Konzert in der Saarpfalzhalle in Ommersheim Musikverein bringt Publikum im Saal zum Toben
Ommersheim · Mit einem schwungvollen Konzert in der Saarpfalzhalle feiern die Ommersheimer Blasmusiker ein Comeback auf der Bühne.
Blickt man auf das Konzert des Großen Orchesters des Musikvereins Ommersheim (MVO) vom vergangenen Samstagabend in der Saarpfalzhalle zurück, so wirkt das Erlebte vertraut. Dennoch hatten nicht wenige Besucher, zumindest zu Beginn, ein leichtes Unsicherheitsgefühl. In der Zeit der Aufhebung der Corona-Einschränkungen kein Wunder. Man muss sich erst wieder vorsichtig an Altbewährtes herantasten.
Auch für die Musiker war das nicht anders, handelte es sich doch um das erste Konzert seit mehr als zweieinhalb Jahren. Der letzte Auftritt war das Jahreskonzert im Dezember 2019. „We’re back“ („Wir sind zurück“) hatte der MVO deshalb auch als Motto ausgewählt. „Wir möchten Ihnen ein lockeres und entspanntes Konzert anbieten“, hatte Francesco Fontana, der erste Vorsitzende, zu Beginn versprochen. Und dazu passte auch, dass man auf die übliche Konzertbestuhlung verzichtet und auch Tische in den Saal gestellt hatte. In der ersten Hälfte des Programms hatte man den Eindruck, als müssten sich die Menschen erst wieder an eine solche Veranstaltung gewöhnen.
Zwar kam jeder Titel gut bis sehr gut an, doch es war noch nachvollziehbarerweise Zurückhaltung zu spüren. So steigerte sich die Freude über Vertrautes nach und nach. Angefangen von „Fire an Ice“ über das Medley des Abba-Musicals „Mamma Mia“. Spätestens hier war ab und an ein leichtes Mitsingen und -wippen zu registrieren. Angesichts von Ohrwürmern wie „Money Money“ oder „Dancing Queen“ kein Wunder. Ommersheim steht auf Märsche. Und so kam es nicht von ungefähr, dass Dirigent Stefan Weber Rudi Fischers Stück „Die Sonne geht auf“ ins Programm aufgenommen hatte. „Das passt optimal zum Wetter“, meinte der Orchester-Chef und spielte auf die Temperaturen von über 23 Grad draußen an.
Der Wechsel von klassischer Blasmusik zu Pop, wie etwa beim Medley „Coldplay in Symphonie“, trieb die Stimmung langsam nach oben und sorgte für Vertrautheit. Hier hatte André Hofmann (Alt-Saxophon) eine herausragende Rolle. Auch bei „Der Berg (g)ruft“, einer Marschpolka, war das nicht anders. Angereichert um einige Italo-Oldies, darunter „Azuro“, war da ein Gefühl wahrnehmbar, welches man schon fast vergessen hatte: pure Lebensfreude. Immer wieder stellte Stefan Weber einzelne seiner Musiker in den Vordergrund. So wie bei „My Dream“, als Volker Toussaint (Flügelhorn), Simon Hartz (Saxophon) und Francesco Fontana (Trompete) besondere Rollen einnahmen. In der zweiten Hälfte des Programms war dann das Eis gebrochen. Bei der Operette „Im weißen Rössl“ wurde nicht nur geschunkelt, sondern es war am Ende auch das erste „Bravo!“ zu hören.
Als beim Queen-Medley „God save the Queen“ Titel wie „We will rock you“ ertönten, tobte der Saal regelrecht. „Wir setzen noch einen drauf“, frohlockte Weber begeistert. „Blas‘ Musik in die Welt“ war genau das, was man hören wollte. Und bei „Fiesta Latina“ gab es nicht nur Begeisterung, sondern auch Zwischenapplaus. Das Mitklatschen beim Klassiker „Böhmischer Traum“ war da schon selbstverständlich. Doch Ommersheim kann mehr: Die Besucher standen auf und sangen kräftig mit. So, als hätte man die Polka schon immer gesungen. Eine gute Grundlage, um Titel in Erinnerung zu rufen, die längst vergessen sind: deutsche Schlager und Neue Deutsche Welle. In Ommersheim gab es mit „80er Kult 1“ ein Wiederhören mit „Sternenhimmel“ und „Skandal im Sperrbezirk“.
Als dann die Konzertbesucher aufstanden und Zugaben einforderten, musste der Dirigent nachgeben. Die Tiroler Nationalhymne „Dem Land Tirol die Treue“ und die Polka „Auf der Vogelwiese“ wurden beide von Musikern und Zuschauern mitgesungen. Fazit: Sowohl Ommersheim, als auch der MVO sind wieder da.