Neuigkeiten aus der Kommunalpolitik in Mandelbachtal Für den neuen Mann im Rat ist es ein doppeltes Comeback

Mandelbachtal · Rainer Barth (SPD) ist wieder Mitglied im Gemeinderat Mandelbachtal. Von Prestigeobjekten hält er wenig.

 Der Ormesheimer Rainer Barth (SPD) gehört seit dieser Woche wieder dem Gemeinderat Mandelbachtal an.

Der Ormesheimer Rainer Barth (SPD) gehört seit dieser Woche wieder dem Gemeinderat Mandelbachtal an.

Foto: Jörg Martin

Bürgermeisterin Maria Vermeulen (SPD) hat am Mittwochabend, bei einer Online-Tagung, Rainer Barth (SPD) als neues Mitglied im Gemeinderat verpflichtet. Der langjährige, frühere Ortsvorsteher von Ormesheim rückte für Matthias Eller (SPD) nach. Dieser hatte Ende Januar sein Mandat zur Verfügung gestellt, da er seinen Wohnsitz in die Landeshauptstadt verlegt hat. Da per Gesetz Residenzpflicht besteht, konnte er seine Funktion nicht mehr ausüben. Die weiteren Mitglieder auf der Bereichsliste, Norbert Nichter, Daniela Cernko und Nico Janzen, hatten auf ein Mandat verzichtet oder standen wegen eines mittlerweile verlegten Wohnsitzes außerhalb der Gemeinde nicht mehr zur Verfügung.

Für den 77-jährigen Barth ist es quasi ein „doppeltes Comeback“. Er gehörte dem Gemeinderat bereits viele Jahre an. „Ich bin 1998 raus, weil es immer wieder zu Interessenskonflikten kam“, erklärte er gegenüber unserer Zeitung. Damit meinte der ehemalige Grundschulrektor, dass er damals bei denselben Themen als Ortsvorsteher hätte anders abstimmen hätte müssen, wie als Mitglied des Gemeinderates. In diese Situation kann Barth möglicherweise unfreiwillig wieder kommen. Denn Matthias Eller war bislang auch im Ormesheimer Ortsrat vertreten und übte dort die Funktion des Vize-Ortsvorstehers aus. Er stand gleichsam für den Generationswechsel der Ormesheimer SPD. Durch seinen Wegzug nach Saarbrücken zog auch hier der Nachrücker, und der ist in diesem Fall zufälligerweise wiederum der frühere Ortsvorsteher Rainer Barth. „Man ist direkt wieder da“, freute sich Barth, dessen Interesse an der Dorfpolitik auch in seiner selbstgewählten Abstinenz nie aufgehört hatte. Dennoch müsse er sich erst einmal in die Details einarbeiten.

Der Ersatz für den maroden Saal Niederländer ist Rainer Barth ein mehr als wichtiges Anliegen. „Es gibt da Streit, ob es ein Kultursaal oder eine Kulturhalle werden soll. Mir hingegen ist wichtig, dass es ein zweckmäßiger Ersatz und kein Prestigeobjekt wird“, bekräftigte der SPD-Politiker. Man brauche keinen Big Eppel wie das Veranstaltungszentrum in Eppelborn. Wichtig sei es, dass baldmöglichst wieder Musik-, Theater- und Kleinkunst- und Fastnachtsveranstaltungen stattfinden können. Der Orchesterverein Harmonie Ormesheim brauche vor allem eine große Halle. Der neue Raum müsse nicht sportgeeignet sein. Der TuS Ormesheim nutzt dazu die Turnhalle. Da wäre es nicht schlecht, wenn diese auf den aktuellen Stand gebracht würde. Das Ganze sei natürlich eine Kostenfrage. Und das vor allem unter Berücksichtigung der mehr als schweren Finanzlage der Gemeinde. Diese habe das Problem, dass sie kaum Möglichkeiten habe, Einnahmen zu generieren. Die neuen Gewerbegebiete würden sich hierbei erst in zehn Jahren bemerkbar machen, so Barth. Man habe die Windkraft als mögliche Einnahmequelle „unter fadenscheinigen Gründen“ abgelehnt, bedauert das Gemeinderatsmitglied. Hierbei hätten private Interessen von Leuten eine Rolle gespielt, die man nie bei Naturschutz-Veranstaltungen gesehen habe, bemängelt er.

Barth zieht aber auch Nachholbedarf bei der ÖPNV-Anbindung in Richtung Saarbrücken. Deshalb freut er sich, wenn der Bürgerbus kommt, für den er sich auch bereit erklärt hat, ehrenamtlich zu fahren. „Da muss was passieren“, fordert der Vize-Ortsvorsteher in Sachen Seniorenbetreuung. Rainer Barth rückte auch in den Ausschüssen für Umwelt, Raumordnung und Bauwesen sowie Jugend, Bildung, Kultur, Fremdenverkehr, Sport, Familie und Senioren für Matthias Eller nach. Das Gleiche gilt für die Besetzung des Unterausschusses für Feuerwehr-Angelegenheiten und Hochwasserschutz. Rainer Barth ist zudem ehrenamtlich Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Vereine und gehört seit 2020 dem Presbyterium der Protestantischen Kirchengemeinde Eschringen-Ensheim-Mandelbachtal an.

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