Großes Staunen in Wittersheim Ein Mispelbaum von gewaltiger Größe

Wittersheim · Serie „Naturdenkmäler in unserer Region. Heute: Ein ganz außergewöhnliches Gewächs in Wittersheim.

 Ein offizielles Naturdenkmal ist diese alte Mispel am Haus Lochfeld nicht. Trotzdem gilt der Baum als größte Mispel im Saarland.

Ein offizielles Naturdenkmal ist diese alte Mispel am Haus Lochfeld nicht. Trotzdem gilt der Baum als größte Mispel im Saarland.

Foto: BeckerBredel

Die Mispel im Terassengarten des Kulturlandschaftszentrums Haus Lochfeld ist etwas Besonderes. Der Verkehrsverein Mandelbachtal geht davon aus, dass es der größte Mispelbaum im Saarland ist. Die Mispel, die normalerweise nur wenige Meter hoch wird, zeigt sich hier als prächtiges Gewächs, wenngleich ein Seitenast am Absterben ist. In einem Astloch klafft eine Öffnung, die Zweige sind kahl. An anderen Stellen grünt es, dort sieht man die Früchte, die bei näherem Hinsehen auch den volkstümlichen Namen erklären: „Hundsärsch“. Sie erinnern nun mal, man kann es nicht leugnen, an den Darmausgang eines Hundes.

Die harten Früchte werden erst nach Frosteinwirkung richtig genießbar und dann zu schmackhaftem Gelee gekocht, als Likör oder Obstbrand veredelt. Saarlands Umweltminister Reinhold Jost ist bekannt dafür, bei jeder sich bietenden Gelegenheit eine Flasche Hundsärsch als Präsent zu überreichen. Selbst Parteitagsgäste lernen so ein Stück saarländische Schnapstradition kennen. Die Mispel im Garten des Haus Lochfeld ist aber nicht alleine einen Besuch wert. Das Gelände bietet vielfältige Möglichkeiten, Zusammenhänge in Natur, Umwelt und Landschaft des Bliesgau besser zu verstehen. Das Zentrum verfügt über einen ökologischen Weinberg, Streuobstwiesen, Kräuter-, Bauern-, Rosen-, Beerengarten und ein Bienenhaus. Und es finden wechselnde Ausstellungen statt. Der Außenbereich kann immer besichtigt werden. Er ist jederzeit offen und vermittelt einem das Gefühl, im Urlaub zu sein. Sonnenverwöhnt und abgeschieden kann man hier Natur entdecken. Die schöne Terrasse lädt zur Rast ein. Auch die dortigen Linden sind etwas Besonderes – zwei wahre Baumriesen. Laut Verkehrsverein könnte man sie jederzeit als Naturdenkmäler schützen lassen, aber das sei im Umfeld des Gartens nicht notwendig, so der Vorsitzende Manfred Pfeiffer, der im Internet über die wertvollsten Bäume im Mandelbachtal berichtet.

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