Nach Kartoffel-Diebstahl Mehr Respekt für Eigentum von Landwirten
Heckendalheim · Über 100 Kilo Kartoffeln wurden einem Landwirt in Heckendalheim letzte Woche gestohlen.
Dem Landwirt Sascha Fickinger wurden Kartoffeln gestohlen, so viele, dass die unbekannten Diebe ein großes Auto brauchten, um sie wegzuschaffen. „Jeden Tag kontrolliere ich meine Felder, daher kann ich ganz genau sagen, dass die Kartoffeln abends noch da waren, zumal wir immer nur in ganzen Reihen ernten und nie so, wie es die Diebe getan haben“, sagt der Bauer und ist erbost.
Unsere Zeitung hatte den Diebstahl vor dem Wochenende schon vermeldet, die Polizei hatte die Sache aufgenommen und ermittelt. Der Schaden: 225 Euro. Was den Landwirt aus dem Mandelbachtal aber ärgert, das ist die Tatsache, dass das Eigentum der Landwirte ohnehin kaum respektiert werde.
„Das fängt an den Sonnenblumenfeldern an, wo die Leute stehenbleiben und sich Schnittblumen mitnehmen und endet an unseren Bienenweiden, wo wir für die ökologische und pestizidfreie Landwirtschaft Nützlinge unterstützen wollen und ebenfalls immer wieder Blumen entwendet werden“, so der Bauer.
Wenn man die Menschen bei den Kontrollgängen sehe und anspreche, dann müsse man noch mit Verbalattacken rechnen. Vielfach würden die Landwirte dann schon gar nichts mehr sagen, aus Angst vor den fruchtlosen Konflikten und Beschimpfungen. Als Kartoffelbauer sei er selbst betroffen, auch hier würden immer wieder einzelne Pflanzen ausgerissen, wenn auch nur, um einen Blick auf die Kartoffeln zu werfen oder sie den Kindern zu zeigen. Der jetzt aktuelle Diebstahl sei der größte seit Jahren gewesen.
In der Nacht oder Morgendämmerung müsse der in der Heckendalheimer Friedhofsstraße begangen worden sein, die Polizei suche Zeugen und habe sich die Spuren angesehen. Reifenspuren und Fußabdrücke zeugen im Acker von dem Frevel. Eine Möglichkeit, den Acker zu schützen, habe man nicht. Niemand könne alle Äcker einzäunen, man dürfe es auch gar nicht. Lediglich eine Elektrozaun gegen Wild sei zulässig, gegen Diebe aber wirkungslos.
Die 50 Quadratmeter abgeernteten Kartoffelacker muss Fickinger jetzt abschreiben. Dem engagierten Landwirt tut das weh. Er baut ökologisch an, vermarktet direkt und beliefert Gastronomiebetriebe in der Region. Für eine Gaststätte baut er auf speziellen Wunsch sogar lila Kartoffeln an. Er erntet von Mai bis Oktober, mehrere Sorten und zeitversetzt. So habe er stets frische Ware. Zum Pressetermin ist er bereit, weil er sensibilisieren will. Respektiert die Arbeit und das Eigentum der Bauern, das ist seine Bitte.