Verein für Heimatkunde Ormesheim Brauchtum auch in Corona-Zeiten gepflegt

Ormesheim · Viele kennen sicher den Brauch in der Karwoche, der in vielen saarländischen Orten üblich ist, dass nämlich die Messdiener mit Ratschen, Ratzen und Kleppern durch die Straßen ziehen. Der Ursprung dieser Sitte ist im Mittelalter zu finden.

 Mit Kleppern und Ratschen war dieses Trio am „glockenlosen“ Karfreitag im Wohngebiet „Am Bauert“ in Ormesheim unterwegs.

Mit Kleppern und Ratschen war dieses Trio am „glockenlosen“ Karfreitag im Wohngebiet „Am Bauert“ in Ormesheim unterwegs.

Foto: Wolfgang Feix

Früher zogen Bettelmusikanten mit einer Schnarre durch die Straßen.

In katholischen Gegenden ziehen Messdienerinnen und Messdiener damit zum Ratschen, Ratzen oder Kleppern durch den Ort, so auch in Ormesheim, um die Kirchenglocken zu ersetzen, die in der Zeit vom Gloria der Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag und der Feier der Osternacht nicht läuten. Es wurde damals erzählt, dass die Glocken nach Rom geflogen sind, um zu beichten und erst, wie erwähnt, zum Gloria in der Osternacht wieder zurückkommen werden.

Durch die Corona-Krise hat sich zuletzt aber auch im kirchlichen Leben vieles verändert. So konnte auch dieser alte Brauch vor Ostern durch die Messdienerinnen und Messdiener in diesem Jahr nicht durchgeführt werden. Vereinzelt haben aber Bewohner und Messdiener von Ormesheim an diesem Brauch festgehalten. Schon morgens um 7 Uhr wurde, unter anderem im dortigen Wohngebiet „Am Bauert“ heftig gekleppert, geratscht und geratzt. Natürlich wurde das Gebetslied „Stehet auf im Nam des Herrn Jesu Christ…“ aus voller Kehle in vorgeschriebenem Abstand gesungen. So ist die Tradition auch in diesen außerordentlichen Corona-Zeiten nicht ganz verloren gegangen.

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