Kommentar Was bringt die Radler vorwärts?

Meinung · Beim Stadtradeln hatten die Akteure im Saarpfalz-Kreis viel Spaß. Noch mehr Freude würden gute Radwege machen. Aber dafür braucht es mehr.

Kolumne Radfahren Stadtradeln Mandelbachtal fährt kräftig mit
Foto: Robby Lorenz

Das Stadtradeln ist eine etablierte Veranstaltung. Es gibt sie schon 15 Jahre. Im Kreis machen alle mit. Die Gemeinde Mandelbachtal etwa hat die Kampagne spät für sich entdeckt, war dieses Jahr zum dritten Mal dabei. Dafür aber war sie mit viel Freude bei der Sache, wie bei der Preisvergabe im Rathaus zu erleben war. Die Preisträger lachten viel, erzählten von dem Wettstreit untereinander, wer denn nun die meisten Kilometer auf den Asphalt bringen würde. Bürgermeisterin Maria Vermeulen verwies auf die mit den Radstrecken eingesparten vier Tonnen Kohlendioxid. Wie dies auf jeder Veranstaltung dieser Art – in Homburg reiste gar Umweltministerin Petra Berg an, um Vielfahrer auszuzeichnen – regelmäßig geschieht. Klingt immer toll, wenn stattliche Zahlen im Raum stehen. Die Rathauschefin von Mandelbachtal brachte noch einen Vergleich: Die Gemeinde müsse 240 Bäume pflanzen, um so viel CO2 aus der Atmosphäre zu binden, wie es die Radler getan haben. So gut das alles klingt, es hat einen Haken: Wenn sich vorwiegend Vereine und Vielfahrer in den Sattel setzen und im sportlichen Wettstreit insbesondere bei Ausflugsfahrten Meter machen, bleibt der Umwelt kein Gramm klimaschädliches Gas, das wir bei Fahrten zur Arbeit oder in den nächsten Supermarkt freisetzen, erspart. Und neben dem Wunsch der Kampagnen-Macher, Fahrten auf den Drahtesel zu verlagern, sollen insbesondere politische Entscheidungsträger mitradeln. Denn so lässt sich viel für ein besseres Verständnis tun. Allerdings sind die nur in überschaubarer Zahl beim Stadtradeln dabei. Wäre toll, wenn sich der ein oder andere nicht so Rad-afine Mensch mal für den zeitlich begrenzten Umstieg erwärmen könnte.

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