Per Vortrag auf der Spur heimischer Schleimpilze

Wittersheim · Japanische Forscher haben bei ihnen sogar Spuren von Intelligenz entdeckt: Über die zahlreichen heimischen Schleimpilzarten informiert am kommenden Donnerstag per Bildvortrag Marion Geib in Haus Lochfeld.

 Zwei Schleimpilze: Didymium bahiense“ (unten) und „Hemitrichia vesparium“. Fotos: Marion Geib

Zwei Schleimpilze: Didymium bahiense“ (unten) und „Hemitrichia vesparium“. Fotos: Marion Geib

"Sie laufen ohne Beine, fressen ohne Maul und gehen als schleimige Monster auf Beutezug, Japanische Forscher haben bei ihnen sogar Spuren von Intelligenz entdeckt. Sie sind Wesen wie von einem anderen Stern." Dieser Zitatauszug stammt von Karlheinz Baumann, einem der renommiertesten Schleimpilzkenner in Deutschland und umschreibt in groben Zügen das Wesen dieser bizarren Kreaturen. Mehr über diese Lebensform im Verborgenen mit ihrem außergewöhnlichen Lebenswandel kann man am Donnerstag, 2. Juli, im Kulturlandschaftszentrum Haus Lochfeld in Wittersheim erfahren. Dann referiert Marion Geib in einem Bildervortrag dort über die faszinierende Welt dieser kleinen Kreaturen. Wenn im Herbst Scharen von Pilzsuchern in die Wälder strömen, geht es dabei in erster Linie um schmackhafte Speisepilze. Eine ganz andere Herausforderung stellt die Spezies der Schleimpilze oder Myxomyzeten dar. Wer immer Schleimpilze sammelt, muss Totholzstubben, Grashalme oder Kompostflächen ganz gezielt absuchen, um der kleinen Gesellen gewahr zu werden. Die Frage der Genießbarkeit stellt sich bei ihnen nicht. Eher die Frage, wie man die Kerlchen unbeschadet nach Hause unter die Lupe oder das Mikroskop bringt. Ist der Schleimpilzsucher einmal auf eine Fruktifikation, wie der Sporen tragende Entwicklungsstand heißt, gestoßen, eröffnet sich ihm ein hinreißendes optisches Spektrum, das vielfach erst unter dem Mikroskop seine ganze Schönheit offenbart.

Heute sind weltweit etwa 1000 verschiedene Schleimpilz-Arten bekannt. Auch bei uns sind viele Arten, vor allem bei feuchtwarmem Wetter, häufig anzutreffen. Manchmal sind sie winzig klein und nur mit der Lupe zu entdecken. Ein anderes Mal sind sie eine große wabernde und schleimige Masse, die über den Untergrund kriecht, alles Verwertbare überwuchert und in sich zusammenfallen lässt. Das glibberige, gefräßige Etwas ist immer auf der Suche nach seinen Leibspeisen: Bakterien, Einzeller oder auch Pilze. Nicht nur unter den Naturfotografen haben Schleimpilze eine große Fangemeinde, auch in Wissenschaft und Forschung gilt ihnen in den letzten Jahren vermehrte Aufmerksamkeit. Der Bildervortrag von Marion Geib berichtet über bei uns heimische Arten und deren Lebenszyklen.

Die Veranstaltung "Schleimpilze (Myxomyzeten) - Wanderer zwischen den Welten" beginnt um 19 Uhr im Seminarraum von Haus Lochfeld statt.

Voranmeldung bis 1. Juli beim Saarpfalz-Kreis, Telefon (06841) 104-7228. Eintritt: drei Euro.

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