Habkirchen Grenzenloses Marktflair genießen

Habkirchen · Beim deutsch-französischen Ostermarkt in Habkirchen und Frauenberg herrschte dies- und jenseits der Grenze reger Andrang. Das angenehme Frühlingswetter lockte Deutsche und Franzosen gleichermaßen auf die Flaniermeile.

 Der grenzüberschreitende Ostermarkt von Habkirchen-Frauenberg zog dieses Mal die Massen an.

Der grenzüberschreitende Ostermarkt von Habkirchen-Frauenberg zog dieses Mal die Massen an.

Foto: Jörg Martin

„Man kommt schnell ins Schwitzen. Doch es kommt, wie es kommt“, blickte Nicole Weinrank am Sonntagnachmittag auf die letzten beiden Tage zurück. Die Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung Mandelbachtal und des Verkehrsvereins, die für den grenzüberschreitenden Ostermarkt Habkirchen-Frauenberg auf der deutschen Seite zuständig ist, hatte ein Wechselbad der Gefühle hinter sich. Noch am Donnerstag war die Anzahl der Anmeldungen wegen des winterlichen Wetters überschaubar und sie befürchtete leere Reihen zwischen den Ständen. Als klar war, dass das Wetter besser wird, war sie erleichtert. Zwar konnte man Menschen in kurzärmeligen T-Shirts und Shorts wie 2017 nicht registrieren, dafür schien die Sonne, auf die alle, so sehnlichst gewartet hatten und es war trocken. Die Anmeldungen wurden mehr und die geplanten 50 Standbetreiber wurden auf beiden Seiten der Grenze erreicht.

„Der Markt war noch nie so voll, und es waren auch nie so viele Stände auf der französischen Seite“, glaubte ein Stammbesucher aus Habkirchen. In der Tat gingen in Frauenberg die Stände bis zur Kreuzung nach der Mairie. Auffällig war, dass auf der deutschen Seite vor allem am Nachmittag vorwiegend französische Sprachfetzen zu hören waren. Auch die Parkplätze: Mangelware. Die Autos standen bis zu den ehemaligen Zollhäusern und trugen Kennzeichen aus Luxemburg, Schweiz, Kaiserslautern, Trier und Zweibrücken. Stellenweise stockte der Besucherstrom in Höhe des Zollmuseums. „Die Franzosen sind freundlicher“, meinte Jessica Pink. Ob das repräsentativ ist, kann die Mitarbeiterin von „Marie’s Käsehütte“ aus Merchweiler, an der es Raclette aufs Brot gab, nicht sagen. Ihr Stand war am Sonntag quasi ein Versuchsballon.

„Wir haben das im Urlaub entdeckt und beschlossen, das als Stand zu machen“, erklärte Michael Lentes. Der Betreiber, der bereits mit einem Fischstand auf dem Markt präsent war, wagte die Weltpremiere einer Idee, die er über Winter vorbereitet hatte. Die Leute wären interessiert, und das Angebot an Raclette fürs Brot ginge gut, so Lentes. Weiter vorne fand bereits Stunden vor Marktende ein Ausverkauf statt: „Aktion ausverkauft. Drei Salamis für nun zehn Euro“, frohlockte ein Standbetreiber, während ein Schuhputzer mit „Eure Armut kotzt mich an“ seinen Unmut darüber, dass die Besucher sich an seinem Stand zurückhielten, artikulierte. Minikäse direkt vom Bauernhof bot Feinkost Böhm-Spiegel aus Zweibrücken auf der deutschen Seite des Marktes an. „Jedes Teil 4,99 Euro “ lautete das Schild auf einem Rundständer, der ein Sammelsurium an Textilien beinhaltete. Dicht belagert war der Stand mit Pfannenwendern und Holzlöffeln in Frauenberg. Die gab es in Habkirchen auch. Dort mit Motiven und Gravur.

Regelrecht Volksfestcharakter herrschte im Kreuzungsbereich von Frauenberg. Ähnlich wie in Habkirchen vor dem Zollmuseum. In der Hauptstraße gab es einen Stand, der Wurst- und Blätterteigspezialitäten an einem meterlangen Stand anbot.

Irgendwann wird es wieder regnen. Dafür konnte man sich einige Meter weiter mit transparenten Schirmen mit Eiffelturmmotiv eindecken. „Nur heute: 1 Ösenschaal 15 Euro“ hieß es beim Ostermarkt woanders.

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