Wittersheim Per Anhalter durch die Biosphäre

Wittersheim · Wer hier sitzt, sucht eine Mitfahrgelegenheit. Die Idee der so genannten Mitfahrerbank ist auch in Wittersheim gut angenommen worden.

 Ortsvorsteher Wendelins Lonsdorf, Thomas Schuck Magdalena Baspibar-Görlinger und Sascha Loch (hintere Reihe von links) stellen die neue Mitfahrerbank von Wittersheim vor.

Ortsvorsteher Wendelins Lonsdorf, Thomas Schuck Magdalena Baspibar-Görlinger und Sascha Loch (hintere Reihe von links) stellen die neue Mitfahrerbank von Wittersheim vor.

Foto: Jörg Martin

Das Thema der Mobilität im Alter ist seit Jahren ein Dauerbrenner. Was tun, wenn man nicht mehr Auto fahren kann, der Weg in den nächsten Supermarkt zu weit und der ÖPNV nicht optimal ist? Mit dieser Frage haben sich vor einem Jahr auch der Wittersheimer Ortsrat und der Dorfverein auseinander gesetzt. Dabei herausgekommen ist die Idee einer Mitfahrerbank wie es sie in vielen anderen Orten bereits gibt. Kürzlich wurde diese, nachdem das Freiluftmöbel bereits seit Mai dieses Jahres seinen Platz am Straßenrand der Einmündung Saargemünder-/Remigiusstraße gefunden hat, offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die attraktive Holzbank befindet sich in Fahrtrichtung Erfweiler-Ehlingen und steht unmittelbar vor dem Treppenaufgang zur Pfarrkirche St. Remigius. „Es wäre schön, wenn sich noch andere Orte daran beteiligen würden. Vielleicht gibt es irgendwann auch eine Verbindung zum Ormesheimer Rathaus“, meinte Ortsvorsteher Wendelin Lonsdorf im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Neben der Bank, die der Ortsrat und der Dorfverein bei „AQuiS - Gesellschaft für Arbeit und Qualifizierung im Saarpfalz-Kreis“, einem Projekt zur Integration von Langzeitarbeitslosen, in Auftrag gegeben haben, befindet sich nämlich noch zwei Schilder. Neben den Worten „Mitfahrerbank“ als Erklärung, kann man dort auch das Logo des Supermarktes Edeka finden. Thomas Schuck, Inhaber des Geschäftes im etwa vier Kilometer entfernten Gewerbegebiet von Erfweiler-Ehlingen, beteiligt sich dauerhaft an der Mitfahraktion. Dort steht nämlich sozusagen das Gegenstück. Eine weitere Bank der gleichen Bauart. Wer also ins Gewerbegebiet zwischen Erfweiler-Ehlingen und Assweiler möchte, nimmt einfach in Wittersheim auf der Bank Platz und wartet ab, bis ein PKW hält und ihn mitnimmt. Vor dem Edeka in Erfweiler-Ehlingen, direkt vor dem Ladeneingang, das Gleiche: Hinsetzen und abwarten, bis jemand einem nach Wittersheim mitnimmt. „Ich nehme an, dass es umgekehrt schneller geht“, denkt Edeka-Chef Schuck. „Wir unterstützen solche Dinge gerne. Die Leute wollen ja mobil sein. Auf mehr Mobilität bei seinen möglichen Interessenten und dem ein oder anderen Stammgast, hofft auch Sascha Loch. Er ist der Inhaber des Rehazentrum Heiderose nahe dem Supermarkt in Erfweiler-Ehlingen. Loch wohnte der Einweihung der Bank ebenso bei, wie Magdalena Baspibar-Görlinger. Auch die Mitarbeiterin des Pflegestützpunktes begrüßt die gemeinsame Initiative von Ortsrat und Dorfverein. „Das Ganze ist zehn Mal einfacher als mit dem Bus“, schätzt Wendelin Lonsdorf die Situation ein. Und er klärte auch darüber auf, dass versicherungsrechtlich keine Probleme bestehen würden. Laut Ortsvorsteher Lonsdorf sei ein Mitfahrer bei einem möglichen Unfall automatisch in die Kfz-Haftpflicht des Fahrers oder des Halters integriert. Genau, wie ein gewöhnlicher Mitfahrer auch. Es sei also keine weitere Versicherung erforderlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort