Ein „Merci“ auf den Lippen

Habkirchen · Selten hat ein Kurs so lange Bestand wie der der Katholischen Erwachsenenbildung in Ensheim. Seit 20 Jahren gibt es ihn, und seit 20 Jahren leitet ihn der ein und derselbe Mann: Manfred Nagel.

 Der ehemalige Zollbeamte Manfred Nagel aus Habkirchen (hinten Zweiter von rechts) leitet seit 20 Jahren die Französischkurse der Katholischen Erwachsenenbildung. Foto: Gertrud Fickinger

Der ehemalige Zollbeamte Manfred Nagel aus Habkirchen (hinten Zweiter von rechts) leitet seit 20 Jahren die Französischkurse der Katholischen Erwachsenenbildung. Foto: Gertrud Fickinger

Foto: Gertrud Fickinger

Alles begann vor 20 Jahren mit einigen Frauen des Katholischen Frauenbundes in Ensheim. Deren Frankreichbegeisterung war groß, ihre französischen Sprachkenntnisse hingegen weniger. Also wollten sie Französisch lernen - möglichst praxisbezogen und alltagstauglich. Ein kompetenter Referent war rasch gefunden: Manfred Nagel aus Habkirchen. Der gebürtige Ensheimer war von 1960 bis 1993 Zollbeamter im Grenzort Habkirchen und ist Gründer und bis heute Leiter des dortigen Zollmuseums. Die Freundschaft zu Frankreich hat den Zollbeamten geprägt; jahrelang war er regelmäßig mit Gruppen in Paris unterwegs. Seine profunden Sprach- und Mentalitätskenntnisse des Nachbarlandes brachte er schließlich auch in den Ensheimer Französischkurs ein, der am 7. Oktober 1995 startete. Der von der Katholischen Erwachsenenbildung Saarpfalz, die damals noch unter dem alten Namen Katholisches Bildungswerk firmierte, veranstaltete Kurs stand von Anfang an nicht nur Mitgliedern des Frauenbundes, sondern allen Interessierten offen.

Doch zunächst war es - mit Ausnahme des Referenten - eine reine Frauenrunde aus Ensheimerinnen, die sich allwöchentlich montagabends im Katholischen Pfarrheim traf. Bereits nach dem ersten Kurs war klar, dass es eine Fortsetzung geben sollte. Das Interesse war groß, denn neben dem eigentlichen Spracherwerb standen auch Kultur und Landeskunde auf dem Unterrichtsprogramm. Nach einiger Zeit erhielt der Referent Verstärkung: ein erster männlicher Teilnehmer aus Eschringen kam dazu. Immer noch dachte niemand daran, dass der Kurs sich zum wahren Dauerbrenner entwickeln würde. Doch am Ende jeder Kursrunde bestand der Wunsch einiger Teilnehmender, weiterzumachen, Neue kamen jeweils hinzu, die Zeit verging, und es wurden 20 Jahre daraus. Mittlerweile kommt die Mehrzahl der Teilnehmenden, darunter rund ein Viertel Männer , aus der näheren und weiteren Umgebung von Ensheim.

Bei einer Teilnehmerzahl von etwa zehn bis 15 pro Kurs konnten in den 20 Jahren mehr als 200 Personen ihre Kenntnisse in der französischen Sprache auffrischen und ausbauen. Fester Bestandteil und besonderes Schmankerl des Unterrichtsprogramms sind bis heute Ausflüge ins benachbarte Frankreich. Beim Einkaufen und beim Essen konnte man die erworbenen Sprachkenntnisse im richtigen Leben erproben.

Waren es in den ersten Jahren vorwiegend Reisen nach Paris und zu den Schlössern der Loire, so wurden später überwiegend Ziele in der unmittelbaren Nachbarschaft angefahren. Aus dem ursprünglichen Kurs "Parlez-vous français? - Französisch für Anfänger" ist so im Laufe der Zeit ein Konversationskurs für Fortgeschrittene geworden. Das Ungewöhnliche an der Sache ist nicht nur die lange Laufzeit des Kurses, sondern vor allem, dass der Mann der ersten Stunde, Manfred Nagel, bis heute den Kurs leitet, und dass außerdem mit Teilnehmerin Marlene Junk, auch eine Frau der ersten Stunde, seit etlicher Zeit wieder mit von der Partie ist.

Die Damen und Herren des derzeit laufenden Kurses denken noch lange nicht ans Aufhören, und wer Lust hat, einzusteigen und auf fortgeschrittenem Niveau regelmäßig Französisch zu parlieren, ist willkommen.

Infos bei Manfred Nagel, Telefon (0 68 04) 554 oder bei der KEB Saarpfalz, Telefon

(0 68 94) 9 63 05 16, E-Mail: kebsaarpfalz@aol.com.

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