Weit mehr als eine Notlösung Erstes Schlager-Open-Air in Wittersheim gleich ein voller Erfolg

Wittersheim · Frenetischer Applaus, Zugabe und vier Stunden Stimmung: Das war das erste Schlager-Open-Air in Wittersheim. Die Notlösung des an sich geplanten „Welt des Musicals 4.0“ entwickelte sich zu einem Volltreffer.

 Martin Eisler (links) und der Organisator des Schlager Open-Airs in Wittersheim, Jürgen Fuchs, eröffneten gemeinsam den Abend.

Martin Eisler (links) und der Organisator des Schlager Open-Airs in Wittersheim, Jürgen Fuchs, eröffneten gemeinsam den Abend.

Foto: Wolfgang Degott/Picasa

Der Bebelsheimer Organisator Jürgen Fuchs war danach fast euphorisch. Nicht nur seine fünf Mitstreiter plus die erstmals in der Besetzung zusammengestellte Band, bestehend aus Jürgen Staut (Schlagzeug) und Marc Rohe (Bass), Ralf Latz (Gitarre) – auch die rund 500 Besucher gaben alles. „Es war bombig, alles sehr diszipliniert und keine Beschwerden“, so Fuchs, der die Veranstaltung seines Heimatvereins Spielvereinigung Bebelsheim-Wittersheim mit seinen vielen Helfern durchführte.

Nachdem er vor Monaten 150 Titel in die engere Auswahl genommen hatte, sprach er alles mit den Künstlern, aber auch seinem künstlerischen Leiter und Keyboarder des Abends, Friedel Hary, ab. Innerhalb von zwei Monaten wurde das Programm eingespielt, choreografisch gestaltet und beim nachmittäglichen Soundcheck noch die letzten Nuancen verändert.

Gemeinsam mit dem Wittersheimer Martin Eisler eröffnete er mit dem Titel „Sie“ aus der Feder des Österreichers Andreas Gabalier den 40 Titel umfassenden abwechslungsreichen Schlagerabend unter freiem Himmel. Vom ersten Takt an begeisterten danach die Ormesheimerin Angela Branca und Fuchs das Publikum, fetzten ihren italienischen Hit von Ricchi e Poveri „Mamma Mia“ in den Abendhimmel.

Es folgte im Anschluss eine insgesamt  vierstündige Reise quer durch die Schlagerwelt, zumeist deutscher Titel, die zwischen 1959 und 1982 entstanden waren. Mit der Ballade von Wolfgang Petry „Nichts von alledem“ brillierte Fuchs als Solist und „Wer nie durch Scherben ging“ von Matthias Reim mit einem Text, der zum Nachdenken anregte, setzte den Schlusspunkt des regulären Programms.

Martin Eisler, der bisher auch bei allen bisherigen Musical-Abenden mit von der Partie gewesen war, überzeugte sowohl mit dem 1992 entstanden „Achy breaky heart“, bekannt durch Billy Ray Carus und auch im Duett mit Eva Sandschneider in „Warum hast du nicht nein gesagt“, das Roland Kaiser 1990 an die Spitze der Charts gesungen und gemeinsam mit Maite Kelly eine tolle TV-Performance geliefert hatte.

Energiebündel Jens Wagner aus Ormesheim gelang es, für Ausgelassenheit zu sorgen. So überzeugte er sowohl mit dem Jürgen-Drews-Klassiker „Ein Bett im Kornfeld“ als auch mit „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben,“ mit dem 1972 der Stern von Jürgen Marcus am Schlagerhimmel aufgegangen war.

Neben den drei Männerstimmen traf auch das Damentrio beim mitsingenden, mitschunkelnden und tanzenden Publikum sofort den Nerv. Die Ormesheimerin Karin Hennrich war beispielsweise „Mein Herz“ von Beatrice Egli aus deren Album „Glücksgefühle“ ebenso auf den Leib geschneidert wie „Jetzt und hier für immer“ von der gleichen Interpretin. Angela Branca, die wohl bekannteste Akteurin des Abends, präsentierte sich energiegeladen, wusste aber auch bei etwas leiseren Tönen zu überzeugen.

 Karin Hennrich (links vorne), dann (von links) Jürgen Fuchs, Angela Branca, Eva-Maria Sandmeier und Jens Wagner. Foto: Wolfgang Degott

Karin Hennrich (links vorne), dann (von links) Jürgen Fuchs, Angela Branca, Eva-Maria Sandmeier und Jens Wagner. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott/Picasa

Nachdem sie sich mit Fuchs den Eisbrecher geliefert hatte, fetzte sie in einer Afrojack-Mash-Version des Helene-Fischer-Erfolges „Achterbahn“. Ein Heimspiel hatte die gebürtige Wittersheimerin Eva-Maria Sandschneider. Innerhalb ihres Repertoires stand mit „Ich will keine Schokolade“ nicht ihr eigener Wunsch sondern einer der ältesten Titel im Programm. Im Jahr 1959 hatte Trude Herr mit dem charmanten und sympathischen Lied einen großen Erfolg. Mitte der 1970er Jahre war „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur du denkst“ entstanden und von Juliane Werding interpretiert worden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort