KTV Ormesheim Fastnachtsshow mit Schwung und Witz
Ormesheim · Der Kultur und Theaterverein Ormesheim hatte wieder in den Saal Niederländer eingeladen. Die Gäste feierten die Darbietungen auf Tischen und Stühlen.
Die Fastnachtsshow des Kultur- und Theatervereins Ormesheim (KTV) offenbarte bisher immer große Vielfalt und Liebe zum Detail. So auch am vergangenen Samstagabend, als der KTV im Saal Niederländer wie immer zum „Besten aus Gesang, Tanz und Dummgeschwätz“ einlud. So läuft das schon, wenn nicht eine Pandemie die eifrigen Macher davon abhält, seit 66 Jahren. Deshalb steht dieses Mal alles unter dem Motto „6 x 11 Jahre – Halligalli Fastnachtsschau im Zirkuszelt des KTV!“
Und wie immer setzte man auf ein Bühnenbild á la bonne heure: alles im leichten Halbrund nebst Beleuchtung, wie in einer Zirkusmanege. Und der Zirkusrat (Direktor: Peter Scheller) thronte im Clownskostüm dahinter.
In der Manege setzte man auch auf „Andy und die drei Tenöre“. Als die drei Sänger (Sascha Santomero, Patrik Schweitzer und Massimo Uhrig) irrwitzig verkleidet auf die Bühne kamen, wurden sie schon von ihrem Musikprofessor (Andy Pink) sehnsüchtig erwartet. Das Publikum stieg schnell auf die Stühle und steuerte den Refrain zum Loblied auf die Lehrer zügig bei. Auch bei „Ich muss zum Figaro“, einer Lockdown-Persiflage auf Carpendales „Ti amo“ schunkelten die Besucher der Zirkus-Show mit. Es war nicht der einzige Beitrag des Abends, bei dem eine Zugabe gefordert wurde. „Könnt Ihr Euch Seiltänzerinnen in der Manage vorstellen?“, hatte gerade eben Zirkusdirektor Scheller gefragt. Ja, das konnten sie. Das KTV-Männerballett (Trainer: Caroline Embs) tanzte so grazil auf dem imaginären Seil, dass der Saal tobte und noch mehr wollte. Querdenker sind spätestens seit Corona eine besondere Spezies.
Die Figur des närrischen Querdenkers nebst Blitzableiter und Alu-Hut verkörperte Frank Hartmann, der sich zügig reimend zunächst der Weltpolitik und dann Doppeldeutigkeiten widmete. Arbeitsschutz schütze vor Arbeit nicht, und Uhren, die stehen, gehen dennoch zweimal am Tag richtig. Er lasse sich den Mohrenkopf ebenso wenig vermiesen wie das Zigeunerschnitzel. Da hatten es Martin Eisler und Karin Hennrich, die Titel wie „König von Deutschland“ zum Besten gaben, einfacher: Die Leute standen auf und tanzten am Platz und auf den Stühlen, während das Männerballett auf der Bühne eine Polonaise aufführte.
Der Sex im Alter, der sich ja nur noch im Kopf abspielen würde, und für den Viagra als Pulver sorgt, war unter anderem Thema bei den beiden Putzfrauen Silvia Bohr und Nicole Weinrank. Auch die Showtanzgruppe (Trainer: Isabelle Klein, Nina Munz und Madeleine Spindler) rockte mit ihrem Tanz und Einradfahren den Saal. Beim Abschluss mit Sänger Jens Wagner wurde wieder zu „Cordula Grün“ und „Griechischer Wein“ auf den Tischen getanzt.