Markt ohne Grenzen als andere Welt

Habkirchen · Strahlendes Wetter lockte die Besucher zum grenzüberschreitenden Ostermarkt in Habkirchen und Frauenberg.

Die 18. Auflage des grenzüberschreitenden Ostermarktes in Habkirchen und Frauenberg bestach vor allem durch das hervorragende Wetter. Um die 20 Grad bereits gegen 11 Uhr zogen die Besucher an. Die Parkplätze nahe der Blieskasteler Straße waren schnell Mangelware. "So voll hab' ich es hier noch nie erlebt", meinte eine Frau. "Was ich immer schön finde, sind die Stiefmütterchen", beschrieb Josef Dörrenbächer aus Ottweiler seine Blumenleidenschaft, die er auf dem Markt befriedigte. Seine Frau Gisela wurde weiter vorne bei den Mini-Geldbörsen als Ostergeschenk für die Enkelkinder fündig.

Es gibt bei diesem Markt Dinge, die fallen einfach auf. Das Schild "Wer hier klaut, stirbt" am Stand mit den Bonbons etwa. Oder die Rasenmäher, die angeboten wurden. Medizinische Instrumente in direkter Nachbarschaft zum Stand mit weichem Mandelgebäck sind hier kein Widerspruch. Gar Wanduhren aus alten Schallplatten gab es zu kaufen. "Das ist hier eine ganze andere Welt und hat einen ganz anderen Charakter'', gab sich der Saarbrücker Fernando Fiusco tief beeindruckt, als er - erstmalig von der Brücke kommend - das Angebot in Frauenberg bestaunte.

"Perlhühner, genau das Richtige, um zu Hause die Krümel aufzupicken und dann in den Kochtopf zu befördern", scherzte er, als er die Tiere erblickte. Der "Marché de Pâques", wie die Veranstaltung in Lothringen heißt, war dieses Mal größer. Hier gab es Stände bis nach dem Rathaus. Bei der Ausstellung einer Palettenwerkstatt konnte man beispielsweise Mini-Kinderbetten in Mondform bewundern. Oder Bio-Bergkäse aus Tirol. Eine Mutter kaufte gerade den passenden Sonnenhut im gleichen Orange wie die Sonnenbrille der Tochter. "Bis jetzt ist es noch ein wenig schleppend. Aber dennoch schön", meinte Miriam Nitschke. Sie hatte am Stand ihrer Mutter Dienst. "Karins Lädsche - Basteln macht glücklich!" lautet der Slogan des Geschäfts aus dem pfälzischen Rieschweiler. Nitschke war erstmals dabei.

"Ähh, französisch oder deutsch?", wurden Christa Thomann und Tochter Clara aus Blieskastel weiter vorne an einem Stand gefragt. "Das ist, damit es gut riecht in die Zimmer", versuchte die Französin ihre Düfte an die Frauen zu bringen. Ob oriental oder mit viel Menthol: Sie habe alles. Man zögerte noch ein wenig, beschloss dann aber, der Oma etwas mit Vanille-Duft mitzubringen. "Guck mal Mutti, der Mann aus der Saint Albrey-Werbung", rief ein kleiner Junge seiner Mutter zu. Der reife Franzose sah dem Mann aus der Käse-Werbung zwar täuschend ähnlich, befand sich aber selbst als Besucher auf dem Markt. "Ich hatte die weißen Feinripp-Unterhosen für um die sieben Euro schon vermisst", flachste sein kahlköpfiger Begleiter mit Hippster-Bart.

Nein, er wolle hier keine Unterwäsche kaufen, gestand der Gastronom aus Homburg im Gespräch mit unserer Zeitung. Doch, wenn es diese Stände nicht gäbe, wäre es nicht der Markt, den er jedes Jahr gerne besucht. "Rosen-Gelée, in allen Variationen. Ich könnte mich hineinlegen. Und hier kriege ich es", freute sich ein Mann weiter vorne.

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