Mandelbach künftig weniger belastet

Bebelsheim · Bauarbeiten des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) bringen einen neuen Hauptsammler für Bebelsheim, Bauende soll 2018 sein.

 In den Mandelbach, der sich hier idyllisch an den Häusern und Gärten von Bebelsheim entlang schlängelt, sollen nach Abschluss der Kanalarbeiten nur noch bestens gereinigte Abwässer eingeleitet werden, sagt der Entsorgungsverband Saar. Foto: Carlo Schmude

In den Mandelbach, der sich hier idyllisch an den Häusern und Gärten von Bebelsheim entlang schlängelt, sollen nach Abschluss der Kanalarbeiten nur noch bestens gereinigte Abwässer eingeleitet werden, sagt der Entsorgungsverband Saar. Foto: Carlo Schmude

Foto: Carlo Schmude

Anfang März beginnen im Mandelbachtaler Ort Bebelsheim die Bauarbeiten des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) für den Hauptsammler Bebelsheim. Mit dem Bau des Kanals wird der Mandelbachtaler Ort an die Kläranlage Wittersheim angeschlossen. Ende 2018 soll das Projekt abgeschlossen sein. "Anfang November letzten Jahres hatte der EVS die Baumaßnahme bereits in einer Ortsratssitzung vorgestellt, und noch in diesem Frühjahr wird er sie den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen einer Projektvorstellung ausführlich erläutern", so Pressesprecherin Marianne Lehmann vom EVS.

Für den Mandelbach, in den nach Abschluss der Maßnahme nur noch bestens gereinigte Abwässer eingeleitet würden, bringe der Anschluss eine enorme Entlastung. Wie der EVS weiter mitteilt, baue der Verband auf dem Grundstück Kaiserstraße Nummer 79 ein Regenüberlaufbecken mit einem Volumen von 110 Kubikmetern und ein Pumpwerk. Vom Pumpwerk aus werde eine Druckleitung von rund zwei Kilometern Länge zur Kläranlage Wittersheim verlegt. In der Ortslage werde die Druckleitung gemeinsam mit dem neuen Gemeindekanal in einem Graben im Straßen- und Gartenbereich verlegt. Für die restliche Strecke Richtung Wittersheim würde im Bereich des Rad- und Gehweges ein unterirdisches, grabenloses Bohrverfahren eingesetzt. Das Verfahren sorge gegenüber einer durchgehend offenen Bauweise für wesentlich weniger Störungen im Straßenverkehr, denn es müssten lediglich einzelne Baugruben als Start- und Endpunkte der Bohrungen erstellt werden. "Im Zuge des EVS-Hauptsammlerbaus werden auch Ortskanäle und ein Regenüberlaufbecken für die Gemeinde Mandelbachtal gebaut. Das Regenüberlaufbecken mit einem Stauvolumen von 50 Kubikmetern und ein Pumpwerk des EVS entstehen auf einem Grundstück in der Parallelstraße", teilt der Verband weiter mit. Die Baukosten für den EVS betragen rund zwei Millionen Euro, für den gemeindlichen Teil rund drei Millionen Euro. Für die Herstellung der Druckleitung in der Kaiserstraße werde die Straße im Bauverlauf in Abschnitten halbseitig gesperrt. Die Verkehrsregelung erfolge mit Hilfe von Ampelanlagen. Ursprünglich sei für Bebelsheim eine eigene Kläranlage vorgesehen gewesen. Die für den vorgesehenen Standort benötigte Verfahrenstechnik und die schlechten Baugrundverhältnisse hätten jedoch weit höhere Investitionen erfordert als der jetzt realisierte Anschluss an die Kläranlage Wittersheim.

Wie der EVS in puncto "Regenwasserbehandlung" weiter mitteilt, werde das Sammlersystem im Saarland überwiegend im Mischsystem betrieben, das heißt, dass das häusliche Abwasser und das Regenwasser von befestigten Flächen im gleichen Kanal abgeleitet würden. Bei Trockenheit und geringer Wassermenge bildeten sich in Kanälen feste Ablagerungen. Auch diese würden bei starkem Regen Richtung Kläranlage gespült. Da die Sammler durch überdurchschnittlich große Wassermengen oft überlastet wären, würden im Kanalsystem so genannte Regenwasserbehandlungsanlagen gebaut. Mithilfe einer Abfluss-Steuerung werde hier nur eine bestimmte Wassermenge in Richtung Kläranlage durchgelassen. Komme mehr Wasser an, werde dieses zunächst im Regenüberlaufbecken gespeichert. Dadurch wird vermieden, dass der erste Dreckschub in den Bach gelange. Erst nach Füllung des Rückhaltevolumens fließe das verdünnte Mischwassers in den Bach. Diese geringe Schmutzstoffmenge werde über die Selbstreinigungsfähigkeit des Baches leicht abgebaut, wie der EVS in einer Presseerklärung abschließend weiter mitteilt.

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Das Aufgabenspektrum des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) umfasst eigenen Angaben zufolge neben dem Betrieb auch die Planung, Erweiterung, den Bau und die Sanierung von Abwasseranlagen. Den aktuellen Schwerpunkt bildeten Sanierungsprojekte und Maßnahmen zur Optimierung der Regenwasserbehandlung. Anhand eines fest umrissenen Kriterienkatalogs entwickelten die Planer und Betriebsingenieure des Entsorgungsverbandes Saar gemeinsam eine Sanierungsstrategie, die Umfang und Prioritäten der Maßnahmen mittelfristig festlege (Quelle: www.evs.de ).

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