Nach 20 Konzerten ist Schluss

Wittersheim · Am zweiten Weihnachtsfeiertag hat Reinhold Ernst beim Musikverein Bebelsheim-Wittersheim zum letzten Mal den Takt vorgegeben. Der Dirigent sagte mit einem Schubert-Marsch und zwei Musicalblöcken Ade.

 Reinhold Ernst dirigierte letztmalig den Musikverein Bebelsheim-Wittersheim. Foto: Wolfgang Degott

Reinhold Ernst dirigierte letztmalig den Musikverein Bebelsheim-Wittersheim. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Sein 20. Konzert war gleichzeitig sein letztes. Am zweiten Weihnachtsfeiertag nahm Dirigent Reinhold Ernst beim Musikverein Bebelsheim-Wittersheim seinen Abschied mit einem bemerkenswerten Konzert, das erst nach zwei vom begeisterten Publikum vehement geforderten Zugaben endete. Neben dem abwechslungsreichen Repertoire bot der musikalische Leiter in der Festhalle von Wittersheim auch viele Hintergrundinformationen, unterhielt rund 250 Besucher trefflich. Den Auftakt des 42. Weihnachtskonzertes in Folge machte der Choral "Jesus bleibet meine Freude" von Johann Sebastian Bach . Gewidmet war das Musikstück auch dem kurz vor Weihnachten verstorbenen Ehrenmitglied Willi Müller, der den Verein von klein auf begleitet hatte.

Den Stoff hatte Franz von Suppé in seinem Auftragswerk der griechischen Mythologie entlehnt. Die Ouvertüre der komisch-mythologischen Operette "Die Schöne Galathée" war ebenso im Einstiegsteil vertreten wie der Militärmarsch Nummer eins von Franz Schubert , einem Kleinod der Klassik, wie es Ernst bezeichnete. Zwei Musicalblöcke hatte er eingebaut, gemeinsam mit seinen Musikern in den Wochen zuvor und bei einem Probensamstag eingespielt. Zum einen waren es Melodien aus "Beauty and the beast" von Alan Menken im Arrangement von ihm selbst. Dabei wechselten sich ruhige mit spritzig-schwungvollen Passagen ab. Zum anderen hatte er seinen "Schützlingen" die Noten von Andrew Lloyd Webbers "Jesus Christ Superstar" auf den Ständer gelegt. Der britische Komponist hatte mit diesem, seinem zweiten großen Werk vor 45 Jahren seinen Durchbruch geschafft.

Medley mit Weihnachtsliedern

Die Reminiszenz an das Fest der Christen war das Weihnachtslieder-Medley in einem meisterhaften Arrangement von Leroy Anderson . Der englische Schlagzeuger, Sänger und Komponist Phil Collins steuerte mit "You'll be in my heart" zwar ein kurzes, jedoch ein sehr eingängiges, berühmtes und melodiöses Stück bei. Dabei handelte es sich um den Titelsong des Walt-Disney-Zeichentrickfilm "Tarzan", bei dem sich Collins erstmals an das Movie-Film-Genre wagte - sehr erfolgreich übrigens. Weite Landschaft, wilde Verfolgungsjagden, Cowboys, Lagerfeuer, Rodeos - das Gefühl des Wilden Westens vermittelte Jacob de Haans Werk "Oregon". Dabei wechselte sich ein langsames Thema in Moll, mit Variationen in Western- und Rockrhythmen und melodiösen Passagen ab, machten die Reise spannend und abwechslungsreich. Mit einer anspruchsvollen Fassung des 1944 in der Swing-Interpretation von Glenn Miller weltbekannten "American Patrol" zeigte das Orchester, das durch die Gastmusiker Marc Braun, Julian Schales und Gunther Prechtl verstärkt worden war, dass es auch großen Herausforderung gewachsen war.

Vor 100 Jahren wurde Frank Sinatra geboren. Er galt als einer der größten Entertainer. Grund genug, zumindest Fragmente seiner großen Erfolge ins Programm aufzunehmen. Fünf der vielen Titel, die alle mit "The Voice", wie Sinatra auch genannt wurde, zu Hits geworden waren, hat Naohiro Iwai im "Frank Sinatra Hits Medley" verarbeitet. Die beiden bekanntesten waren die Klassiker "My Way" und "I've got you under my skin".

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