Orchesterverein Ormesheim Ein musikalischer Mix zum Thema „blau“

Ormesheim · Der Orchesterverein „Harmonie“ Ormesheim begeisterte seine Zuhörer beim Jahresabschlusskonzert.

 Mit einem abwechslungsreichen Herbstkonzert beschloss der Orchesterverein Harmonie Ormesheim ein ereignisreiches Jahr, bevor er im nächsten Jahr seinen 40. Geburtstag feiert. Im Bild das Große Orchster des OHO.

Mit einem abwechslungsreichen Herbstkonzert beschloss der Orchesterverein Harmonie Ormesheim ein ereignisreiches Jahr, bevor er im nächsten Jahr seinen 40. Geburtstag feiert. Im Bild das Große Orchster des OHO.

Foto: Cornelia Jung

Mit einem Herbstkonzert feierte der Orchesterverein Harmonie Ormesheim (OHO) seinen musikalischen Jahresabschluss. Jetzt gilt es für die Musiker erstmal durchzuschnaufen, denn 2020 steht das 40-jährige Vereinsbestehen mit einigen Aktivitäten an. Aber auch das zu Ende gehende Jahr war ein intensives, wie Vereinsvorsitzender Tobias Walle anlässlich des Jahresrückblickes sagte.

Doch bevor es in die heiße Phase zur Vorbereitung des runden Geburtstages mit einer Neuauflage des „Klassik im Dorf“ Open-Airs am 27. Juni 2020 geht, hielt der Verein beim Herbstkonzert inne. Er entführte die Besucher in eine Farbenwelt, denn der Konzertabend stand unter dem Motto „blau“. Vom Namen her oder inhaltlich rankte sich alles um diese Farbe, die auf den Menschen eher kühl wirkt, wie im Internet zu lesen ist. Doch keine Spur davon bei dieser Veranstaltung, die einer Reise in die verschiedensten Weltgegenden, Filme oder Elemente gleichkam. Gleich zu Beginn des Abends entführte das Jugendorchester unter der Leitung von Eva Burgard mit „Highland Games“ von Henk von Hogestein unter den blauen schottischen Himmel, bei dem Dudelsackmelodien und Schwerttänze musikalisch umgesetzt wurden. Dunkelblau wurde es dann mit „Star Wars: The last Jedi“ in den Weiten der Galaxis. Mit „Highlights from Frozen“, eine in Noten verpackte Märchenadaption der „Eiskönigin“, ging die Stimmung ins Eisblaue – übrigens eine der Trendfarben 2019.

Nach der Pause füllte das Große Orchester unter der Leitung von Bernhard Stopp die Bühne und ging auch gleich unter. Dies war aber nur dem Titel „Titanic“ geschuldet, eines Schiffes, das zwar zur White Star Line gehörte, aber 1912 auf seiner Jungfernfahrt sank und deshalb nicht das begehrte „Blaue Band“ für die schnellste Atlantiküberquerung einfahren konnte. Ein fast schon verrückt zu nennendes Stück ist „Fnugg Blue“ des Norwegers Oystein Baadsvik, das mit Solist Sebastian Busch an der Tuba zu einem reinen Vergnügen wurde. Wird doch mit dieser Musik gezeigt, was so ein Instrument vom Helikopterklang, über Beatbox-Qualitäten bis hin zu Rockmusik sowie gleichzeitigem Spiel und Gesang so alles drauf hat. Das „kleine blaue Etwas“, wie es sinngemäß übersetzt heißt, sorgte bei den Konzertbesuchern für Furore und wurde mit lauten „Bravos“ belohnt. Starke Musiker in allen Instrumentengrupen erforderte „Blue Shades“, ein Stück von Frank Ticheli aus dem Jahr 1996, bei dem Jazz und Blues gehuldigt wird, und das alle Schattierungen „von schmutzig- bis heißblau“ enthielt, wie es in der Anmoderation hieß. Ein Naturphänomen wird in „Blue Moon“ von Richard Rodgers musikalisch beschrieben, nimmt er doch Bezug auf einen zweimal im Kalendermonat erscheinenden Vollmond, was nur alle 45 Jahre vorkommt. Das Stück kann man ruhig häufiger spielen als es das seltene Ereignis vermuten ließe. Frank Sinatra und Rod Stewart adaptierten das Stück bereits und nun wollte es der OHO seinem Publikum ebenfalls nicht vorenthalten.

Auch „Beyond the Sea“ oder „La Mer“, so der Titel des französischen Originals, wurde oft gecovert. Nun ebenso vom Gesangssolisten Martin Herrmann beim OHO. „Auch beim 100. Mal klingt das Stück wie ein Glücksversprechen“, so die Moderatorin, „es schwebt wie ein Wölkchen am blauen Sommerhimmel.“ Dass diese Melodie eine von Frankreichs „unwiderstehlichsten“ Hymnen ist, konnte das Ormesheimer Publikum sehr gut nachvollziehen.

Mit „Anchors aweigh“, dem am meisten gespielten Militärmarsch der amerikanischen Marine, heimlicher Hymne der Navy und der Footballer ging ein abwechslungsreicher Musikabend zu Ende. „Jeder Akteur war bei diesem Konzert in seinem Element“, brachte es ein Zuhörer auf den Punkt, der nichts dagegen hätte, auch den Rest der OHO-Farbpalette zu hören.

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