Lebendigkeit mit reduzierten Farben

Ommersheim. Tassen, Teller, Schüsseln und Flaschen passen gut an die Wände des Kaffeehauses in Ommersheim. Denn sie schlagen nicht nur den Bogen zu dessen kulinarischem Angebot, sondern betonen einmal mehr, dass auch die Bildende Kunst hier einen festen Stellenwert hat

Ommersheim. Tassen, Teller, Schüsseln und Flaschen passen gut an die Wände des Kaffeehauses in Ommersheim. Denn sie schlagen nicht nur den Bogen zu dessen kulinarischem Angebot, sondern betonen einmal mehr, dass auch die Bildende Kunst hier einen festen Stellenwert hat. Regelmäßig richtet Kaffeehausbesitzerin Sinny Hemmen Ausstellungen wie diese aus - mit wechselnden Künstlern, die ihr meist der Saarbrücker Maler und Grafiker Manfred Güthler vorschlägt. Als Kenner der Kunst und langjähriger Dozent der Saarbrücker VHS ist ihm fundiertes malerisches Können sehr wichtig. So ist seine Wahl bei der aktuellen Ausstellung auf Danielle Buchheit aus Saargemünd gefallen. Von ihr stammen diese in der Farbe stark reduzierten Stillleben, die durch ihre Plastizität beeindrucken. Sie sind vorwiegend in Schwarzweiß gemalt, mit ein wenig Grau und Beige und starken Rotakzenten. "Ich dosiere das Rot ganz bewusst, damit es nicht zu aggressiv wird", so Buchheit, die großen Wert auf eine ausgewogene Bilderscheinung legt. Vorsichtig dosiert verleiht nun gerade dieses Rot ihren Gemälden eine besondere, lebendige Spannung. Sieht man zu einem Ensemble arrangierte Flaschen, meint man fast, es handele sich um menschliche Figuren. Das liegt wohl an deren schmaler Silhouette, aber auch an der lebendigen, plastischen Farbgestalt. Die Grundflächen ihrer Gemälde hat Buchheit mit Strukturmasse aufgebaut und darauf gekonnt die Gegenstände platziert. "Ich wende die klassischen Regeln der Perspektive und der Komposition an", erzählt die zierliche Französin, die seit ihrer Kindheit malt. Ihre gestalterischen und ihre kreativen Fähigkeiten hat sie geschult in vielen Kursen, die sie in den vergangenen acht Jahren vor allem in Frankreich absolvierte. In dieser Zeit hatte sie auch zahlreiche Ausstellungen - im grenznahen Frankreich, in Metz und Straßburg, aber auch in anderen Regionen Frankreichs, etwa in der Normandie und in Saarbrücken. Einige Preise, die sie unter anderem in Nancy und Pouilly erhielt, gaben ihr die Bestätigung, die sie brauchte, um sich auf dem richtigen Weg zu wissen. "Seit Jahren male ich in Serien, in vielen unterschiedlichen Farben", resümiert sie, "bis ich nichts mehr zu sagen habe und ein neues Motiv wähle". Das können Türen sein oder Fassaden, aber auch Stillleben wie in der aktuellen Ausstellung. "Vor zwei Jahren habe ich mich auf den Weg gemacht, Form und Farbe zu vereinfachen", erinnert sie sich. "Ich wollte Dinge malen, die mich beruhigen". Die fand sie in Alltagsgegenständen, die sie in stark reduzierter Farbigkeit als Stillleben umsetzte. Und das stets in der gleichen Vorgehensweise: Am Anfang steht der Aufbau des Grundes mit der Strukturmasse, dann folgen die lineare und die farbige Ausarbeitung. "Ganz intuitiv und nicht in Anlehnung an die plastische Gestaltung des Grundes", erzählt sie und freut sich schon auf die neue Serie, mit der sie demnächst beginnen wird. Dann wird sie sich Feigen zuwenden, so sagt sie, und ein neues Kapitel auch in der Farbe aufschlagen. Danielle Buchheit - Gemälde. Bis zum 28. Februar im Kaffeehaus Ommersheim, Saar-Pfalz-Straße 94, Mi bis Fr von 18 bis 24 Uhr, Sa von 16 bis 18 Uhr, So von 10 bis 19 Uhr.

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