Zollmuseum Habkirchen Das Zollmuseum ist ein Werbeträger für Mandelbachtal

Habkirchen · Zwischen 1500 und 200 Besucher kommen jährlich in das ehemalige Dienstgebäude in Habkirchen. Das 30-jährige Bestehen wurde jetzt gefeiert.

Festgäste mit deutschen und französischen Zöllnern vor dem Zollmuseum. Zu sehen sind unter anderem der Begründer des Zollmuseums, Manfred Nagel (im Rollstuhl).

Foto: Wolfgang Degott​

„Es ist was Anständiges daraus geworden,“ sagte der saarländische Innenminister Reinhold Jost bei der Festveranstaltung zum 30-jährigen Bestehen des Zollmuseums in Habkirchen. Er spielte dabei auf das unermüdliche Engagement des früheren, langjährigen (1960 bis 1993) Zollbeamten Manfred Nagel an. Er hatte sich mit Vehemenz, nachdem 1993 aufgrund des „Schengener Abkommens“ die Grenzen gefallen waren, dafür eingesetzt, dass das frühere Zollgebäude, zuletzt Grenzaufsichtsstelle, museale Zwecke erfüllen soll. Jost, der auch Schirmherr der Festivitäten war, dankte auch den Mitgliedern des Heimat- und Geschichtsvereins Mandelbach-Habkirchen, der damals als Trägerverein gegründet worden war, „den wahr gewordenen Traum“ mit viel ehrenamtlichem Engagement zu begleiten. Sie sorgten dafür, dass die Geschichte der Zollverwaltung den Menschen gezeigt werden könne.

Habkirchen ist neben dem Deutschen Zollmuseum in der Hamburger Speicherstadt, dem Friedrichs in Aachen sowie in Wegscheid (Niederbayern) eines von deutschlandweit nur vier Museen, die sich intensiv mit der Zollhistorie befassen. Seit 2016 wird das Museum, das jährlich zwischen 1500 und 2000 Besucher zu verzeichnen hat, vom pensionierten Zolloberinspektors Franz-Josef Fries mit viel Herzblut und großem Enthusiasmus geleitet.

Martin Müller, seit 2016 Vorsitzender des Trägervereins, erinnerte daran, dass es vor drei Jahrzehnten viele Skeptiker gegeben habe und nur wenige so richtig an den Erfolg geglaubt hatten. Mittlerweile sei das Zollmuseum zu einem großen Werbeträger für Habkirchen und die Gemeinde Mandelbachtal geworden. Mandelbachtals Bürgermeisterin Maria Vermeulen erwähnte, dass Fries jede seiner Führungen zu einer besonderen werden lasse, dass er sie mit persönlichen, emotionalen Erlebnissen schmücke und so den Menschen die Zoll-Geschichte in einer sehr anschaulichen Weise näherbringe. Die Sous-Präfektin von Sarreguemines, Dominique Laurent, lobte im Beisein des Frauenberger Maires Lucien Dorschner, dass es gelungen sei, an der Grenze, wo in früheren Jahren schon gemischte Kontrollen von deutschen und französischen Zöllnern die gute bilaterale Zusammenarbeit dokumentierten, ein Museum zu schaffen, das die Brücke zwischen den beiden Nationen schlage. Volker Rahm, Sachgebietsleiter im Hauptzollamt Saarbrücken, hob hervor, dass den Besuchern ein bemerkenswert umgesetztes museales Konzept die Geschichte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart präsentiere. Als einen Ort der Begegnung bezeichnete Kreisbeigeordneter Markus Schaller das Museum. Darin werden Menschen zueinander geführt.

Der Festakt wurde vom Ormesheimer Entertainer Andy Pink musikalisch umrahmt, die gesamte Veranstaltung vom deutsch-französischen Bürgerfonds finanziell unterstützt. Während des Tages gaben Beamte des Hauptzollamtes Saarbrücken wie auch die französischen Douaniers der Brigade de Surveillance Intéreure (BSI) aus Saint-Avold, die mit einem Tabakspürhund vor Ort waren, Einblicke in die aktuelle Zollarbeit. Die Beamten haben sehr eindrucksvoll dargestellt, dass sie auch mit schwierigen Situationen bei ihren Kontrolltätigkeiten fertig werden. Mit im Programm waren auch eine gemeinsame Pkw-Kontrolle mit französischen Zollbeamten mit Absicherung der Kontrolle durch einen Schutzhund und eine Durchsuchung eines Personenwagens nach Rauschgift.

Fries wies am Rande der Veranstaltung darauf hin, dass die Zollverwaltung unter anderem die Drogenkriminalität und den Benzinschmuggel kontrolliert, sowie die Schwarzarbeit bekämpft und die Überprüfung nach dem Mindestlohngesetz vornimmt. Außerdem kontrollieren die Zollbeamten, ob verbotene Güter, wie Waffen oder Sprengstoffe, illegal ins Land gebracht werden. Sie bekämpfen das Schmuggeln von Zigaretten und Bargeld und versuchen zu verhindern, dass kriminelle Banden in Deutschland Fuß fassen. Seit 2014 wird zudem auch die Kraftfahrzeugsteuer von der Zollverwaltung festgesetzt und erhoben.