In Ormesheim gibt es Dekostoff-Masken gratis „Wir vermissen uns alle gegenseitig“

Ormesheim · Renovierungsfreudig, kreativ und findig in schwierigen Zeiten ist das Team von Kita und Schulkinderhaus in Mandelbachtal.

 Für Kita und Schulkinderhaus in Ormesheim nähten sie Masken. Im Bild (v.l.) Vivienne Endreß, Sandra Schmidt, Heike Bugglé, Magareta Martini, Maike Simson-Scheidt, Lisa Ackermann, Aline Raskopf und Miriam Bruch.

Für Kita und Schulkinderhaus in Ormesheim nähten sie Masken. Im Bild (v.l.) Vivienne Endreß, Sandra Schmidt, Heike Bugglé, Magareta Martini, Maike Simson-Scheidt, Lisa Ackermann, Aline Raskopf und Miriam Bruch.

Foto: BeckerBredel

Seit einigen Wochen sind die Kindertagesstätte und das Schulkinderhaus Mandelbachtal wegen aus den allseits bekannten Gründen geschlossen. Es gibt bloß eine Notfallbetreuung. „Zuerst haben wir der Kindertagesstätte einen neuen Anstrich verpasst, das Außengelände gesäubert und aufgeräumt. Momentan wird das Bällebad neugestaltet“, so Heike Bugglé, die Leiterin der Kita und des Schulkinderhauses. Die 51-jährige Blieskastelerin möchte die Kleinen mit der neuen Optik überraschen, auf Schnitzeljagd oder Entdeckungsreise gehen. „Ich hoffe sehr, dass wir bald wieder öffnen können. Wir vermissen uns alle gegenseitig“, so Bugglé. Momentan sind drei Kinder zwischen drei und sechs Jahren im Notprogramm. Die Angestellten schlüpften in neue Rollen als Maler und Lackierer, Gärtner, Entrümplungsfachkräfte, Dekorateure und Näherinnen. Es werden fleißig Schutzmasken für Kinder ab sechs Jahren und ihre Familien genäht bislang schon 150 Stück. Die Alltagsmasken aus Stoff hängen am Zaun vor der Kita. Diese können von den Kindern, den Eltern oder Anwohnern kostenfrei mitgenommen werden. „Die Stoffe wurden uns von den Eltern gespendet. Vieles hatten wir in unserem Materialraum, in den Verkleidungskisten oder wurde uns erst vor Kurzem geliefert“, erzählt die Leiterin freudig.

Insgesamt sei der Betrieb sehr nachhaltig geprägt, und die Eltern spenden das ganze Jahr über Spielsachen, Verkleidungsmaterial oder Papier zum Basteln. „Unsere Masken haben alle ein kleines Etikett eingenäht, auf dem steht der Name unserer Kindertagesstätte und dem Schulkinderhaus. Dann haben die Masken einen Wiedererkennungswert“, so Lisa Ackermann. Durch die Erzieherin sei die Idee entstanden, die schnell positive Rückmeldung im Team bekam. Die Etiketten wurden von dem Bruder der Erzieherin gefertigt. Mit zwei Nähmaschinen, einem Bügeleisen, vielen Stoffscheren, Schablonen, Gummis, Bändern und unzähligen Stoffbahnen werden jeden Tag von sechs Erzieherinnen die Masken produziert. Das Muster sei aus dem Internet und habe beim ersten Versuch bereits funktioniert. „Unsere Nähmaschinen laufen auf Hochtouren. Wir möchten so lange produzieren, bis die Nachfrage zurückgeht, oder wir keinen Nachschub an Stoffen und Gummi mehr bekommen“, erzählt die 30-Jährige. Insgesamt 20 verschiedene Stoffe seien bisher verwendet worden. Die Masken bestehen innen aus einer Baumwolle und einem Dekostoff für die Optik. „Wir wünschen uns, dass sich alle Anwohner an den Masken bedienen, denn irgendwo gehört hier jeder zu uns“, so Ackermann. „Abwechslungsreich, spannend und interessant“, so bezeichnet Erzieherin Aline Raskopf das Projekt. „Man lernt sich im Team viel besser kennen“, erzählt die 25-Jährige. Kinderpflegerin Magareta Martini ist begeistert von dem gemeinschaftlichen Arbeiten und findet es super, dass die Ideen der Mitarbeiter umgesetzt werden: „Ich dachte, das Nähen wär’ nicht mein Ding, doch mittlerweile funktioniert es immer besser.“ Die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen sind sich einig: Wichtig ist, dass die Menschen Spaß an ihren neuen Masken haben werden. Denn niemandem sollte momentan das Lachen vergehen.

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