Manch einer entdeckte sich wieder

Bebelsheim. Der Vortrag der Lautzkircherin Else Mohler war einer der Höhepunkte beim diesjährigen Mundartabend der Heimatfreunde Bebelsheim. Geboten wurde von rund 30 Mitwirkenden ein mehr als vierstündiges Programm mit Gedichten, Liedern, Sketchen und Erzählungen. Mit ihrer "brottrockenen" Art, zog Mohler am Samstagabend im Dorfgemeinschaftshaus über 50 Jahre Eheleben Bilanz

Bebelsheim. Der Vortrag der Lautzkircherin Else Mohler war einer der Höhepunkte beim diesjährigen Mundartabend der Heimatfreunde Bebelsheim. Geboten wurde von rund 30 Mitwirkenden ein mehr als vierstündiges Programm mit Gedichten, Liedern, Sketchen und Erzählungen. Mit ihrer "brottrockenen" Art, zog Mohler am Samstagabend im Dorfgemeinschaftshaus über 50 Jahre Eheleben Bilanz. Logisch, dass bei "Fuffzich Johr Ehe" allerlei Kurioses zum Vorschein kam. Eigentlich schreibt Mohler Gedichte. Was da auf der Bebelsheimer Bühne von ihr zum Besten gegeben wurde, war jedoch eher eine Mischung aus Realsatire, Büttenrede und Zustandsbeschreibung, welches den Besuchern minutenlang die Tränen in die Augen trieb. "De Mensch halt meh` aus, als wie er glaabt", war die Zusammenfassung nach einem halben Jahrhundert Trauschein. Auch der Bebelsheimer Willi Herter hatte mit seinem Wortspiel über den Begriff "Pladd" die Lacher auf seiner Seite. Mit gekonnt gutem Tempo trieb er die Kettenerklärungen dermaßen voran, dass es gar nicht auffiel, daß er darüber philosophierte. "Jeder varsteht's, kähner kapiert's" war seine Botschaft. Mit den Folgewirkungen von Ricard am "Kirrwemoondaa" setzte er sich ebenfalls auseinander und war damit nahe bei Irmgard Bauer aus Ormesheim. Bei "Bauersch Irmche" ging es um ihren Rentner. Bei dem sei ja "jeden Tag Kerb" und das sei längst nicht alles im Leben des Ruheständlers. So mancher im Publikum entdeckte sich da wieder. Wie auch beim Kirkeler Günther Hussong, alias "De Plattmacher. Er dozierte über die fünf Abstufungen des Ehelebens, über weibliche und saarländische Eigenarten. "Wie will ich wisse, was ich denge, wenn ich jetzt heer, was ich siehn?", war nur eine Frage, auf die der Lehrer versuchte eine Antwort zu finden. Mit den Eigenarten unseres Bundeslandes setzte sich auch das Quintett "Teenager-Spätlese" auseinander. Die vier Lautzkircher Frauen wurden von Walter Mark auf der Gitarre begleitet. Sie sangen auch das Bohnenlied, welches spontan mitgeschunkelt wurde. Spannend war die Geschichte "Drei Äbbel aussem Pargaarde" von Peter Loibl aus Hassel. Arno Soffel erzählte seiner Tochter Lea-Norina, was sein größter Wunsch ist. Beim Lied "Isch maan awwa nidd!" hatte der Bebelsheimer Roger Wack die Sänger auf seiner Seite". Spannend war auch die Geschichte "De Brongeseleichder", die Volker C. Jacoby vortrug. Der Sketch "Ballawa medd de Widderschumma" erzählte über den Streit zwischen den Orten.

Auf einen BlickMitwirkende: Moderator Werner Untersteller, "Wanderhans" Hans Abel, Stefan Klopp, Hilde Hartmann, Volker C. Jacoby, Peter Loibl, Roger Wack, Lea-Norina und Arno Soffel, Willi Herter, Else Mohler, Gretel Uhl, Ursula Venn, Walter Mark und Maria Eschens "Teenager-Spätlese"), Irmgard Bauer, Helga Wagner, Günther Hussong, David und Daniel Bleyer, Nicole Keller, Roland Fohs, Heribert Ochs, Uwe Hassler, Otto Simon, Albert Mieger, Holger Dincher. jma

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