Einwohnbefragung in Mandelbachtal Stromproduktion oder Artenschutz?

Mandelbachtal · Am kommenden Sonntag wählen die Menschen im Bliestal nicht nur einen neuen Landtag. In der Gemeinde Mandelbachtal wird auch über die Nutzung regenerativer Energien und insbesondere den Bau von Windrädern am Allenberg in Bliesmengen-Bolchen abgestimmt. Interessengruppen haben sich in der Streitfrage noch einmal positioniert.

 Der Allenberg oberhalb von Bliesmengen-Bolchen steht seit Jahren im Fokus. Befürworter wollen hier Windkraft-Anlagen aufstellen lassen. Eine Bürgerinitiative vor allem aus Anliegern versucht das zu verhindern.

Der Allenberg oberhalb von Bliesmengen-Bolchen steht seit Jahren im Fokus. Befürworter wollen hier Windkraft-Anlagen aufstellen lassen. Eine Bürgerinitiative vor allem aus Anliegern versucht das zu verhindern.

Foto: Carlo Schmude

Die Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) Bliesgau hat sich eindeutig festgelegt. Sie ruft die Bürger von Mandelbachtal dazu auf, bei der Bürgerbefragung der Windenergienutzung in Mandelbachtal und insbesondere dem konkret vorgeschlagenen Projekt am Allenberg zuzustimmen. „Es wird keinesfalls möglich sein, allein mit der Photovoltaik den hohen Energiebedarf, den wir in allen Sektoren benötigen, zu erzeugen. Wir brauchen einen Mix aus Windenergie und Photovoltaik, wobei die Windenergie als die effizienteste Erneuerbare Energie das Zugpferd sein muss. Denn im Winter, wenn besonders viel Energie, auch zum Heize, benötigt wird, kann die Windenergie überdurchschnittlich viel Energie liefern“, erläutert Joachim Götz (Mimbach), Vorstandsmitglied der BEG. Mit den angedachten vier Windenergieanlagen am Allenberg könnten rund 64 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden, womit ein Ausstoß von etwa 40000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) pro Jahr vermieden werden könne. Mandelbachtal könne somit mit den Windrädern einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig auch Wertschöpfung durch gute Pachteinnahmen generieren. Die BEG arbeitet nach eigenen Angaben mit der Firma Juwi bei dem Projekt zusammen und könnte nach einer Genehmigung zumindest eine Windenergieanlage als Bürgerwindrad eigenständig betreiben, und alle Bürger der Gemeinde und der Region hätten die Möglichkeit, sich an dieser Anlage als Anteilseigner zu beteiligen. „Die Bürger können durch die Unterstützung dieses Projektes einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz und vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse auch einen Beitrag zu einer sicheren heimischen, vom Ausland unabhängigen Energieversorgung leisten“, so Günter Walle aus Heckendalheim, ebenfalls Vorstandsmitglied der BEG, abschließend.