Wittersheim Es werde Licht in Wittersheimer Kapelle

Wittersheim · Die Kriegergedächtnis-kapelle in Wittersheim ist nun mit Strom versorgt. Das wurde jetzt gefeiert. 4400 Euro kostete die Maßnahme.

 Bei der Feier an der Wittersheimer Kapelle waren mit dabei (von links) Umweltminister Reinhold Jost, Ortsvorsteher Wendelin Lonsdorf und Bürgermeister Gerd Tussing.

Bei der Feier an der Wittersheimer Kapelle waren mit dabei (von links) Umweltminister Reinhold Jost, Ortsvorsteher Wendelin Lonsdorf und Bürgermeister Gerd Tussing.

Foto: Jörg Martin

„Bei einer solchen Gelegenheit von reiner Freude zu sprechen, wäre unpassend“, gab sich Reinhold Jost nachdenklich. Der Umweltminister sprach bei der Feier zur Stromversorgung der Kriegergedächtniskapelle in Wittersheim von einem „geschichtlichen Kleinod“. In der Merowinger Straße, direkt am Eingang zum Friedhof, lobte Jost insbesondere die ehrenamtliche Eigenleistung der Bevölkerung für die Baumaßnahme. Gerade im Jubiläumsjahr des Dorfes sei dies eine Leistung. Es gäbe viele Menschen im Ort, die nicht wegschauten, sondern anpackten, sagte das Kabinettsmitglied. Das Kapellchen sei „eine immerwährende Mahnung vor dem Krieg“. Reinhold Jost hatte noch drei Geschenke im Gepäck: Er werde das Projekt Kulturlandschaft finanziell unterstützen. Zudem gab er grünes Licht für den Ortsrat, dass dieser sich eine weitere Maßnahme mit einem Volumen bis 10 000 Euro aussuchen könne, welches die Landesregierung finanzieren werde. Zudem schenkte Jost ein 50-Liter-Fass Bier für das Helferfest.

Auch Bürgermeister Gerd Tussing steuerte eine kleine Spende für die Verköstigung bei der Feier bei. Die Kapelle sei eine Gelegenheit für den inneren Frieden, so Tussing. „Es wird Licht in der Kriegergedächtniskapelle“, freute sich Markus Schaller, Erster Beigeordneter des Saarpfalz-Kreises. Das Ganze sei zeitgemäß, da es sich um ein Mahnmal und um ein Stück Kultur- und Baugeschichte handele. Für Ortsvorsteher Wendelin Lonsdorf ist das Kleinod „ein wirkliches Schmuckstück“.

„Die Kapelle ist was Einzigartiges“, betonte Manfred Pfeiffer. Der Vorsitzende des Verkehrsvereins Mandelbachtal stellte auch den dreisprachigen Kapellen-Flyer vor, der unter der Mithilfe von Heribert Ochs und Steffen Jung entstand. „Ich kannte diese Kapelle bis vor ein paar Jahren nicht“, sagte Jung, der anschließend den Besuchern die bunten Rundbogenfenster erklärte.

Die Bläsergruppe des Musikvereins Wittersheim-Bebelsheim umrahmte die Feier. Der örtliche Gebetskreis, der seit dem Irakkrieg 2001 jeden Freitag um 15 Uhr ein Friedensgebet in der Kapelle durchführt, hatte sich im vergangenen Herbst an den Ortsvorsteher gewandt. Der Ortsrat sollte prüfen, ob nicht ein Stromanschluss für das kleine Gebäude möglich sei. Insbesondere im Winter sei es wegen der Dunkelheit schwierig, dort Gebete abzuhalten. Das Gremium fasste im Februar den Beschluss, kostenneutral für Strom in dem Kleinod zu sorgen. Die AG für Dorfentwicklung und der Dorfverein hatten sich des Ganzen angenommen. Letzterer beteiligte sich auch an dem Aushub des 30 Meter langen Grabens.

Die Gesamtkosten betrugen 4400 Euro. Insgesamt fünf LED-Leuchten, drei innen und zwei außen, sorgen nun für Licht. Bewegungsmelder und Dämmerungsschalter steuern die Lampen. Finanziert wurde die Maßnahme durch: Umweltministerium, Saartoto, Saarpfalz-Kreis, Pfalzwerke, Philipp Muck, Jagdgenossenschaft, Dorfverein, Elektro Geisinger, MS Bau und private Spenden.

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