Der Natur auf der Spur in Wittersheim Dieses Bienenhaus ist begehbar

Mandelbachtal · Das Kulturlandschaftszentrum Haus Lochfeld in Wittersheim hat etwas ganz Ausgefallenes zu bieten.

 Bei der Übergabe des begehbaren Bienenhauses gab es Komplimente für Tischlermeister Friedemann Thinnes, zugleich Fachanleiter( Zweiter von rechts) und sein Team von der Neuen Arbeit Saar. 

Bei der Übergabe des begehbaren Bienenhauses gab es Komplimente für Tischlermeister Friedemann Thinnes, zugleich Fachanleiter( Zweiter von rechts) und sein Team von der Neuen Arbeit Saar. 

Foto: Hans Hurth

Das Kulturlandschaftszentrum Haus Lochfeld in Wittersheim ist um eine Attraktion reicher. Denn nach einem Jahr Bauzeit steht ein begehbares Bienenhaus für Besucher bereit. „Der Fachbereich Biosphäre, Umwelt- und Klimaschutz des Saarpfalz-Kreises hat in Zusammenarbeit mit der Neuen Arbeit Saar (NAS) einen Bereich der Gartenanlage zu einem „Lern- und Erlebnisort Biene“ umgestaltet“, informierte Landrat Theophil Gallo bei der Übergabe. Seit vielen Jahren kümmere sich das Kulturlandschaftszentrum intensiv um das Thema Imkerei und Bienen. Vorträge, Workshops und Vorführungen direkt an den Bienenstöcken fänden große Aufmerksamkeit. „Mit dem begehbaren Bienenhaus, angelehnt an die Form eines Bienenkorbs sowie ausgestattet mit verschiedenen Schaukästen und Informationstafeln können nunmehr den großen und kleinen Bienenfreunden gezielt und hautnah Informationen vermittelt werden“, freute sich der Landrat.

Das fertige Werk kann sich wirklich sehen lassen: Im Inneren des Bienenhauses, dessen Außenhülle aus 1800 Schindeln aus Douglasien-Holz erbaut ist, steht ein zweistöckiger Bienen-Schaukasten mit Flugtunnel ins Freie.

„Nahezu alle Bauteile sind selbst hergestellt“, erklärten Tischlermeister Friedemann Thinnes, der Fachanleiter der NAS und Christian Stein vom Fachbereich Umweltschutz. Knapp 9000 an die Innenwände aufgeklebte Astscheiben zeugen von der Naturbelassenheit am Ort. Die Scheibchen stammen von Bäumen aus der Region, nämlich Eiche, Fichte, Birke, Haselnuss, Akazie, Ahorn, Buche und Kirsche. Die Idee des Anschauungsobjektes selbst, so Stefan Birkelbach (NAS), stamme aus dem Südtiroler Gebiet um Meran. Zwei weitere Schaukästen bieten Einblicke in die Bienen-welt, ein Schaukasten ist nach den Kinder-Romanfiguren Biene Maja und Willi benannt. Öffnet man die Holztüren, sind die fleißigen Flugtiere bei der Honig-Produktion zu sehen und in einem dritten Kasten baut das nächste Bienenvolk seine Waben auf vorinstallierte und mit Honig bestrichene Leisten. Dieser Kasten hat die Form eines umgekehrten Trapezes, stammt aus dem afrikanischen Raum und nennt sich „Top-Bar-Hive“.

„Alles geschieht ohne Hilfsmittel, den schwarz-gelben Tierchen wird nicht ins Handwerk gepfuscht. So würden die Bienen auch in freier Natur, etwa in einer Baumhöhle, bauen“, wusste Christian Stein zu erzählen. Geschaffen wurden auch eine Stützmauer aus Natur-Kalksteinen, die Umrahmung zur Sicherheit besteht aus einem zugeschnittenen Naturzaun aus Weideruten.

„Diese Erweiterung mit dem begehbaren Bienenhaus fügt sich hervorragend in die bereits vorhandene Kulturlandschaft der Biosphärenregion ein“, stellte Landrat Theophil Gallo heraus. Ein Sonderlob von ihm gab es für Stefan Birkelbach und Friedemann Thinnes mit ihrem fleißigen Team von der Neuen Arbeit Saar.

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