Austellung Einblick ins Innere des Menschen

HOMburg/Ormesheim · Histo-Pop-Art nennt Anne Kerber, die seit vielen Jahren am Universitätsklinikum in Homburg arbeitet, ihre Bilder. Nun wird eine Ausstellung unter dem Titel „Kunst mit Haut und Haaren“ eröffnet.

 Anne Kerber ist auf unserem Archivbild mit Sebastian Rottner-Hönicke bei ihrer Ausstellung im Menschen-Museums in Berlin im vergangenen Frühjahr zu sehen. Jetzt zeigt sie ihre Arbeiten im Rathaus Mandelbachtal.

Anne Kerber ist auf unserem Archivbild mit Sebastian Rottner-Hönicke bei ihrer Ausstellung im Menschen-Museums in Berlin im vergangenen Frühjahr zu sehen. Jetzt zeigt sie ihre Arbeiten im Rathaus Mandelbachtal.

Foto: David Eckel

Anne Kerber arbeitet als medizinisch-technische Assistentin am Uniklinikum in Homburg. Sie verwandelt in ihrer Freizeit Gewebeschnitte in Pop-Art-Kunst. Das klingt zunächst einmal nach schwerer Kost, führt aber zu faszinierenden Bildern. Nachdem sie zunächst ihre ersten künstlerischen Schritte nach außen  in der Gemeinschaftsausstellung „Kunst in der Mensa“ machte, folgten schnell Präsentationen in verschiedenen Städten. Ein Höhepunkt: Die Ausstellung ihrer Bilder im Foyer des Menschen-Museums im Fernsehturm auf dem Berliner Alexanderplatz im vergangenen Frühjahr (wir berichteten).

 Nun kann man eine Schau in der Region besuchen. Der Verkehrsverein Mandelbachtal lädt heute,  am Montag, 8. Januar, um 18 Uhr zur Vernissage der Ausstellung „Histo-Pop-Art – Kunst mit Haut und Haaren“ ins Foyer des Rathauses Mandelbachtal in Ormesheim ein. „Histo-Pop-Art“ ist eine kreative Art die Histologie, also die Wissenschaft vom Aufbau biologischer Gewebe, mit modernet Pop-Art zu kombinieren, genau das macht Anne Kerber.

Bei der Ausstellungseröffnung sprechen Bürgermeister Gerd Tussing und der Vorsitzende des Verkehrsvereins Mandelbachtal, Manfred Pfeiffer. Die Laudatio hält der Diplombiologe Michael Klotz. Musikalisch umrahmt wird die Vernissage von dem Saxophontrio Klaus Schild, Michael Lagaly und Norbert Winter.

Anne Kerber lebt in Bliesmengen-Bolchen und arbeitet bereits seit über 25 Jahren als Medizinisch-technische Assistentin am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg. Mit ihrem Projekt Histologische Pop-Art-Kunst hat sie sich auf ganz neue künstlerische Wege begeben, die mittlerweile auf vielen Ausstellungen in ganz Deutschland, aber auch in Österreich und der Schweiz für Aufsehen gesorgt haben. Für ihre Bilder stellt Anne Kerber fünf Mikrometer dünne Schnittpräparate von gesundem menschlichem Gewebe her und färbt diese ein. Unter dem Mikroskop werden die Präparate anschließend betrachtet, „künstlerisch wertvolle“ Ausschnitte ausgewählt und fotografiert.

Dann kommt ein bisschen „Magie“ ins Spiel, denn ganz so farbenfroh werden die Präparate durch das Eintauchen in Farbe nicht. Die Bilder erhalten den farb-künstlerischen Ausdruck durch computergestützte Wandlung. Einzelne Strukturen der Gewebe bleiben, deutlich zu erkennen. Die Künstlerin gewährt so mit ihrer Histo-Pop-Art tiefe Einblicke in das Innere des Menschen.

Unheimlich bunt und herrlich abstrakt – so wirken die Bilder der Künstlerin Anne Kerber beim ersten Hinsehen. Doch was zunächst wie beliebig angeordnete Farben, Formen und Muster aussieht, offenbart in Wirklichkeit einen tiefen Blick in das Innere des Menschen. Die ungewöhnlichen Werke bieten ihren Betrachtern dann auch eine andere, eine unkonventionelle Möglichkeit, sich mit ihrem Inneren auseinanderzusetzen.

Die Ausstellung ist von Dienstag, 9. Januar, bis zum 2. Februar im Rathaus Mandelbachtal zu sehen. Besucht werden kann die Schau während der Öffnungszeiten des Rathauses vormittags von Montag bis Freitag jeweils von 8.30 bis 12 Uhr und nachmittags am Montag und Donnerstag von 13 bis 15.30 Uhr sowie am Mittwoch von 13 bis 17.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Wer mehr über Anne Kerbers Kunst wissen will, der kann sich auch  im Internet informieren – und zwar auf der Seite von Anne Kerber  www.histopopart.de; Blog: https://histopopart.jimdo.com.

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