Kinder aus dem Bliesgau kennen sich ganz gut aus

Wittersheim. "Die Kinder haben die Details cool gelöst", sprach Henning Schwartz den Schülern ein ganz großes Kompliment aus. Der Schutzgebietsbetreuer - im Neudeutsch "Ranger" - war voll des Lobes für die sechste Klasse der Schule aus Mandelbachtal. Sie nahm am "Tag der Artenvielfalt" im Kulturlandschaftszentrum Haus Lochfeld in Wittersheim teil

Wittersheim. "Die Kinder haben die Details cool gelöst", sprach Henning Schwartz den Schülern ein ganz großes Kompliment aus. Der Schutzgebietsbetreuer - im Neudeutsch "Ranger" - war voll des Lobes für die sechste Klasse der Schule aus Mandelbachtal. Sie nahm am "Tag der Artenvielfalt" im Kulturlandschaftszentrum Haus Lochfeld in Wittersheim teil. Dorthin hatten im Rahmen der Mandelbachtaler Naturerlebnistage die Naturwacht Saarland und der Verkehrsverein Mandelbachtal am Freitag ganztägig eingeladen. Die Idee ging auf die Zeitschrift "Geo" zurück, die den Tag bereits seit zehn Jahren begeht. Von Ende Mai bis Anfang Juni haben Organisationen vor Ort die Möglichkeit, der Bevölkerung die Natur näher zu bringen, den Menschen das zwischenzeitlich abhanden gekommene Wissen über die Natur zu vermitteln und die Jugend an die Arten heranzuführen."Das war das Hauptanliegen an diesem Freitag", meinte Peter Fischer-Stabel. Der ehrenamtliche Naturwärter für den Süd-Bliesgau konnte sich dabei auf die Hilfe des Ideengebers Manuel Krause verlassen. Der ist der zuständige Schutzgebietsbetreuer für den Saarpfalz-Kreis. Der Ranger hatte zur Unterstützung seine hauptamtlichen Kollegen aus den übrigen Landkreisen dabei. So auch Henning Schwartz, der normalerweise im Landkreis Neunkirchen und im St. Wendeler Land seinen Dienst tut. Schwartz war am Aktionstag für den Bereich Wiesen- und Blütenpflanzen zuständig und verblüfft, dass die Kinder sehr schnell ähnlich aussehende Pflanzen erkannten, auch wenn sie diese nach dem Lehrbuch erstmalig "echt" in Augenschein nehmen konnten.

Mittels Handys wurden Nahaufnahmen gemacht, damit das Ganze im Nachgang im Biologieunterricht besprochen werden kann. Neu für den Nachwuchs: Orchideen. Kaum eines der Kinder hatte sie in der Natur wild wachsend, wohl aber im Geschäft, vermutet. Der Neunkircher Ranger hatte eine weitere Besonderheit im Bliesgau ausgemacht: Die Artenvielfalt sei hier größer als anderswo im Saarland. Grund dafür sei das warme Klima und der Muschelkalk. Und die Kinder sind besser als ihr Ruf, da sie sich mittlerweile wieder mehr in der Natur aufhalten würden. Auch seine beiden anderen Kollegen pflichteten ihm da bei. Dies habe man bei der Aufteilung der Schulklasse in vier Gruppen feststellen können. Der Landjugend sind die Gehölze, Wiesen, Insekten und Vögel nicht fremd. Das Konzept hatte man allen Schulen und Kindergärten angeboten. Rund ein halbes Jahr dauerte die Vorbereitungszeit. Allerdings hatten nur wenige Interessenten davon Gebrauch gemacht. Auch als Weiterbildung für Erzieher wäre der Tag sinnvoll gewesen, meinten die Veranstalter. jma

Hintergrund

Die Naturlandstiftung besteht seit 2005 und hat damals im Rahmen der Novelle des Naturschutzgesetzes die Naturwacht übernommen. Sie sichert und betreut die Natur, kauft im Auftrag des Umweltministeriums Flächen an und führt Renaturierungsmaßnahmen durch. jma

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