Ende einer 30-jährigen Planungsphase

Bebelsheim · Der Auftakt zum Bau eines Hauptsammlers in Bebelsheim markiert einen historischen Punkt im Mandelbachtaler Abwassersystem.

 Spatenstich am Hauptsammler in Bebelsheim mit (von links) Bürgermeister Gerd Tussing, EVS-Geschäftsführer Michael Philippi, Landtagsabgeordneter Günter Becker, EVS-Geschäftsführer Georg Jungmann und Ortsvorsteher Werner Untersteller. Foto: Wolfgang Degott

Spatenstich am Hauptsammler in Bebelsheim mit (von links) Bürgermeister Gerd Tussing, EVS-Geschäftsführer Michael Philippi, Landtagsabgeordneter Günter Becker, EVS-Geschäftsführer Georg Jungmann und Ortsvorsteher Werner Untersteller. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Historisches geschah beim Spatenstich zum Bau eines Hauptsammlers in Bebelsheim. Michael Philippi, Geschäftsführer des Entsorgungsverbandes Saar (EVS), erläuterte es so: "In Habkirchen läuft die vorletzte Maßnahme, hier beginnt die letzte. Wenn diese abgeschlossen ist, wird das Saarland vollständig an das Kanalsystem angeschlossen sein". Investiert werden vom EVS rund zwei Millionen Euro. Bürgermeister Gerd Tussing erinnerte daran, dass die Planung für diese große Maßnahme, die mehrfach geändert worden sei, schon etwa 30 Jahre dauere. "Wir sind durch die Wasserrechtsrahmenrichtlinie zwar dazu gezwungen doch freue ich mich, dass mit der Fertigstellung das Problem dann endlich vom Tisch sein wird". Er zeigte sich zufrieden darüber, mit dem EVS einen überörtlich saarlandweit operierender Partner zur Verfügung stehe, der dafür sorge, dass die Abwässer gut geklärt werden. Seit wenigen Tagen wird im Mandelbachtaler Ortsteil durch die Schmelzer Bauunternehmung Dittgen gearbeitet. Bis Ende 2018 soll der Anschluss an die Kläranlage Wittersheim geschafft sein. Das entstehende 110 Kubikmeter fassende Regenüberlaufbecken für das in der Dorfmitte ein Wohnhaus weichen musste, ist an ein Pumpwerk gekoppelt. Verlegt wird von dort eine rund zwei Kilometer lange Druckleitung. Katja Ruppert, EVS-Liegenschaftsabteilung, erläuterte ergänzend, dass an allen Gebäuden, die durch den Kanalbau betroffen sind, vorab eine Beweissicherung durch einen St. Ingberter Sachverständigen vorgenommen werde. Weiterhin wurde bei der Veranstaltung, an der auch viele Bürger teilnahmen, von der Projektleiterin und Ansprechpartnerin für die Bürger, Beate Schneider, mitgeteilt, dass diese Leitung gemeinsam mit dem etwa 800 Meter langen Gemeindekanal im Straßen- und Gartenbereich verlegt wird. Dazu Ortsvorsteher Werner Untersteller: "Es ist das größte Projekt in meiner 23-jährigen Amtszeit, für das es in der Bevölkerung große Akzeptanz vorhanden ist". Er warb für Verständnis für die bevorstehenden Verkehrsprobleme und dass in den betroffenen Gärten teilweise eine Bewirtschaftung eingeschränkt werde. Die Kaiserstraße wird zwischen der Einmündung Parallelstraße bis zur Einmündung Oliggasse 47 halbseitig gesperrt. Die Verkehrsregelung übernimmt eine Ampelanlage. Außerhalb der Ortslage wird bis zur Kläranlage unterhalb des Rad- und Gehweges ein unterirdisches, grabenloses Bohrverfahren angewandt. So werden Störungen für den Straßenverkehr auf der B 423 weit gehend ausgeschlossen, da lediglich einzelne Baugruben als Start- und Endpunkte der Bohrungen entstehen. Gemeinsam mit dem Hauptsammlerbau entstehen auch Ortskanäle und ein Regenüberlaufbecken als Zwischenspeicher für das Regenwasser mit einem Volumen von 50 Kubikmetern. Die Technischen Werke der Gemeinde Mandelbachtal investieren rund drei Millionen Euro.

Zum Thema:

Der Entsorgungsverband Saar (EVS) setzt sich dafür ein, die Gewässer zu schützen und damit einen grundlegenden Beitrag zu nachhaltigem Umweltschutz zu leisten. Im Saarland mit seiner modernen Abwasserinfrastruktur befinden sich 140 Kläranlagen. Das Spektrum reicht von Großkläranlagen über halbtechnische Kläranlagen-Typen bis hin zu naturnahen Pflanzen- und Teichkläranlagen. Hinzu kommen mehr als 1000 Kilometer Leitungen zu Hauptsammlern, rund 290 Pumpwerke und mehr als 560 Regenüberlaufbecken und Staukanäle. In der Gemeinde Mandelbachtal befinden sich Kläranlagen in Ommersheim, Wittersheim und Erfweiler-Ehlingen. Weitere Orte klären ihre Abwässer in benachbarten Kläranlagen in Saarbrücken und Sarreguemines.

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