Heitere Komödie um wilde Affären

Gräfinthal · Am kommenden Samstag, 7. Januar, startet die Naturbühne Gräfinthal mit einer Komödie als Winterstück ins neue Jahr. Die Proben auf der kleinen Bühne im Gastraum der Naturbühne laufen auf Hochtouren und lassen einiges erwarten.

 Probenszene: Marcel (Michael Nagel) und seine Geliebte Natalie (Fabienne Jennewein). Foto: Jörg Martin

Probenszene: Marcel (Michael Nagel) und seine Geliebte Natalie (Fabienne Jennewein). Foto: Jörg Martin

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"Fabiennes Bluse muss noch mehr auf, sonst nimmt uns niemand ab, dass Michael ihr in den Ausschnitt kuckt", ruft Tim Backes den Schauspielern bei der Probe auf der noch kargen Bühne im Gastraum der Naturbühne zu. Die anderen Ensemble-Mitglieder warten im Zuschauerraum auf ihren Auftritt und grinsen. Was beim Spielleiter schlüpfrig klingen mag, ist wichtig. Denn die Naturbühne Gräfinthal will auch mit ihrem Winterstück, das am Samstag, 7. Januar, Premiere hat und wie immer "innewendsisch" gespielt wird, durch Authenzität überzeugen.

Dazu gehört, dass auch Fabienne Jennewein, die die Stewardess Natalie spielt, etwas mehr Dekolleté zeigt. Denn die Rolle der Geliebten, die sich der Pilot Marcel, Freiherr von Hohenstein (Michael Nagel), hält, soll überzeugend sein. Bei der Probe geht es ungeplant noch lustiger zu, als das Stück ohnehin ist. Da stolpert etwa Klaus-Bärbel (Peter Bachmann) an der Tür. Der Mann, der die Rolle des tuntigen Kontaktanzeigen-Interessenten so sehr verinnerlicht, dass einem die Tränen beim Lachen in die Augen schießen. Dann ist die Klingel noch nicht eingeschaltet. Der Hausherr hat da ganz andere Sorgen: Die Affäre macht ihn dermaßen heiß, dass er sich ständig verhaspelt, was aber so im Text steht. Das Stück lebt vom Tempo und den Personen, die immer wieder ins Spiel kommen. Es kann hektisch wirken, was aber nicht auf Kosten der Lacher geht. Da geht es um beispielsweise um Kontaktanzeigen , einen Swingerclub und um Kaninchen. Oder um Agatha Heidens (Jennifer Heinen) Shakren. Sie ist die dritte Schwester des Mahatma-Ordens. Die kann fast so schön nervig sein wie Wilko Kumpelsbach (Felix Lauer). Der Bauer, der den Kuhstall bohnern will, ist stolz darauf, die größte Fischzucht von Niederwürzbach bis an die obere Saar zu haben.

Da hat Handwerker Harri Eins (Timon Satzky) andere Qualitäten: Dinge, die er repariert, sind hinterher definitiv hin. Auch Bohnermaschinen-Vertreterin Beate Schnarkenheimer (Daria Weller) plagen Probleme: Ihr Gerät geht ebenfalls hopps. Alfons Weidenhelfer (Tobias Heinen) muss sich sputen, dass seine Frau Charlotte (Debütantin Catrice Lorenz) ihm nicht mit der Anzeige auf die Schliche kommt. Eine weitere Herausforderung stellt die begriffsstutzige Putzfrau Pauline (Lisa Dahlem) dar. Und es kommt, wie es kommen muss: Die Ehefrau Gracia, Freifrau von Hohenstein (Luisa Lagaly), kommt vorzeitig von Sylt nach Hause. Regieassistenz haben dieses Mal Tobias Heinen und Peter Bachmann. Letzterer ist auch für das Bühnenbild verantwortlich. Seine Mutter Jutta hatte die Idee, genau dieses Stück für die Innensaison vorzuschlagen. Es befand sich einmal in der Auswahl für die Freiluftsaison, schaffte die Endausscheidung nicht und so gelangte es auf die Vorschlagsliste für "innewendsisch".

Termine 7., 13. und 14. Januar (alle 20 Uhr) sowie 08. und 15. Januar (jeweils 19 Uhr). Karten gibt es für fünf Euro an der Abendkasse. Einlass ist eine Stunde vor Beginn.

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