Josef und Otto Simon ausgezeichnet.

Der Abend wurde musikalisch mit der Band All Stars Wittersheim fortgesetzt, deren Mitglieder bis auf eins beim Club gegen den Ball getreten und das Trikot getragen haben. Tags darauf unterhielt der Musikverein Wittersheim-Bebelsheim mit seinem Repertoire die Frühschoppen-Gäste. Es wurde auch Fußball gespielt. Die Kombinationsmannschaft Reserve und AH verlor gegen die Wolfersheim Allstars 3:4, die erste Mannschaft siegte im Pflichtspiel gegen die SG Erbach 1:0.