In dieses traditionsreiche Haus ist wieder Leben eingezogen Große Herzlichkeit herrscht im „Heidehof“

Erfweiler-Ehlingen · Die neuen Eigentümer fühlen sich einer langen und wechselvollen Tradtion in Erfweiler-Ehlingen verpflichtet.

 Silke Schweitzer-Schröder und Werner Schröder sind die neuen Hausherren des „Heidehofs“. An die lange Geschichte des Hauses erinnern großformatige Bildreproduktionen, die die beiden haben anfertigen lassen.

Silke Schweitzer-Schröder und Werner Schröder sind die neuen Hausherren des „Heidehofs“. An die lange Geschichte des Hauses erinnern großformatige Bildreproduktionen, die die beiden haben anfertigen lassen.

Foto: Peter Gaschott

Ein Haus der Gastlichkeit war der „Heidehof“ schon immer. Und auch als unsere Zeitung die neuen Eigentümer besuchte, um herauszufinden, was heute im früheren Traditionsgasthaus so passiert, schlug uns große Herzlichkeit entgegen. Werner Schröder und seine Ehefrau, Silke Schweitzer-Schröder, kauften das Gebäude vor gut zwei Jahren. Zu diesem Zeitpunkt war es schon keine Gaststätte mehr. Die neuen Eigentümer betreiben eine Spedition.

Werner und Silke Schröder sind angekommen. Im „Heidehof“ haben sie nicht nur ihren Firmensitz, sie haben die obere Etage des früheren Gasthauses zu einer überaus geräumigen und durchgestylten Wohnung umgebaut. „Ein halbes Jahr kostete allein der Umbau der Wohnung“, erzählt Werner Schröder.

Dabei war Mandelbachtal zunächst absolut kein Ziel für die beiden. Werner Schröder ist Völklinger. Dort führte er die Spedition, die sein Vater vor über zwanzig Jahren gegründet hatte. Die meisten Kunden allerdings kamen aus der Landeshauptstadt Saarbrücken, und so zog er irgendwann dorthin. Nicht lange, denn der Platz reichte nicht. „Wir haben rund um Saarbrücken gesucht. Da sind wir dann auf den ‚Heidehof’ gestoßen. Und schnell gemerkt: Das ist es!“ Platz genug für die Fahrzeuge, für die vier Mitarbeiter, und für Überseecontainer, in denen die Firma Material lagert. Schröder: „Im Auftrag von Herstellern übernehmen wir im ganzen Land und weit darüber hinaus die Einrichtung von Büroräumen. Dafür brauchen wir die Container.“

Dann gibt es noch einen weiteren Geschäftszweig, der die beiden umtreibt. Die Montage von Möbeln und der komplette Umzugsservice wird vom „Heidehof“ aus organisiert. Auch nach Frankreich ist man öfters unterwegs, und mittlerweile sind die beiden von der verkehrsgünstigen Lage an der B 423 begeistert. Nach Feierabend ist es dann die Natur und die weite, offene Landschaft, die die Schröders nutzen, um mit ihren beiden Dackeln weite Wanderungen zu machen.

Die Geschichte des „Heidehofs“ geht rund hundert Jahre zurück. Damals hatte Peter Gering dort das Café „Heidehof“ errichtet. So berichtet es Manfred Pfeiffer, der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins Mandelbachtal. Vorbild für das damalige Gebäude war eine afrikanische Missionsstation – Peter Gering war lange in Afrika. Auch die Treppe zur Veranda musste steil ausfallen, weil „ja keine Schlangen hochkommen dürfen“, so der Bauherr. Gering und seine Frau machten sich schnell einen Namen mit ihrem kleinen Café. Doch dann kam der Krieg. Im Jahr 1941 bauten die Nazis neben dem „Heidehof“ ein Kriegsgefangenenlager, in dem in Holzbaracken etwa hundert französische Soldaten untergebracht waren.

Nach dem Krieg wurde der „Heidehof“ zum Speiserestaurant und zum begehrten Wanderziel. In den 60er Jahren wurde das Haus beträchtlich vergrößert, es erhielt den Zuschnitt, der auch heute noch besteht. Bis vor etwa zehn Jahren war der „Heidehof“ ein weithin bekanntes Ausflugslokal, bevor es verkauft wurde. Zunächst übernahm es ein Kraftfahrzeug-Teilehändler, bevor das Ehepaar Schröder seine Liebe zum „Heidehof“ entdeckte.

„Wir werden ganz oft auf die Geschichte des Hauses angesprochen“, erzählt Silke Schweitzer-Schröder. Aber, ganz anders als in den früheren Firmensitzen, „hier kommen die Leute und klingeln. Sie fragen persönlich nach, ob wir Aufträge ausführen können. Das ist eine wunderschöne Situation. Wir kommen schnell mit den Leuten ins Gespräch. In Mandelbachtal und in Aßweiler fühlen wir uns so richtig zu Hause“, so die Hausherrin.

Viele Kunden haben sie aus den umliegenden Dörfern hinzugewonnen, und die Atmosphäre ist herzlich. Sie sind angekommen, die Schröders.