Ein Ohrenschmaus von besonderer Güte

Bebelsheim. Gleich vier Mal gab es am Sonntagabend in der St. Margarethenkirche stehende Ovationen: Nach dem rund eineinhalbstündigen Konzert des französischen Chores Résonances und jeweils nach einer jeden Zugabe

Bebelsheim. Gleich vier Mal gab es am Sonntagabend in der St. Margarethenkirche stehende Ovationen: Nach dem rund eineinhalbstündigen Konzert des französischen Chores Résonances und jeweils nach einer jeden Zugabe. Hin und weg waren die Besucher des Benefizkonzertes anlässlich der Renovierung des Kirchendaches von den Gesängen des 120 Mitglieder zählenden Chores und vom 16-köpfigen Orchesters aus der Umgebung von Saargemünd. Gleich zu Beginn war - angesichts der gut besuchten Aufführung und der umfangreichen Bühnenelemente im Altarraum - klar: Das wird heute was Besonderes. 15 Programmpunkte des Chores unter der Leitung von Patrick Huber sorgten für einen ganz besonderen Ohrenschmaus, den man in Bebelsheim selten erleben konnte. "Hail holy Queen", so der Eröffnungstitel, sei genau das, was der Suche des Chores nach einem eigenem Sound entspräche, meinte Moderator Joseph Klein. Die Begeisterung der Sänger war von Anfang an spürbar. Die etwas andere Form des "Salve Regina", dem Lied der Abendruhe in den Klöstern, war nicht das Einzige, was die Sänger aus dem Kinofilm "Sister Act" am Sonntag zum Besten gaben. Auch bei "I will follow him", ein Stück, welches langsam beginnt und dann seinen fetzigen Rhythmus findet, zählte zur gleichen Gattung. Romantisch wurde es bei "Tani gawa", einer speziellen Interpretation des Psalm 42. Kleine WeltreiseDer Chor nahm die Besucher mit auf eine Reise durch die Länder. Etwa in die Anden zu "Huincahonal", was so manchen Besucher vom Klang an die Gruppe Enigma erinnerte und die Bebelsheimer Kirche zum Hallen brachte. Weiter nach Afrika, hin zu "Kumbayah my Lord", dem populären afro-amerikanischen Titel. Bei "Shossholoza", dem südafrikanischen Titel gaben Martine Amann und Stephanie Limbach sowie Chorleiter Huber durch Trommelinstrumente eine zusätzliche Note. Die Konzertbesucher gingen genau wie beim Enio Morricone-Filmtitel "La ballade de Sacco et Vanzetti" begeistert mit. Weiter ging es gen South Carolina mit dem Stück "Nobody knows but Jesus". Bei dem Spiritual begab sich Dirigent Patrick Huber ans Kirchenportal und marschierte langsam mit einem Miniinstrument an den Altar, ehe der Chor einsetzte. Huber lässt sich immer wieder etwas einfallen, reißt Besucher und Sänger sowie die Musiker mit. Er vermittelt den Eindruck alles zu geben, was auch daran erkennbar ist, dass er keine Noten braucht. Ob beim Spiritual "Swing low, sweet Chariot" oder beim hebräischen Traditionnel "El haderech": Das Stimmvolumen beeindruckt bis zum angenehmen Schauer, der einem den Rücken heruntersteigt. Bei etlichen Titeln - etwa wie bei "La bataille de Jéricho" oder der jiddische Klassiker "Henevu Shalom" - klatschte das Publikum mit.

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