"Was ich im Kopf habe, muss ich in Szene setzen" - wenn der Lautzkircher Fotograf diese Worte von sich gibt, nimmt man ihm den Inhalt sofort ab. Günter Maier ist authentisch. Seine Bilder sind es auch. Noch bis kommenden Freitag zeigt er im Erdgeschoss des Ormesheimer Rathaus unter dem Titel "Landschaften, Flora und Fauna im und um den Bliesgau" seine Werke. Früher führten ihn seine Urlaubsreisen, bei denen er natürlich immer seine Kamera in der Hand hatte, in südliche Gefilde. Heute ist der Sachbearbeiter der Gemeinde Mandelbachtal vorwiegend in unserer Region unterwegs. Ob an der Saarschleife, im Saargau oder eben in seiner Heimat: Er schaute schon immer ganz genau hin und registrierte jedes Detail. Jetzt hat er mit rund 45 Werken, die - bis auf drei - alle in den letzten beiden Jahren entstanden sind, alles verarbeitet. Statt Aussichten, Kirchen und Denkmäler geht es dieses Mal eher um Libellen , Insekten , Vögel , Frösche, Schafe und Landschaften im südlichen Saarpfalz-Kreis. Sozusagen von Saargemünd bis Bexbach. Dabei ist die Blies mehr im Vordergrund, als bei der letzten Ausstellung. Überlebensgroße Tierbilder geben sich genauso ein Stelldichein wie großformatige Landschaften. Die vermehrt wieder vorhandenen, natürlichen Ernährungsgebiete der Fluss- und Bach-Auen sowie der Felder und Wiesen haben ihm dabei die Motivauswahl sehr erleichtert. Reiher, Störche und Streitvögel prägen so manches der Maierschen Fotos. Per Zufall stellt der Hobbyfotograf und passionierte Radfahrer aber auch die Nahrungskette dar. Ein Bild zeigt Frosch und Fliege, darunter eine Ringelnatter sowie den alles beobachtenden Reiher. "Ich will auf die Vorzüge der Landschaft und der Region hinweisen", betont er mit einem hoffnungsvollen Grinsen, ohne dabei pathetisch sein zu wollen. Missionarischen Eifer hat er nicht. Aber, man spürt, dass ihm das Thema am Herzen liegt. Dabei spielen Stimmungen zu unterschiedlichen Tageszeiten eine ganz besondere Rolle. Etwa das Blieswehr in Niederbexbach. Oder eine Vollmondsituation in Bliesdalheim. Das Gleiche nachts am Niederwürzbacher Weiher. Interessant ist auch die fotografische Umsetzung der natürlichen Nahrungskette eines Regenbogens in Böckweiler. "Wenn ich ehrlich bin, ist das Ganze eine Liebeserklärung an die Landschaft", gesteht der 64-jährige Markmeister der Gemeinde Mandelbachtal. Man glaubt es ihm sofort. Sätze von Ausstellungsbesuchern wie "Wäsche wo das iss? Wasche dort schun?" sind deshalb auf dem Rathausflur keine Seltenheit.

Die Ausstellung ist während der üblichen Geschäftszeiten des Rathauses zu sehen: montags 8.30 bis 12 Uhr und 13 bis 15.30 Uhr, dienstags 8:30 bis 12 Uhr, mittwochs 8.30 bis 12 Uhr und 13 bis 17.30 Uhr, donnerstags 8.30 bis 12 Uhr und 13 bis 15.30 Uhr sowie freitags 8.30 bis 12 Uhr.