Immer im Dienst seiner Gemeinde

Erfweiler-Ehlingen · Als Motor seines Heimatortes Erfweiler-Ehlingen darf Benno Bubel bezeichnet werden, denn seit über vier Jahrzehnten hat Bubel an vielen Fronten so manche Akzente gesetzt. Das Engagement hält ihn fit und jung.

 Benno Bubel am ehemaligen Schulhaus mit dem Türsturz aus dem Jahre 1822. Foto: Hans Hurth

Benno Bubel am ehemaligen Schulhaus mit dem Türsturz aus dem Jahre 1822. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Benno Bubel wird im Juli zwar 70 Jahre, doch seine Schaffenskraft für das Gold-Dorf geht weiter, Anpacken statt Ausruhen ist weiter die Devise des pensionierten Regierungsbeamten, der, aus dem im Jahre 2003 vorgestellten Dorfentwicklungsplan heraus, gegründeten Arbeitskreis (AK) Dorfgeschichte vorsteht. "Beim Dorf-Landeswettbewerb hat die Jury den Umgang mit der alten Bausubstanz im Ort lobend herausgestellt. Als erstes Vorhaben des AK Dorfgeschichte haben wir nämlich das Umfeld an der Kirche dorfgerecht umgestaltet und 2005 nach Auffinden einer Wasserquelle einen Dorfbrunnen geschaffen."

Zur Mitfinanzierung stellte Bubel beim Neujahrsempfang und bei Veranstaltungen die "Sammelbüchse" auf, 35 000 Euro wurden erwirtschaftet, und zum 60. Geburtstag von Bubel wanderten zudem 4700 Euro in den Spendentopf. "Mit dem AK Dorfgeschichte bin ich derzeit bei einem neuen Projekt dabei, die Tür-Stürze über den Eingangstüren alter Häuser zu erfassen, zu fotografieren und mit den Namen der Erbauer festzuhalten, wobei die Bevölkerung großartig mitmacht", sagte unserer Zeitung die AK-Triebfeder Bubel, der in Aktenordnern die Ergebnisse dokumentiert. Vorzeigeobjekt ist ein Haus in der Nähe der Pfarrkirche mit der Inschrift "18-SH 22" und einem Tintenfass im Türsturz. "Ich fand heraus, dass SH für Schulhaus steht, hier unterrichteten bis zum Umzug ins neue Schulhaus im Jahre 1879 die Lehrer Allgayer, Luxenburger, Matheis und Zickgraf. 1880 wurde das Anwesen an den Schuhmacher Michael Fries verkauft, die älteren Mitbürger nennen es noch heute Schuhmachers Haus", weiß Benno Bubel.

Im letzten Jahr lag der Schwerpunkt des Heimatforschers auf einer Zusammenstellung von gefallenen und überlebenden Soldaten des Ortes im Ersten Weltkrieg. "Über eine kostenpflichtige Internet-Plattform konnte ich meine ersten Recherchen ergänzen, dann packte mich der Ehrgeiz, und nun liegt eine komplette Liste vor, die von Bürgern, die Soldatenbilder oder Ausweise beisteuerten, zu einer einzigartigen Sammlung ergänzt werden konnte. In Buchform will ich dies für die Bevölkerung veröffentlichen." Für die Nachwelt interessant ist ein von Bubel aus SZ-Berichten zusammengestellter Band mit Ehe- und Altersjubiläen seit den 50er Jahren und gerade beendet ist , die Auswertung aus einer privaten Sammlung von Feldpostkarten und Feldpostbriefen, die mühsam von Benno Bubel sortiert, zugeordnet und in einem Archiv zusammengetragen wurden. "Die Zeilen lassen die Ängste und Stimmung der Soldaten erahnen."

Für dieses Jahr hat sich Benno Bubel die Geschichte der Wasserversorgung sowie die Säuberung und Erfassung der Grenzsteine vorgenommen. Doch wie schafft der Bubel das? "In jeder freien Minute bin ich in der schönen Natur Mandelbachtals unterwegs, Lieblingsgebiet ist die Strecke rund um den Hölschberg bis nach Aßweiler/Seelbach. Da sehe ich oft, was im Ort und um den Bann noch angepackt werden könnte. Als sportliches Hobby trainiere ich die Fußball D-Jugend, zwei Enkel warten auf den Opa, hinzu kommt die Arbeit im 3000 Quadratmeter großen Garten mit Feuchtbiotop und Obstanlage. Dies alles hält mich neben der Dorfgeschichte fit und jung."

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Zur PersonBenno Bubel, 69, verheiratet seit 39 Jahren mit Mechthild, Söhne Stefan und Mathias, Enkel Paul (zwei) und Tim (anderthalb). Für die CDU 35 Jahre im Ortsrat, 15 Jahre im Gemeinderat Mandelbachtal, 20 Jahre Ortsvorsteher und im 34. Jahr Chef-Organisator des Dorffestes. Hobbys: Dorfgeschichte, Pressearbeit und Fußball. hh

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