Der tiefe Blick in die Historie in Ormesheim Ausstellung „Protestanten ohne Protest“

Ormesheim Der Verkehrsverein Mandelbachtal lädt an diesem  Montag, 2. Dezember, 18 Uhr, in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde Ensheim-Eschringen-Mandelbachtal zur Eröffnung der Ausstellung „Zwischen Kreuz und Hakenkreuz – Protestanten ohne Protest“ ins Foyer des Rathauses in Ormesheim ein.

 Dieses historische Bild zeigt die Gustav-Adolph-Feier der Evangelischen Kirche 1934 in Schifferstadt.

Dieses historische Bild zeigt die Gustav-Adolph-Feier der Evangelischen Kirche 1934 in Schifferstadt.

Foto: Zentralarchiv der evangelischen Kirche der Pfalz

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der unrühmlichen Rolle der Evangelischen Kirche der Pfalz in der Zeit des Dritten Reichs. Es sprechen die Bürgermeisterin der Gemeinde Mandelbachtal, Maria Vermeulen, der Vorsitzende des Verkehrsvereins Mandelbachtal, Manfred Pfeiffer, Dekan Martin Butz vom Kirchenbezirk Zweibrücken und Pfarrer Wolfgang Glitt von der Evangelischen Kirchengemeinde. Die Eröffnung wird  umrahmt von dem Sextett Jörg Concemius (Gitarre), Steffi Concemius (Gesang), Tim Fischer (Cajon), Ingo Frenzel (Mandoline) und Judith Pirrung (Gitarre).

Der Beauftragte der Evangelischen Kirchen im Saarland am Sitz der Landesregierung Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann wird ins Thema der Ausstellung einführen. Hofmann war als Mitherausgeber des zweibändigen Buches „Protestanten ohne Protest“ an der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit der Evangelischen Kirche der Pfalz aktiv beteiligt. Der höchste Vertreter der Evangelischen Kirche im Saarland hat dafür im Herbst 2017 den Pfalzpreis für Geschichte und Volkskunde erhalten.

Protestantismus und Nationalsozialismus gingen in der Pfalz in den dreißiger und vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts weitgehend Hand in Hand. NS-Funktionäre sahen sich als gute Protestanten, Kirchenvertreter waren zum Teil begeisterte Nationalsozialisten. Die Ausstellung informiert auf insgesamt 15 Texttafeln über Themen wie die Weimarer Republik, den NS-Staat und die Protestantische Kirche, die Deutschen Christen, die Pfälzische Pfarrbruderschaft, der Nationalsozialismus im Gemeindeleben, die Saarabstimmung 1935, der Arier-Nachweis, die Kirchliche Jugendarbeit im Nationalsozialismus, das Schweigen der Kirche, die Kirchenfinanzen und Sammlungen, der Zweite Weltkrieg“ oder die Nachkriegsnot und der Neuanfang. Konzipiert wurde die Ausstellung von der Direktorin des Zentralarchivs der Evangelischen Landeskirche der Pfalz Gabriele Stüber in Speyer gemeinsam mit dem Historiker Roland Paul aus Kaiserslautern.

Die Ausstellung ist von Dienstag, 3. Dezember, bis Freitag, 10. Januar, im Rathaus zu sehen. Besucht werden kann sie während der Öffnungszeiten: Montag bis Freitag,  8.30 bis 12 Uhr, montags und donnerstags von 13 bis 15.30 Uhr sowie mittwochs von 13 bis 17:30 Uhr.

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