Familie stiftet Wegekreuz aus Dankbarkeit

Bliesmengen-Bolchen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde im Rahmen der jährlichen Bittprozession im Wohngebiet Siedlung in Bliesmengen-Bolchen ein neues Wegekreuz eingeweiht. Der Verein für Dorfgeschichte hatte diese Tradition der Bittprozession im Jahre 2001 wieder aufleben lassen. Der Weg führt dabei immer an Kreuzdenkmälern im Dorf und auf der Gemarkung vorbei

 Am neuen Wegekreuz: rechts neben dem Kreuz das Ehepaar Anni und Hans Müller, vierter von rechts Kreisdenkmalpfleger . Bernhard Becker, links neben dem Kreuz Pfarrer Hermann Volz, Ortsvorsteherin Waltraud Rebmann und der Vorsitzende des Verein für Dorfgeschichte, Klaus Nagel. Foto: SZ/Verein

Am neuen Wegekreuz: rechts neben dem Kreuz das Ehepaar Anni und Hans Müller, vierter von rechts Kreisdenkmalpfleger . Bernhard Becker, links neben dem Kreuz Pfarrer Hermann Volz, Ortsvorsteherin Waltraud Rebmann und der Vorsitzende des Verein für Dorfgeschichte, Klaus Nagel. Foto: SZ/Verein

Bliesmengen-Bolchen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde im Rahmen der jährlichen Bittprozession im Wohngebiet Siedlung in Bliesmengen-Bolchen ein neues Wegekreuz eingeweiht. Der Verein für Dorfgeschichte hatte diese Tradition der Bittprozession im Jahre 2001 wieder aufleben lassen. Der Weg führt dabei immer an Kreuzdenkmälern im Dorf und auf der Gemarkung vorbei. Früher wurde bei den Bittprozessionen für eine gute Ernte, insbesondere für gutes Wetter gebetet. Heute steht mehr der Frieden, die Familie und ein sicherer Arbeitsplatz im Mittelpunkt. Nach dem Bittamt in der Pfarrkirche St. Paulus wurde die Bittprozession am Kreuz im Höllengässchen begonnen und führte dann zum neu errichteten Wegekreuz der Familie Müller. In der Einleitung erläuterte der Vorsitzende des Vereins für Dorfgeschichte, Klaus Nagel, die unterschiedlichen Gründe zur Errichtung eines Kreuzes. Entweder waren es Zeichen der Dankbarkeit oder Mahnmale, tiefe Gottesverehrung oder aber auch Erinnerung an einen schweren Schicksalsschlag. Ein jedes Kreuz-Denkmal hat seine spezielle Vergangenheit, seine eigene Geschichte, mag es auch nur ein schlichtes Holzkreuz sein oder ein schönes Sandsteinkreuz. Das Kreuz als einzige Hoffnung gab in den zurückliegenden Jahrhunderten vielen Menschen Trost. Geplagt von Hunger und Seuchen, bedrängt von Krieg und Plünderung, gepeinigt von Not und Elend setzten sie Kreuze. Aber nicht nur in ihrem Unglück gedachten sie Gott, sie errichteten vielfach auch Kreuze "zur Ehre Gottes" und bekundeten somit öffentlich ihre zumeist tiefe Frömmigkeit. In der heutigen Zeit ist ein solcher Anlass eher die Seltenheit. "Um so erfreulicher ist es, dass wir heute ein neues Kreuz einweihen können", erläuterte Nagel. Anfang 2009 haben sich die Eheleute Hans und Anni Müller entschlossen, ein Wegekreuz vor ihrem Anwesen aufzustellen. Den Auftrag hierfür hatten sie an die Firma Abel aus Niederwürzbach vergeben. In den darauf folgenden Monaten fertigte die Firma ein wunderschönes Sandsteinkreuz, das Ende 2009 aufgestellt werden konnte. Liebe und Dankbarkeit, zurückblickend auf ein erfülltes und glückliches Leben - das waren Gründe für die Errichtung des neuen Kreuzes, so Anni Müller. Schon 125 Jahre zuvor hatten die Urgroßeltern von Hans Müller, das Ehepaar Johannes Müller IV und Maria Malick, 1884 oberhalb der heutigen Brennerei ein Kreuz errichtet. Nach der feierlichen Einweihung durch Pfarrer Hermann Volz wurde die Bittprozession mit einer Maiandacht auf dem Anwesen der Familie Müller beendet. Danach folgten die Gäste der Einladung zu einem Umtrunk. red

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