Gegenwind kritisiert die Gemeinderäte

Bliesmengen-Bolchen · Rund 200 Bürger kamen zur dritten Montagsdemo der Bürgerinitiative „Bliesmenger Gegenwind“. Mediziner Dr. Eckehard Fugger warnte vor möglichen Gesundheitsstörungen durch den geplanten Windpark.

 Bei der Montagsdemo der Bürgerinitiative Gegenwind in Bliesmengen-Bolchen sprach der Mediziner Dr. Eckehard Fugger. Foto: Becker&Bredel

Bei der Montagsdemo der Bürgerinitiative Gegenwind in Bliesmengen-Bolchen sprach der Mediziner Dr. Eckehard Fugger. Foto: Becker&Bredel

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Harte Kritik an den Gemeinderäten übte Beate Loschky von der Bliesmengen-Bolchener Bürgerinitiative gegen den geplanten Windpark bei der dritten Montagsdemonstration: "Die stimmen ab, ohne sich auch nur zu informieren", sagte sie vor rund 200 Zuhörern. Die Bürgerinitiative "Bliesmenger-Gegenwind" habe zu allen Gemeinderatsmitgliedern Kontakt gesucht, nicht einmal die Hälfte der Mandatsträger habe geantwortet. Im Landtag hätten bis auf die Linkspartei alle Fraktionen Ablehnung signalisiert. "Haarsträubend waren die Antworten der Grünen", sagte Loschky. Der designierte Landrat Theophil Gallo habe sich betroffen, aber als nicht zuständig gezeigt, alle politischen Ebenen hätten auf die Kommune verwiesen. Aber gerade dort würden die Bürgerinteressen ebenfalls ignoriert. "Wir fühlen uns hin- und hergeschoben", klagte Loschky. Der Rat stimme über Themen ab, "von denen die Ratsmitglieder überhaupt nichts verstehen", sagte sie. Zuvor hatte der Mediziner Dr. Eckehard Fugger gegen die geplanten Windkraftanlagen plädiert. Diese Anlagen würden langwelligen Infraschall erzeugen. Diese Töne könne man nicht hören. Die entstünden aber an den Rotorspitzen, hätten eine Reichweite von mehreren Kilometern, seien technisch nicht abzuschirmen und hätten eine Frequenz von etwa 16 Hertz. "Hirnströme des Menschen haben Frequenzen von vier bis 30 Hertz", sagte Fugger. Der Infraschall überlagere diese Frequenzen, störe unter anderem den Schlaf. Jedenfalls seien Wechselwirkungen sehr wahrscheinlich, das Robert-Koch-Institut bestätige ein dahingehendes Risiko. Denn durch diese Wechselwirkung könne bei Dauerbelastung - und die entstünden gerade bei Windanlagen - eine Gesundheitsstörung entstehen. Fugger nannte Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Migräne, Kopfschmerzen, Herzfrequenzveränderungen, Angstzustände oder Übelkeit als Beispiele. In anderen EU-Ländern und Amerika seien Abstände zu Windkraftanlagen von mindestens zwei Kilometern vorgeschrieben. In Bliesmengen-Bolchen wolle man dies deutlich unterschreiten. Das, so der Arzt, sei nicht zu verantworten. "Wir haben ein Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, dies darf nicht dem Aktionismus der Energiewende geopfert werden", war sein Schlusswort.

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