Kulturstammtisch Blieskastel Die Vielfalt der Kunst aus Corona-Zeiten

Blieskastel · Knapp 30 Künstlerinnen und Künstler aus dem Bliesgau zeigen in einer Broschüre unter dem Titel „Mit Abstand das Beste“ Werke, die während der Pandemie entstanden sind. Der Katalog ist eine Kooperation von Kulturstammtisch und Kaufmannschaft in Blieskastel.

 Der Katalog des Kulturstammtisches Blieskastel „Mit Abstand das Beste“ präsentieren (von links) der stellvertretende Vorsitzende Karl-Heinz Hillen (sitzend), Roman Schmidt und die Vorsitzende Katharina Baarß in den Räumen des Foto Shops Blieskastel.

Der Katalog des Kulturstammtisches Blieskastel „Mit Abstand das Beste“ präsentieren (von links) der stellvertretende Vorsitzende Karl-Heinz Hillen (sitzend), Roman Schmidt und die Vorsitzende Katharina Baarß in den Räumen des Foto Shops Blieskastel.

Foto: Wolfgang Degott

„Mit Abstand das Beste“ ist eine Broschüre überschrieben, mit der sich der Kulturstammtisch Blieskastel eindrucksvoll und facettenreich zurückgemeldet hat, sozusagen „aus dem Dornröschenschlaf erwacht ist“. Auf 63 Seiten bieten knapp 30 von über 100 Künstlerinnen und Künstler aus dem gesamten Bliesgau und verschiedenster Genres, Einblicke in ihre Werke, die in der Corona-Zeit seit dem vergangenen Jahr entstanden sind.

„Wir haben mit dem Katalog, der ähnlich dem für eine Ausstellung aufgemacht ist“, so der stellvertretende Vorsitzende des „Stammtisches“, Karl-Heinz Hillen, „gemeinsam mit unseren Mitgliedern ein Zeitzeichen gesetzt, einen gewollten Weckruf, ein buntes Bilderbuch für Erwachsene geschaffen“. So soll auch die Zusammenarbeit mit der Initiative „Prokaschdel“, der Vereinigung der Blieskasteler Einzelhändler, damit herausgestellt werden. Die Einmaligkeit der Kooperation von Kulturschaffenden und Kaufmannschaft wird hier verdeutlicht. Dadurch, dass die Hälfte der freiwilligen Schutzgebühr von fünf Euro wieder den Händlern zugutekommt, wollen die Künstler sich dafür bedanken, dass sie schon viele Jahre in ihrem schöpferischen Wirken intensiv unterstützt wurden.

„Wir wollen damit die Aktion stärken und von dem etwas zurückgeben, was wir in den letzten Jahren bekommen haben“, so die Vorsitzende Katharina Baarß. „Deshalb appellieren wir an die Besucher und Kunden, sich diesen Katalog in limitierter Auflage nicht entgehen zu lassen und für kleines Geld zu erwerben.“ Am Anfang habe die Frage an die Mitglieder gestanden, ob sie per Text, per Bild und Werk an dem Vorhaben teilnehmen wollen, blickte sie zurück und schreibt in ihrem Vorwort, dass es gelte, „die guten Dinge und Errungenschaften aus dieser Zeit jetzt festzuhalten, die Entstehenden zu formen, besonders schöne Augenblicke und Begegnungen zu bewahren und sich Neuem zu öffnen“.

Das farbenfrohe Resultat ist eindrucksvoll, bringt die Kunst aus dem „Elfenbeinturm“ jetzt wieder auf die Straße zurück; sei es durch Musik, Wort- oder bildende Kunst, Skulptur, Foto oder Malerei. Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot, die zusammen mit Umweltminister Reinhold Jost die Broschüre finanziell unterstützt, lobte den Kulturstammtisch, weil er sich zur Aufgabe gemacht habe, „diese besondere Zeit zu reflektieren und eine Vielzahl von unterschiedlichen Blickwinkeln und Perspektiven auf das Leben in der Pandemie zu versammeln“. Mit dem Katalog sei eine Chronik der Zeitgeschichte entstanden, „die zeigt, dass Kunst und Kultur auch dann einen Raum finden, wenn die klassischen Räume des künstlerischen und kulturellen Schaffens verborgen bleiben“, so die Ministerin weiter.

Blieskastels Bürgermeister Bernd Hertzler hob hervor, dass die Publikation, grafisch gestaltet von Karl-Heinz Hillen und technisch umgesetzt von Roman Schmidt, aufzeige, „dass die Kreativität hier in unserem Städtchen lebt und nur auf die Zeit nach der Krise wartet“. Der Kulturstammtisch Blieskastel ist ein Zusammenschluss von Künstler*innen und wurde mit dem Ziel gegründet, die Mitglieder an einen Tisch zu bringen, um den künstlerischen Austausch zu beleben. Nachdem im letzten Jahr die „Art“-Veranstaltung in Niederwürzbach der Corona-Krise zum Opfer gefallen war, hoffen die „Macher“ des Kulturstammtisches auf eine Neuauflage während der 750-Jahr-Feier in Breitfurt am Sonntag, 5. September, zur „BreitART“. Sie freuen sich schon jetzt darauf, den Besuchern wieder ein „Kaleidoskop Blieskasteler Künstlerschaffenskraft“ zu präsentieren.

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