Lustige Ideen zum Straßenfest

Wittersheim. Es war genau 17.27 Uhr am Donnerstagnachmittag in der Saargemünder Straße in Wittersheim. Der Sprecher bei der 22. Trofeo Karlsberg hatte soeben das Eintreffen der ersten Radfahrer angekündigt. Nur noch wenigen Minuten trennten die Juniorenrennfahrer von Wittersheim und Habkirchen

Wittersheim. Es war genau 17.27 Uhr am Donnerstagnachmittag in der Saargemünder Straße in Wittersheim. Der Sprecher bei der 22. Trofeo Karlsberg hatte soeben das Eintreffen der ersten Radfahrer angekündigt. Nur noch wenigen Minuten trennten die Juniorenrennfahrer von Wittersheim und Habkirchen. Schon den ganzen Nachmittag war so ziemlich alles auf den Beinen, was der 600-Einwohner-Ort zu bieten hat. Frühzeitig hatten Polizei, Feuerwehr und THW die Straßen der Umgebung abgesperrt. Stahlgeländer schützten die Schaulustigen auf den Bürgersteigen. Als drei Minuten später die Kirchturmuhr schlägt, kam auch schon die Polizei und die ersten Einsatzwagen sowie die Begleitfahrzeuge. Und dann sind sie mit einem Mal da: Die 21 Mannschaften mit 126 Fahrern aus 20 Nationen huschen nahezu lautlos nach dem Start in Blieskastel um 16 Uhr durch den Ort. 108 Kilometer umfasst die Etappe. Zum dritten Mal hat die Arbeitsgemeinschaft der Wittersheimer Vereine unter der Leitung von Ortsvorsteher Helmut Kihl - ein Straßenfest organisiert. An sechs Ständen boten folgende Vereine allerlei Leckeres an Speisen und Getränken an: Musikverein Wittersheim-Bebelsheim, Spielvereinigung Bebelsheim-Wittersheim, Vocalensemble Saar-Blies, Private Initiative junger Landfrauen, Frauenverein und eine Jugendgruppe. Am Nachmittag fand bereits ein Tandemrennen statt, an dem vier Gruppen teilnahmen. Sieger wurde das Duo Thorsten und Stefan Huy. "Das war eine spontane Idee", berichtete Ortsvorsteher Kihl am Rande der Rennstrecke stolz. Die Wittersheimer hatten ihren Spaß. Genau wie Reinhold Bruch. Er hatte mit einem Fahrrad aus dem Jahr 1937 seinen Auftritt. Mit diesem ist sein Vater 1944 von Wittersheim nach Kulmbach gefahren, als der Ort evakuiert wurde. Das Rad, noch ohne Schaltung und nur mit Rücktritt versehen, war noch unverändert und wurde lediglich für den großen Tag zurecht gemacht. Auch Harald Karcher hatte sich was einfallen lassen. Mit seiner Velosolex aus dem Jahr 1955 trat er mit Feuerwehrhelm und Blaulicht am Mofa auf und hatte die Lacher auf seiner Seite. Obwohl er keinen Bezug zu den Floriansjüngern hat, haben ihn seine Nachbarn von der Feuerwehr inspiriert. Auch Edgar Rabung aus Herbitzheim nutzte die Zeiten zwischen den Sprints der Radfahrer für Fahrten auf seinem Hochrad. Kinder wollten das unbedingt ausprobieren. "Ich bin immer wieder verblüfft über die präzisen Zeitangaben, die auch eingehalten werden", zeigte sich Werner Müller aus Erfweiler-Ehlingen beeindruckt. Spitzengruppe angefeuertNach und nach traffen immer wieder Trosse mit Radrennfahrern ein. Um 18.30 Uhr wies der Sprecher auf eine fünfköpfige Spitzengruppe etwa fünf Kilometer vor dem Ziel hin. Fünf Minuten später war klar: Der Niederländer Markus Barry ist Sieger der ersten Etappe und somit Träger des Gelben Trikots. 2 Stunden, 26 Minuten und 6 Sekunden brauchte er für die Strecke von Blieskastel in den Mandelbachtaler Ortsteil. "Das Tandemrennen nachmittags an der Strecke war eine spontane Idee."OrtsvorsteherHelmut Kihl

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